Die US-Regierung von Donald Trump hat eine weiteres längst überfällige Maßnahme eingeleitet: am Freitag rief das Justizministerium ein Bundesgericht in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia dazu auf, die Abspaltung von Googles Werbeplattform Ad Manager anzuordnen. Der Konzern habe „Wege gefunden, das Gesetz zu umgehen“, erklärte die Regierungsanwältin Julia Tarver Wood bei der Gerichtsanhörung – und deshalb müsse das Werbetechnologiegeschäft zerschlagen werden. Google kontrolliere insbesondere den Markt für sogenannte Bannerwerbung auf Internetseiten, wodurch Konkurrenten keine Chance hätten.
Bereits vorletzte Woche hatte Bundesrichterin Leonie Brinkema entschieden, Google habe über mehr als zehn Jahre ein illegales Monopol bei Werbetechnologien verschafft. Ob das Unternehmen seine Werbeprodukte tatsächlich verkaufen muss, soll ab September in einem zweiten Verfahren geklärt werden. Um ein solches Urteil abzuwenden, will man nun plötzlich eine Selbstverpflichtung eingehen, Informationen mit Werbetreibenden und Verlagen auf seinen Plattformen zu teilen. Dies hält die US-Regierung aber nicht für ausreichend – und das völlig zu Recht.
Überfällige Zerschlagung
Die Zerschlagung des Google-Monopols ist absolut überfällig. Denn de facto kann Werbung im Internet nur über Google Ad verteilt werden. Auch und gerade die freien Medien können ein Lied davon singen, wie Google sein Werbemonopol missbraucht. Die dabei eingesetzten Algorithmen sind völlig intransparent, sodass es ein Leichtes für Google ist, die komplette Werbeausspielung zu streichen, indem man behauptet, es sei gegen irgendwelche Standards verstoßen worden. Klagen dagegen sind unmöglich, weil man den Konzern rechtlich nicht zu fassen bekommt und gar keine Expertise dazu existiert. Freie Medien sind seit Jahren von dieser faktischen Demonetarisierung betroffen, auch in Deutschland.
Das gilt übrigens auch für Youtube, welches ebenfalls zu Google gehört und wo die Willkür, wer von Werbeschaltungen und Einnahmen profitieren darf und wer nicht, eben denselben arbiträren und dubiosen Einschätzungen der Google-Gesinnungswächter und ihrer Algorithmen folgt. Sollte die Trump-Regierung mit ihrem Vorhaben durchkommen, dieses Monopol endlich zu beenden, wäre dies ein Segen für zahllose Unternehmen. (TPL)