Die Caritas hat sich in der deutschen Asyl- und Migrationspolitik als moralische Instanz positioniert. Aktuell warnt sie eindringlich vor einem möglichen Schritt der Bundesregierung: Der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte soll ausgesetzt oder stark begrenzt werden. Diese „Warnung“ ist billiger Eigennutz und der Panik um den Verlust des Weiterflusses öffentlicher Mittel geschuldet. Dass dieses Land einer kulturfremden, mehrheitlich islamischen Massenmigration geopfert wird, ist nicht die Sorge der „christlichen“ Caritas.
Oliver Müller, Leiter von Caritas International, spricht laut Welt von einer „massiven Gefährdung der Integration“ – Familien würden auseinandergerissen, die soziale Stabilität gefährdet. Doch was als „humanitärer Appell“ verkauft wird, ist ein wohlkalkulierter Hilferuf aus ökonomischem Interesse. Denn die Caritas gehört seit Jahren zu den Hauptprofiteuren des milliardenschweren Asylsystems in Deutschland.
Caritas Deutschland erzielte allein im Jahr 2022 einen Umsatz von 247,2 Millionen Euro. Ein erheblicher Teil dieses Betrags stammt aus staatlichen Zuschüssen. Bereits 2016 erhielt der Caritas-Bundesverband knapp 73 Millionen Euro direkt vom Bund, davon 68,8 Millionen Euro für lokale Dienste und Einrichtungen – viele davon im Bereich Asyl, Migration, Integration, Behinderten- oder Jugendhilfe. Für die behördlich geförderte Asylverfahrensberatung wurden der Caritas in den Jahren 2023 und 2024 vom Bundesinnenministerium zusätzlich rund 8,5 Millionen Euro bereitgestellt.
Auch auf kirchlicher Seite fließen regelmäßig hohe Summen: Die katholische Flüchtlingshilfe in Deutschland, maßgeblich getragen von der Caritas, erhielt 2023 insgesamt 32,2 Millionen Euro – im Folgejahr stieg dieser Betrag auf 34,1 Millionen Euro, einschließlich Sachleistungen. Diese Mittel dienen unter anderem der sozialen Betreuung, Beratung, Unterbringung sowie Integrationsmaßnahmen – Aufgaben, die oft direkt oder indirekt mit Familiennachzug verknüpft sind.
Das Problem aus Sicht der Caritas: Wird der Familiennachzug ausgesetzt, entfällt eine wesentliche Grundlage für viele dieser Förderungen. Wo keine Familien nachkommen, sinkt der Bedarf an Beratung, Sprachkursen, Wohnungssuche oder Schulbegleitung und auf lange Sicht die Betüttelung unintegrierbarer mehrheitlich islamischer Massenmigranten. Mit dem Rückgang der Nachfrage droht zugleich ein Rückgang der Mittel – insbesondere aus jenen Töpfen, die projektbezogen vergeben werden. Die Sorge der Caritas, so scheint es, gilt daher nicht nur dem Schicksal einzelner Familien, sondern auch dem Fortbestand eines erprobten Finanzierungsmodells.
Und dieses Modell ist eingebettet in ein gigantisches System: 2023 beliefen sich die Ausgaben des Bundes für Flüchtlinge und Asyl auf etwa 29,7 Milliarden Euro. Die Länder steuerten weitere 6,3 Milliarden Euro bei – insgesamt also rund 36 Milliarden Euro, ohne dass kommunale Ausgaben oder Kosten der Krankenkassen mitgerechnet wären. Hinzu kamen im selben Jahr 6,3 Milliarden Euro für Asylbewerberleistungen – davon 3,6 Milliarden Euro für Unterbringung und 2,7 Milliarden Euro für Leistungen außerhalb von Einrichtungen.
In dieser gewaltigen Umverteilung öffentlicher Mittel spielt die Caritas eine Schlüsselrolle. Als Träger unzähliger Einrichtungen und Projekte ist sie nicht nur Dienstleister, sondern auch wirtschaftlicher Akteur. Ihr Ruf nach Aufrechterhaltung des Familiennachzugs ist daher nicht nur als humanitäres Anliegen zu lesen, sondern auch als Mahnung, dass mit jeder politischen Einschränkung ein lukratives Geschäftsmodell ins Wanken geraten könnte. Integration, Beratung, Betreuung – all das bringt nicht nur gesellschaftlichen Nutzen, sondern für große Wohlfahrtsverbände auch konkrete Einnahmen in Millionenhöhe.
Insofern dürfte klar sein, dass die „Warnung“ der Caritas nichts als Eigennutz ist.
(SB)