Beliebter Konsum: Portionierter Snus (Symbolbild:Imago)

Snus-Langzeitfolgen: Was sagt die Wissenschaft?

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Was sind die Erkenntnisse der Wissenschaft über die gesundheitlichen Folgen von Snus-Produkten? Dieser Beitrag wirft einen Blick auf die wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Langzeitauswirkungen von Snus und legt besonderes Augenmerk auf Produkte aus Online-Quellen, verglichen mit tabakhaltigen Snus und tabakfreien Alternativvarianten.

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Was ist Snus und wie wird es online angeboten?

Snus ist eine Art von feuchtem Tabak in gemahlener Form; er wird entweder in kleinen Beuteln oder lose unter die Oberlippe gelegt und gibt das Nikotin über die Mundschleimmembran ab. Die traditionelle Variante von Snus enthält normalerweise Tabak sowie Wasser und Salz für den Geschmack und manchmal zusätzliche Aromastoffe; im Unterschied dazu verwenden nikotinfreie Snus-Beutel (oft als “weißer Snus” bezeichnet) Pflanzenfasern sowie Nikotinsalze und verschiedene Aromastoffe. Innerhalb der EU ist der Verkauf von tabakhaltigem Snus außerhalb Schwedens nicht gestattet; deshalb konzentrierend sich Online-Geschäfte in Ländern wie Deutschland hauptsächlich auf den Vertrieb von Nikotinbeuteln.

Plattformanbieter wie Haypp oder Snusdiscount präsentieren Markennamen wie VELO oder White Fox mit verschiedenen Nikotingehalten von 4 mg/g bis über 30 mg/g und bieten häufig kostenfreien Versand sowie ansprechende Multipack-Angebote an online bestellen bietet eine einfache Möglichkeit und eine Vielzahl an Geschmackssortiment Snus online zu erwerben sind besonders attraktiv für Kunden.  Gesundheitliche Langzeitfolgen sind jedoch nach wie vor ein kontroverses Thema

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Langzeitfolgen

Die Langzeitauswirkungen von Snus sind Gegenstand komplexer wissenschaftlicher Untersuchungen aufgrund der Berücksichtigung sowohl tabakhaltiger als auch tabakfreier Nikotingetränke in den Studien und Expertenaussagen lassen wichtige Erkenntnisse erkennen.

1. Mundgesundheit

Der regelmäßige Konsum von Snus kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Mundhöhle haben.Forschungen zeigen auf, dass Snus mit Tabakzusatz Zahnfleischreizungen, Zahnfleischabnahme und Verfärbungen der Zähne verursachen kann, vor allem bei unzureichender Mundhygiene. Eine Langzeitstudie aus Schweden von Anders Hugoson ergab keine bedeutenden Unterschiede hinsichtlich der Mundgesundheit zwischen Snus-Nutzern und Nicht-Nutzern, wenn eine gute Mundhygiene beibehalten wurde. Snus ohne Tabakanteil wird als weniger schädlich für die Zähne angesehen, denn er enthält keine Tabakteilchen, kann jedoch dennoch Zahnfleischreizungen hervorrufen, vor allem bei exzessivem Gebrauch.

2. Krebsrisiko

Das Thema Krebsrisiko gehört zu den kontroversesten Diskussionsthemen innerhalb der Snus-Forschungswelt (Snus ist eine Art Tabak). Im tabakhaltigen Snus sind tabakspezifische Nitrosamine (TSNAs) enthalten – Substanzen, die als krebserregend eingestuft werden. Studien wie die im Fachmagazin “krebs:hilfe!” legen nahe: Die Verwendung von Snus könnte das Risiko für Mundkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen. Eine Untersuchung des Karolinska-Instituts aus dem Jahr 2007 fand heraus: Ein gestiegenes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs besteht bei SnuskonsumentInnen; jedoch konnte kein eindeutiger Zusammenhang mit Mundkrebs hergestellt werden. Interessanterweise weisen Länder wie Schweden – wo die Nutzung von Snus verbreitet ist – niedrigere Raten an Mundkrebs auf; dies könnte auf strenge Qualitätskontrollmaßnahmen hinweisen. Tabakfreie Nikotingetränke enthalten keine Tumorerzeuger (TSNAs), weshaln ihr Risiko für Krebs als niedriger eingestuft wird; es gibt jedoch “noch keine Langzeituntersuchungen zu diesen Erzeugnissen.”

3. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Nikotin ist der Hauptbestandteil von Snus und Nikotinbeuteln und kann die Herzfrequenz sowie den Blutdruck erhöhen und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfall langfristig erhöhen. Untersuchungen haben gezeigt: Ein regelmäßiger Konsum von Snus wird mit Bluthochdruck und anderen kardiovaskulären Problemen in Verbindung gebracht. Eine Studie des Scandinavian Journal of Public Health konnte hingegen keinen eindeutigen Zusammenhang mit Herzkrankheiten in Schweden feststellen – dort unterliegt Snus strengen Qualitätsstandards. Tabakfreie Nikotinbeutel haben ähnliche Auswirkungen wie traditionelle Produkte aufgrund des enthaltenenen Nikotins.

4. Nikotinsucht

Snus ist bekannt für seine stark süchtig machende Wirkung aufgrund des enthaltenenen Nikotins – unabhängig davon, ob er Tabak enthält oder nicht. Einige Markennamen für Nikotinbeutel wie Pablo oder Iceberg aus Online-Shops können Nikotinmengenvolumina aufweisen, die dem Konsum von drei Zigaretten entsprechen. Diese Tatsache birgt ein erhöhtes Risiko für eine schnelle Suchtentwicklung – speziell bei Jugendlichen. Fachleute wie Helen Stjerna von der schwedischen Organisation A Non-Smoking Generation warnern davor, dass Nikotinbeutel an Schuleneine „Epidemie“ auslösen könnten, da sie leicht im Internet gekauft und weiterverkauft werden können.

5. Andere Gesundheitsrisiken

Weitere langfristige Auswirkungen können Schlafprobleme, ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen und Verdauungskrebs (wie Mastdarmkrebs) umfassen.Die Forschung weist auch auf eine mögliche Verbindung zwischen hohem Snus-Konsum und Diabetes oder Stoffwechselbeschwerden hin, obwohl die Ergebnisse nicht eindeutig sind. Zudem können Nikotinpouches bei empfindlicher Haut Reizungen oder Geschüre an den Lippen verursachen.

Snus im Vergleich zu Zigaretten

Verglichen mit Zigaretten schneidet Snus unter bestimmten Gesichtspunkten besser ab, denn es gibt keine Verbrennungsrückstände frei, die zu Lungenkrebs führen könnten. Schweden hat die niedrigste Rate von Lungenkrebs weltweit aufgrund des hohen Konsums von Snus und der geringeren Anzahl an Rauchern. Doch selbst Snus ist nicht risikofrei. Während Zigaretten durch Verbrennung mehr Karzinogene freisetzen, hält Snus spezifische Risiken bereit, wie Probleme mit der Mundgesundheit und die Suchterzeugung nach Nikotin. Tabakfreie Nikotinbeutel, die online weit verbreitet sind, gelten als weniger schädlich aufgrund des Fehlens von TSNAs, jedoch bleibt das Nikotin ein Risikofaktor.

Snus online: Chancen und Risiken

Die Möglichkeit des Kaufs von Snus und Nikotinbeuteln in Online-Shops hat den Erwerb erleichtert und bringt gewisse Vorteile sowie potentielle Gefahren mit sich: Eine breite Produktauswahl und attraktive Preise (ab 2 ,49 € pro Dose bei Haypp) sowie diskrete Lieferung gehören zu den positiven Aspekten. Allerdings birgt die unkomplizierte Bestellbarkeit – oft ohne strenge Alterskontrollmaßnahmen – das Risiko eines ungehinderten Zugangs für Jugendliche zu stark nikotinhaltigen Produkten. Zudem erschwert das Fehlen ausreichender Langzeitstudien zu zahlreichen neuen Markennamen von Nikotinbeuteln im Online-Marketing die Beurteilung ihrer Sicherheit.

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Fazit

Die Forschung hat gezeigt, dass Snus, insbesondere Tabak-Snus, mit langfristigen Auswirkungen wie Problemen der Mundgesundheit, einem erhöhtem Krebsrisiko und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein kann. Nikotinbeutel ohne Tabak, die online weit verbreitet sind, werden als weniger schädlich angesehen, da sie keine krebserregenden Nitrosamine enthalten. Allerdings bleibt das Nikotin stark süchtig machend und birgt kardiovaskuläre Risiken. Schwedische Studien deuten auf ein geringeres Risiko im Vergleich zu Zigaretten hin, doch kein Produkt mit Nikotin ist ohne Risiken. Wer online Snus kauft sollte die gesundheitlichen Auswikungen bedenken und auf hochwertige Produkte sowie eine gute Mundpflege achten.

Verbraucher sollten gut informierte Entscheidungen treffen und den Konsum von Produkten kritisch hinterfragen – insbesondere im Hinblick auf Jugendliche. Es sind weiterführende Langzeitstudien erforderlich – insbesondere zu nikotinfreien Tabakbeuteln -, um ein umfassendes Verständnis der Risiken zu erlangen.

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