CDU-Außenminister Johann Wadephul erweist sich wahrlich als würdiger Nachfolger Annalena Baerbocks und als veritabler Skandalpolitiker, der auf seine Weise dem Ansehen Deutschlands ebenso schadet wie seine präpotente Amtsvorgängerin. Die auffallende anti-israelische Gesinnung Wadephuls irritieren ebenso wie sein jüngstes, völlig taktloses Anbiedern bei den Mullahs im Zeichen deren bevorstehende Niederlage, als er sich naiv und unbedarft für deren Verhandlungsbereitschaft unter deutscher Einbeziehung feiern ließ – obwohl selbst ein minderbemitteltes Kleinkind genau weiß, dass der Iran zu Verhandlungen über sein Atomprogramm stets nur aus einem grundbereit war, nämlich um Zeit zu gewinnen, und das unter keinen Umständen der Welt, die zur Macht- und Existenzsicherung der iranischen Republik unabdingbare Atombombe als politisches Hauptziel aufgegeben werden wird. Das scheint jeder zu kapieren außer Wadephul, der sich in völliger Überschätzung der deutschen Position zum nützlichen Trottel eines abgewirtschafteten Terrorstaats macht. Selbst “Bild” fragt irritiert: “Herr Außenminister, wie naiv sind Sie eigentlich?”
Das gilt auch für Wadephuls einseitige Parteinahme für palästinensische Interessen. Am 12. Juni verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, die von 148 Ländern – darunter auch Deutschland in Person Wadephuls – unterstützt wurde und einen “Waffenstillstand im Gazastreifen” forderte. Der Wortlaut der Erklärung wurde heftig kritisiert, weil sie antiisraelische Stimmungen unterstützte. Hierbei war jedoch wohl weniger Blauäugigkeit als beinharte Lobbyhörigkeit das Problem: Denn deutsche Außenminister steht wegen seines früheren Engagements in der hochumstrittenen Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft (DPG) unter Beschuss – insbesondere nach Merz‘ öffentlicher Verwirrung über die israelische Gaza-Politik am 29. Mai 2025.
Wadephul war ehemaliger DPG-Beirat: Eine üble Gesellschaft
Dass Merz‘ neuer Außenminister allen Ernstes dem DPG-Beirat angehörte, die seit ihrer Gründung am 4. Juli 1986 in Köln im Mittelpunkt von Kritik und Vorwürfen steht, weil sie sich nur vordergründig für den “Dialog zwischen Palästinensern und Israelis” einsetzt, in Wahrheit aber antiisrealische Stereotype transportiert und palästinensischen Aktivismus betreibt, ist ein weiterer Schandfleck dieser Regierung. So verwendete eine von der DPG unterstützte “Kunstausstellung” den Slogan „From the River to the Sea (Palestine will be free)“, der synonym für den Aufruf zur Vernichtung Israels steht. Wer Dem Beirat der DPG gehören prominente Persönlichkeiten wie Omid Nouripour und Aydan Özoguz an, die sich zum angeblichen Antisemitismus der Ausstellung nicht geäußert und damit die politische Kontroverse angeheizt haben. Uwe Becker, Hessens Beauftragter für jüdisches Leben, forderte daher Nouripours Rücktritt aus dem DPG-Vorstand und verwies auch auf dessen Unterstützung der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS).
Eine weitere besonders toxische Person in den Reihen der DPG ist die ehemalige FDP-Europaabgeordnete Alexandra Thein, einst Mitglied der Delegation für die Beziehungen zum Palästinensischen Legislativrat. Überhaupt: Wer sich alleine nur den Internetauftritt der DPG antut, gewinnt den Eindruck, es hier mit einem moderaten Hamas-Ableger zu tun zu haben. Kein Wunder, dass Israel der Vizepräsidentin der DPG Ursula Mindermann vergangenes Jahr die Einreise verweigerte. Selbst der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein stellte fest, dass “Deutschlands historisches Engagement für die Sicherheit Israels”, das auf der Verantwortung für den Holocaust beruht, durch “die wachsende Kritik an der israelischen Politik im Inland auf die Probe gestellt” werde. Dazu tagen Figuren wie Wadephul erst massiv bei. (TPL)