Mal eben schnell zum AfD-Bundestagsabgeordneter abkassieren, die VS-Einstufung zum Vorwand für den Austritt nehmen und weiter das gutdotierte Mandat auskosten: Sieghard Knodel (Foto:ScreenshotTelegram)

Mut- und Rückgratlosigkeit: Erster AfD-Bundestagsabgeordneter verlässt Partei und Fraktion

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Der frisch gewählte AfD-Bundestagsabgeordnete Sieghard Knodel hat die Einstufung der AfD durch den Bundesverfassungsschutz als angeblich „gesichert rechtsextrem“ zum Anlass – oder wohl besser zum Vorwand- genommen, um aus Partei und Fraktion auszutreten. Zur Begründung teilte der 64-Jährige mit, sein „privates und geschäftliches Umfeld schützen“ zu wollen. „Ich (…) erachte diesen Schritt als unvermeidlich, auch wenn ich ihn sehr ungern gehe“, so Knobel, mit dessen Austritt die AfD-Fraktion auf 151 Abgeordnete schrumpft.

Auf den ersten Blick mag Knobels Schritt menschlich noch nachvollziehbar erscheinen, bei genauerer Betrachtung jedoch als Armutszeugnis und Heuchelei: zum einen darf man -zumal bei einem Mann seines Alters- wohl voraussetzen, von Anfang an gewusst haben, dass sein Engagement für die AfD ihn einem potentiellen Spießrutenlauf aussetzten würde. Der Hass, den der Linkstaat mit allen Mitteln gegen die Partei schürt, ist nun wahrlich nicht neu und erreicht durch das „Gutachten“ auch keine Qualität, die etwa über das hinausginge, was infolge der „Correctiv“-Lügengeschichte über das angebliche rechtsradikale „Geheimtreffen“ von Potsdam Anfang 2024 gegen die AfD entfesselt wurde. Zum anderen will Knobel die Bezüge und Privilegien eines Abgeordneten weiterhin auskosten, aber ohne den Kopf für die Partei hinhalten zu müssen, deren Unterstützung ihm dies überhaupt erst möglich gemacht hat.

Zuständiger Kreisverband „überrascht und enttäuscht”

Wenn er sich komplett zurückziehen würde, könnte man ihm noch Glaubwürdigkeit attestieren, so muss man unterstellen, dass es einem 64-Jährigen einfach primär darum ging, an die Futtertröge des Politbetriebes zu gelangen, um sich das Alter zu versüßen und er die erste Gelegenheit nutzte, sich von der AfD zu trennen.
Deren Reutlinger Kreisverband, dem er angehört, äußerte sich dann auch verständlicherweise „überrascht und enttäuscht“ über Knobels Verhalten, dessen Begründung man „in keiner Weise nachvollziehen“ könne. Die Einstufung des Verfassungsschutzes sei „das Ergebnis eines politisch motivierten Vorgehens einer weisungsgebundenen Behörde“ und entbehre jeder sachlichen Grundlage. Dass Knodel nicht die politische Weitsicht besitze, dies zu erkennen, sei bedauerlich.

Mit „Nachdruck“ stellt man fest: „Herr Knodel wurde über die Liste der AfD in den Deutschen Bundestag gewählt. Sein Mandat verdankt er der Partei und insbesondere dem Vertrauen der Wähler in Baden-Württemberg. Mit dem Verbleib im Parlament als fraktionsloser Abgeordneter wird dieser Wählerwille in eklatanter Weise missachtet.“ Deshalb fordert die Partei ihn auf, „sein Mandat umgehend an die Partei und den Landesverband Baden-Württemberg zurückzugeben“. Alles andere sei „ein klarer Bruch mit der Verantwortung“, die Knodel durch seine Wahl übernommen habe. Leider zeigt der Fall, welche unsicheren Kantonisten und dubiosen Persönlichkeiten die offenbar von ihrem eigenen Erfolg überraschte, glatt verdoppelte AfD Als neue Mandatsträger in den Bundestag geschickt hat… (TPL)

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