Sie stechen nicht nur zu, jetzt beißen sie auch: Anscheinend passte es dem „Mann“ nicht, dass seine Begleitung von einem anderen Zuggast angesehen wurde. So provoziert, biss er dem Opfer im Streit ein Stück vom Ohr ab. Dieser wehrte sich und beißt zurück.
Ein Unbekannter hat einem Reisenden bei einem Streit in einem Zug in Baden-Württemberg ein Stück vom Ohr abgebissen. Der 42-jährige Geschädigte wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, wo ihm laut Bundespolizei das abgebissene Ohrstück wieder angenäht wurde.
In der Nacht zum Samstag fährt der 43-Jährige in einem Intercity der Deutschen Bahn. Sein Fehler: Er hat die Begleitung des Täters angeguckt – ein Blick zu viel, der alles eskalieren lässt. Der Streit wird immer heftiger, bis der Angreifer zuschnappt und dem Mann ein Stück vom Ohr abbeißt. Doch das Opfer lässt sich nicht unterkriegen: Im Kampf beißt dieser wiederum dem Täter in den Finger.
Nach der Attacke wird der Verletzte in ein Krankenhaus gebracht. Die Ärzte schaffen es, das abgebissene Ohrstück wieder anzunähen. Der Täter und seine Begleitung jedoch die Chance zur Flucht und steigen in Stuttgart aus. Seitdem fehlt von dem Beißer jede Spur.
Die Reisenden im Zug sind fassungslos. „So was hab ich noch nie erlebt“, sagt ein Mitfahrer. „Es war wie in einem Horrorfilm!“ Andere berichten von Schreien und Panik, als die beiden Männer aufeinander losgingen.
Die Ermittler bitten jetzt um Hinweise aus der Bevölkerung. Zeugen, die in der Nacht von Freitag auf Samstag zwischen Mannheim und Stuttgart im Intercity unterwegs waren, sollen sich melden. Bei dem Täter, der sich dadurch provoziert gefühlt hatte, dass ein anderer seine weibliche Begleiterin auch nur angesehen hat, handelt es sich um einen etwa 30 bis 40 Jahre alten Mann mit arabischem Erscheinungsbild. Zur Tatzeit soll er eine kurze dunkle Hose, ein helles T-Shirt sowie dunkle Schuhe getragen haben. Auffällig war offenbar sein humpelnder Gang.
(SB)
