Schuldenkönig Trump? (Screenshot:Netzfund)

Anleitung aus den USA: Wie man 36 Billionen Dollar Schulden macht

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Auf privater Ebene ist dieses Verfahren bekannt: „Man kauft mit Geld, das man nicht hat, Dinge, die man nicht braucht, um Leute zu beeindrucken, die man nicht mag.“ Was im Privaten mit Inkassobriefen endet, wird im Staatsmaßstab zur Währungsreform.

Im Juni 2025 betragen die US-Staatsschulden 36 Billionen Dollar. Die jährlichen Zinszahlungen: über 1,1 Billionen Dollar an Gläubiger, die längst den Staat im Griff haben.

Tilgung in 360 Jahren

Wollten die USA mit der Tilgung beginnen und jährlich 100 Milliarden, die sie nicht haben, für die Tilgung einsetzen, dann bräuchte es 360 Jahre, da die Zinszahlungen von 3 % weiterhin anfallen.

1. Reagan (1981–1989): Schulden für den „Sieg“ im Kalten Krieg

Massive Steuersenkungen, vor allem für Besserverdiener, dazu ein historischer Rüstungsanstieg – ohne jede Gegenfinanzierung.

Fehler: Erstmal Schulden machen, dann hoffen, dass Wachstum alles löst.
Die Staatsschulden stiegen von 998 Milliarden auf 2,8 Billionen Dollar.
Der Zinssatz für 10-jährige US-Staatsanleihen lag 1981 bei über 15 % – ein Warnsignal für Investoren.

Mit sechs Präsidenten in die Katastrophe

2. Clinton (1993–2001): Der schöne Schein

Die Wirtschaft wuchs, das Haushaltsdefizit schrumpfte. Doch die strukturellen Ausgaben für Medicare, Medicaid und Renten wurden nicht reformiert.

Fehler: Langfristige Verpflichtungen ignoriert, obwohl Geld da war.
Trotz Überschuss wuchsen die nicht bilanzierten Verbindlichkeiten auf über 40 Billionen Dollar.
Die Sozialkassen begannen bereits in den 90er-Jahren, jährlich Defizite aufzubauen.

Steuern gesenkt, Kriege geführt

3. Bush (2001–2009): Die Doktrin der unendlichen Kreditwürdigkeit

Steuern gesenkt, zwei Kriege geführt, danach die Bankenkrise. Gerettet wurden die Großbanken (zu groß, um unterzugehen), doch Bürger verloren Häuser und Jobs.

Fehler: Bankenprivilegierung statt Volkswirtschaftsschutz.
Die Staatsschulden stiegen auf 10,1 Billionen Dollar – ein Plus von 80 %.
Die Kosten für Irak und Afghanistan summierten sich laut Brown University auf 4 bis 6 Billionen Dollar.

4. Obama (2009–2017): Verwalten statt verändern

Bushs Steuerpolitik wurde beibehalten, zusätzlich kamen Hilfspakete und Sozialprogramme. Aber ohne Strukturreform.

Schulden für Konjunktur

Fehler: Stabilisierung ohne Sparlogik – auf Zeit gespielt.
Die Schulden wuchsen auf 16,8 Billionen Dollar.
Die Zinszahlungen verdoppelten sich auf rund 458 Milliarden Dollar jährlich.

5. Trump (2017–2021): Wahlgeschenke auf Staatskosten

Steuersenkung für Unternehmen von 35 auf 21 %, dann zwei Corona-Hilfspakete über zusammen 4 Billionen Dollar.

Fehler: Überschuldung als Mittel zur Konjunkturpflege.
Die Schuldenquote stieg auf 127 % des BIP.
Die Zinszahlungen lagen bei 562 Milliarden Dollar vor dem Zinsanstieg.

Gesenktes Rating

6. Biden (2021–2025): Sozialpolitik per Kredit

1,9 Billionen Corona-Hilfen, dazu das „Inflationsbekämpfungsgesetz“, das massive Investitionen in Infrastruktur, Sozialtransfers und Klimasubventionen auslöste – ohne jeden Rückzahlungsmechanismus.

Fehler: Politik auf Pump ohne fiskalischen Gegenhalt.

Die Schulden erreichten 36 Billionen Dollar. Moody’s senkte das US-Rating am 16. Mai 2025 von Aaa auf Aa1 – nach Fitch (2023) und S\&P (2011) bereits die dritte Herabstufung.

„Und fällt er in den Graben, dann fressen ihn die Raben“: So lautet die alte Volksweisheit. Ein Zahlungsausfall der USA, die den Karren in den Dreck gefahren haben, hätte katastrophale Folgen für die Weltwirtschaft.

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