Weder als Scharf- noch ABC-Schützen zu gebrauchen – Deutschlands Polizisten der Zukunft? (Symbolbild:Grok)

Zu dumm zu schreiben? Deutschlands Polizeianwärter scheitern zunehmend bereits am Lückendiktat

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Den Turban dürfen sie tragen, Pferdeschwänze, Tattoos, Piercings, Inlays und weltanschauliche Symbole sowieso und Deutsch müssen sie auch nur brockenweise können. Wen wundert es da, dass immer weniger deutsche Polizisten überhaupt noch einen fehlerfreien Satz niederschreiben können. Genau das aber ist der Befund der Gegenwart:  Immer mehr Bewerber für den Polizeidienst in Deutschland scheitern an der “unerwarteten Hürde” des Diktats, wie die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt. Sie spricht von einem einem “besorgniserregenden Trend” – die Deutschkenntnisse vieler Anwärter sind unzureichend, was zu hohen Durchfallquoten in den Einstellungstests führt.

Besonders das sogenannte Lückendiktat, bei dem Wörter und Satzzeichen lediglich ergänzt werden müssen, stellt viele Anwärter vor unüberwindbare Probleme. GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke betont: „Nicht sportliche, sondern sprachliche Defizite führen am häufigsten zum Scheitern im Auswahlverfahren.“ PISA und Bildungsverfall kommen damit auch im Polizeidienst an. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In Schleswig-Holstein fielen 2024 über 67 % der Anwärter für den mittleren Dienst durchs Diktat, gegenüber 21,6 % im Jahr 2021/22.

Steigende Durchfallquoten in fast allen Ländern

In Bayern stieg die Durchfallquote von 9 % (2020) auf 16 % (2024). In Brandenburg scheiterten 2024 233 Bewerber, nach 153 im Vorjahr. Hamburg hat das Diktat inzwischen abgeschafft, da 65 % der Bewerber 2024 durchfielen – stattdessen gibt es nun andere Tests. Nordrhein-Westfalen setzt auf Multiple-Choice-Fragen zu Rechtschreibung und Syntax, ohne exakte Durchfallzahlen zu nennen. Die GdP sieht die Ursache in „Defiziten des Bildungssystems“ und mangelnder Sprachförderung im Elternhaus. Kopelke betont, dass Polizeibehörden keine Kapazitäten haben, grundlegende Sprachkenntnisse nachzuschulen. Dennoch lehnt die Gewerkschaft eine Absenkung der Einstellungsstandards ab: „Solide Deutschkenntnisse sind unverzichtbar, da sie das zentrale Werkzeug im polizeilichen Alltag sind.“

Die Entwicklung sorgt an fachkundiger Stelle für Entsetzen – und jede Menge Diskussionen. Während einige Bundesländer wie Sachsen-Anhalt das Diktat durch digitale Tests ersetzten und die Durchfallzahlen sanken, bleibt die Frage, wie die Polizei qualifizierten Nachwuchs sichern kann, ohne Standards zu senken. Die GdP fordert mehr Investitionen in Bildung, um die Sprachkompetenz junger Menschen zu stärken und die Polizei langfristig leistungsfähig zu halten. Das dürfte kaum etwas bringen, soweit das allgemeine Bildungsniveau – “multikulturell“ bedingt – weiter in den Keller rauscht… (TPÖL)

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