Linke rasten aus über eine neue Afd-Provokation (Foto: Chiarascura/Shutterstock)

Höchst streitbar: Die künstliche Aufregung um ein islamkritisches Meme

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Von Willy Weichsel

Die wohlfeile Empörung über den mittlerweile gelöschten Post der AfD-Abgeordneten Nicole Höchst, in dem sie vor dem Hintergrundbild zweier Männer in arabischen Gewändern und einem Güllefass geschrieben hatte, hält an – obwohl der Zuspruch aus der eigenen Anhängerschaft groß ist. „An alle Moslems in Deutschland“, hatte Höchst es in dem Meme zu dem Bild geheißen, und weiter: „Was immer du auch isst … Es ist mit Schweinescheiße gedüngt …“. Neben dem obligatorischen Aufschrei des linksmedialen Kartells, übten auch konservative Medien wie „Nius“ scharfe Kritik an Stil und Inhalt dieser vermeintlichen Entgleisung. Auch innerhalb der AfD gab es vehemente Kritik. Die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla forderten Höchst zur sofortigen Löschung des Posts auf.

Was in dem Trubel unterging: Nicole Höchst hat sehr wohl einen Punkt mit ihrer Aussage. Man kann monieren, dass sich ihr Post unterscheidungslos an alle Muslime richtet, und nicht nur diejenigen, die eigentlich adressiert werden sollten – jene nämlich, die die Einheimischen wegen ihrer Essgewohnheiten verspotten und der Mehrheitsgesellschaft ihre eigenen Halal-Vorschriften aufzwängen wollen (letzteres leider mit zunehmendem Erfolg, wie die unterwürfige Angebotsreduktion in öffentlichen Kantinen oder die Verherrlichung von Ramadan- und Fastenvorschriften zeigt). Dennoch verteidigt sie ihn damit, dass sie es nicht länger habe akzeptieren wollen, dass Deutsche unablässig als „Schweinefleischfresser“ und Ähnliches bezeichnet würden, während auf muslimische Bräuche jede nur erdenkliche Rücksicht genommen werde, sei es durch die Entfernung von Schweinefleisch aus den Angeboten von Kantinen oder die Verherrlichung des exzessiven und ungesunden Ramadan-Fastens.

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Erwartbare Entrüstung über Höchsts Meme auf linksextremen Seiten (Screenshot:Facebook)

Außerdem ist es im laufenden Kulturkampf, in dem der Islam immer fordernder auftritt und die einheimische Kultur durch Selbstunterwerfung immer mehr unter die Räder kommt, durchaus den Standpunkt vertreten, dass markige Gegenwehr und eine robustere Sprache riskiert werden. Befindlichkeitsstörungen und Hypersensilibilitäten der Seite, die sich dauerdiskriminiert und als Opfer fühlt, obwohl von ihrer Seite aus permanente Herabwürdigungen gegen Deutsche kommen, die sich alles gefallen lassen sollen: So geht es eben auch nicht weiter, sondern es ist überfällig, dass im immer intensiver werdenden Kulturkampf auch einmal polemisch zugespitzte Duftmarken gegen die rasant voranschreitende Islamisierung gesetzt und den ständigen muslimischen Forderungen nach einer Vorzugsbehandlung ohne jegliche integrative Gegenleistung etwas entgegengehalten wird, anstatt immer nur wohlformulierte Appelle vorzubringen, die nichts bewirken.

Taktisch ungünstig

Und doch muss man ohne Wenn und Aber konstatieren, dass Höchst wohl übers Ziel hinausgeschossen ist: Zunächst bezieht sie auch gemäßigte Muslime, die es mit den strikten Vorschriften ihrer Religion weniger genau nehmen, in ihre Kritik mit ein. Vor allem ist Zitation von deren Fäkalsprache wenig hilfreich: Statt einen eher vulgären Begriff wie „Schweinescheiße“ zu verwenden, hätte sie sich beispielsweise auf das Wort „Gülle“ beschränken können, ohne dass ihr Anliegen damit weniger deutlich geworden wäre.

Das Problem mit diesem Meme ist, dass es den Gegnern der AfD Wasser auf die Mühlen schüttet. Wer die Menschen abholen und für die AfD gewinnen will, darf nicht ihre Vorurteile bestätigen – und dieser Post macht sich angreifbar, da er alsanlasslose Beleidigung der Muslime allein um ihrer selbst willen empfunden wird – womit nicht nur der eigentlich damit transportierten Botschaft, sondern der gesamten AfD ein Bärendienst erwiesen ist. Denn natürlich ist diese Wortwahl geradezu ein Lottogewinn für alle AfD-Kritiker. Nachdem das politisch-mediale Kartell durch das offenkundig groteske Verfassungsschutz-„Gutachten“, das die AfD als angeblich „gesichert rechtsextrem“ eingestuft hatte, einen schweren Rückschlag erlitten hatte, erhält es durch solche Aktionen leider Oberwasser – selbst wenn die Aussage an sich im Kern nachvollziehbar ist.

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