Es ist ein überfälliger Protest: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht erneut im Fokus kritischer Stimmen. Unabhängige Wissenschaftler, angeführt von der Gesellschaft Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie (MWGFD), appellieren an Parlamente weltweit, die geplanten Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) und den sogenannten Pandemievertrag der WHO zu verhindern. Diese Reformen, die bis Mai 2025 verabschiedet werden sollen, werden als „toxisch“ bezeichnet und könnten weitreichende Folgen für nationale Souveränität und individuelle Freiheiten haben.
Die Kritik richtet sich insbesondere gegen die IGV-Änderungen, die am 19. September 2025 in Kraft treten könnten, sofern Staaten nicht widersprechen. In Deutschland liegt bereits seit November 2024 ein Referentenentwurf für ein Zustimmungsgesetz vor, das die Umsetzung dieser Vorschriften ermöglichen würde. Die Wissenschaftler warnen, dass die neuen Regelungen die WHO zu einer supranationalen Behörde machen könnten, die in Gesundheitsnotlagen weitreichende Befugnisse über nationale Regierungen erhält. Dies schließt potenziell Zwangsmaßnahmen wie Impfungen oder Einschränkungen der Bewegungsfreiheit ein, was als Eingriff in Grundrechte gesehen wird.
Politisch motiviert und ohne wissenschaftliche Standards
Ein zentraler Vorwurf ist, dass die WHO in der Vergangenheit, etwa während der COVID-19-Pandemie, ihre Entscheidungen nicht auf wissenschaftlicher Evidenz basierte. So erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus am 30. Januar 2020 einen globalen Gesundheitsnotstand, obwohl die Datenlage dünn war. Kritiker wie Prof. Sucharit Bhakdi betonen, dass die Corona-Maßnahmen oft politisch motiviert waren und wissenschaftliche Standards ignorierten.
Die MWGFD und andere Initiativen fordern eine umfassende Aufarbeitung der Corona-Politik und eine Rückbesinnung auf evidenzbasierte Medizin. Eine Petition an den Deutschen Bundestag (Nr. 169890) fordert die Ablehnung der IGV-Änderungen, um die demokratische Kontrolle zu wahren. Die Wissenschaftler mahnen: Ohne Widerstand droht eine „Gesundheitsdiktatur“, die Freiheit und Demokratie gefährdet. Die Parlamente sind nun gefordert, die Pläne der WHO kritisch zu prüfen und die Souveränität ihrer Länder zu schützen. (TPL)