Der Berliner Verein „Fist Club Europe“ hat den 5. Mai zum „Internationalen Tag des Fistens“ erklärt und nötigt die Allgemeinheit, Kenntnis von einer sexuellen Nieschenpraxis zu nehmen. Angeblich ist es für uns alle wichtig und ein Statement für „Sichtbarkeit, Aufklärung und queere Selbstbestimmung“ in einer Welt, „die sexuelle Vielfalt oft noch mit Stigma belegt“.
Sie wissen nicht was Fisting ist? Sollten Sie aber, wenn Sie am 5. Mai mit der LGBTQ-Szene mitfeiern wollen. Fistind ist, wenn jemand die Hand oder Faust in die Vagina oder den Anus schiebt. Klingt krass, ist es auch. Diese sexuelle Praktik, vor allem in der BDSM- oder queeren Szene zu finden, nötigt den Akteuren Vertrauen, jede Menge Gleitmittel und Vorsicht ab.
Wie auch immer: Die eigentliche Frage lautet: Warum glaubt eine durchgeknallte Gruppe nun, dass es Sie zu interessieren hat, wer wem freiwillig und einvernehmlich im Schlafzimmer was auch immer in Körperöffnungen schiebt? Der „Fist Club Europe„, ein Verein – na klar, wo sonst? – aus Berlin, hat den 5. Mai zum „Internationalen Tag des Fistens“ erklärt, um „Sichtbarkeit, Aufklärung und queere Selbstbestimmung“ zu fördern. Der Verein will „fundiertes Wissen“ über Hygiene und Konsens verbreiten und hat sogar eine „Fisting Schule“ mit Online-Kursen im Sinn. Auf der Homepage heißt es dazu: „Wissen vermitteln wir nicht nur theoretisch, sondern erlebbar – direkt, nahbar und gemeinschaftlich. Mit themenspezifischen Kursen, interaktiven Workshops, offenen Treffen und sozialen Events schaffen wir Räume des Austauschs, der Reflexion und des Miteinanders.“
Der Sprecher des vor rund zwei Wochen in Berlin gegründet Fistervereins, Balian Richter freut sich auf regen Zulauf: „Wir laden Medien, Organisationen im Bereich sexueller Gesundheit und die Community ein, den 5. Mai als Impuls für fundierte Aufklärung zu nutzen.”
Der 5. Mai ist in den Niederlanden ebenfalls Feiertag. Dort feiert man aber nicht eine sexuelle Nieschenpraxis, bei der Gegenstände, Finger oder Hände feierlich in den Popo oder die Vulva geschoben werden, sondern es wird der „Bevrijdingsdag“ gefeiert, der an die Befreiung von der deutschen Besatzung 1945 erinnert. In Israel fällt 2025 der Unabhängigkeitstag „Jom HaAtzma’ut“ auf den 5. Mai. Familien und Freunde kommen zusammen, um die Gründung ihres Staates 1948 zu feiern.
In Berlin weitet man sich indes gegenseitig Körperöffnungen und nötigt die Allgemeinheit, davon Kenntnis zu nehmen.
(SB)