Es wäre verwunderlich, wenn nur der Lügenkanzler und nicht auch sein Ministerpersonal ein Problem für Deutschland wären. Johann Wadephul, der neuen Außenminister von der CDU, beweist im Schnellverfahren, dass er der feministischen Katastrophe Annalena Baerbock durchaus ebenbürtig ist. Schon vor seinem Amtsantritt hatte er zwei listigen Fallenstellern freimütig telefonisch anvertraut, Russland sei immer der Feind Deutschlands. Das war selbst für einen Politiker aus der dritten Reihe seiner talentleeren Partei eine Dummheit sondergleichen im Hinblick auf seine künftigen Aufgaben.
Von Wolfgang Hübner
Doch seinem Gönner Merz, von ähnlicher Russenphobie besessen, hat das offenbar nicht sonderlich gestört. Schließlich will Merz sich vor allem als „Außenkanzler“ profilieren. Das hat er bei seinem Trip mit europäischen Kumpels nach Kiew und einem Ultimatum an Putin schon eindrucksvoll, wenngleich mit blamablem Resultat demonstriert. Deshalb kann der Regierungschef niemanden im Auswärtigen Amt brauchen, der dort auch noch Profil gewinnen will.
Parteisoldat Wadepuhl wurde dann auch gleich mal zum unvermeidlichen Antrittsbesuch beim israelischen Dauerkrieger Benjamin Netanjahu geschickt. Dort konnte er nicht viel falsch, sondern nur ein ernstes deutsches Büßergesicht machen. Nun war er bei einer NATO-Tagung und erfreute die Runde mit der Versicherung,
Deutschland sei bereit, künftig einen Rekordbeitrag für die Teilnahme am Bündnis zu leisten. Auch das dürfte seinem von Aufrüstung und Militarismus begeisterten Chef gefallen haben.
Allerdings weiß weder der Lügenkanzler noch sein an einem unheilbaren Russentrauma leidenden Außenminister, wie Deutschland einen solch gigantischen NATO-Beitrag finanziell stemmen kann, ohne den Haushalt vollends zu ruinieren. Und deshalb haben zwei höchst irritierte sozialdemokratische Regierungsmitglieder, Finanzminister Klingbeil und Verteidigungsminister Pistorius, sogleich Bedenken angemeldet.
Mit beiden hat sich Wadepuhl offenbar nicht abgestimmt. Und erst recht nicht mit den deutschen Steuerzahlern, die zunehmend fassungslos mitansehen, wie diese Notkoalition des Brandmauerkartells dem Größenwahn frönt, künftige „Führungsmacht“ in der NATO zu werden. Aber noch fehlen die kriegsbereiten Soldaten dazu – allein Parteisoldaten wie Johann Wadepuhl reichen für den nächsten Ostfeldzug noch nicht aus. Gleichwohl werden wir von diesem 62jährigen Knautschgesicht aus dem hohen Norden noch viel geboten bekommen.