Nach der gestrigen ukrainischen Attacke auf die russische nukleare Luftflotte ist von einem „russischen Pearl Harbor“ die Rede. Es sollte bekannt sein, wie der japanische Angriff auf die US-Kriegsmarine in Hawaii geendet ist: Mit den Atombomben auf Hiroshima, Nagasaki und der bedingungslosen Kapitulation Japans.
Von Wolfgang Hübner
Welche Folgen Kiews Provokation haben wird, dürfte heute in Moskau entschieden werden. Für Wolodymir Selensky, den ukrainischen Kriegsdiktator vor westlichen Gnaden, steht das Schicksal schon fest: Er hat sein politisches und vielleicht auch sein physisches Todesurteil mit der Verantwortung für die Attacke selbst gefällt.
Der Verlust hochspezialisierter Flugzeuge ist für Russland zweifellos blamabel und auch sehr teuer. Militärisch ändert aber weder das Geschehen im fernen Sibirien noch die Terroranschläge gegen Züge etwas an der misslichen Lage der Ukraine an den Fronten im Donbass. Offenbar ging es darum, Moskau bis über die Schmerzgrenze zu reizen und zum Abbruch der für heute geplanten Friedensgespräche in Istanbul zu zwingen. Denn die Bandera-Clique in Kiew will keinen Frieden, sondern Eskalation in der Hoffnung, die Westmächte noch mehr in den Krieg zu verstricken.
Für Washington, NATO, EU und damit auch Deutschland stellt sich die Situation jetzt so dar: Entweder, was allerdings mehr als unwahrscheinlich ist, die ukrainische Attacke ist ohne Wissen, Billigung und Förderung durch den Westen durchgeführt worden. Dann muss dieser die Unterstützung Selenskys und der Führung in Kiew umgehend einstellen. Denn nach der bestens bekannten russischen Militärdoktrin erfüllt die Zerstörung von Teilen der Nuklearluftflotte alle Voraussetzungen für einen nuklearen Gegenschlag Moskaus. Erfolgt dieser nicht, dann soll Putin als Papiertiger international vorgeführt werden. Es ist also ein verantwortungsloses Spiel mit dem Atomfeuer.
Haben aber westliche Kreise, zum Beispiel das NATO-Hauptquartier in Wiesbaden für die ukrainische Unterstützung im Krieg, Kenntnis von der Attacke gehabt, ja sie sogar mitgeplant, unterstützt und mitbetrieben, dann wäre das nichts anderes als die offene Kriegserklärung an Russland, das entsprechend reagieren müsste. Welche Rolle die USA dabei spielen, ist die Schlüsselfrage, die über das Schicksal Europas und der Welt entscheiden wird.
Es ist übrigens durchaus möglich, dass die amerikanischen Generale in Wiesbaden nicht im Interesse von Präsident Donald Trump handeln. Sie haben jedenfalls lange ganz im Sinne seines Vorgängers Joe Biden gezündelt. Für Trump kann Selensky in beiden geschilderten Fällen kein Partner mehr sein, wenn der US-Präsident glaubwürdig bleiben möchte. Aber will, kann oder darf er das?