Wie weit Erdogan die einstmals laizistische Türkei schon in einen islamischen Gottesstaat verwandelt hat, zeigt die aktuelle Entwicklung um eine vermeintliche Mohammed-Karikatur. Der Zeichner, der Grafiker und zwei weitere Mitarbeiter des Satiremagazins wurden festgenommen, ein islamistischer Mob ist schon im Lynchmodus unterwegs.
In Istanbul hat eine Karikatur im Satiremagazin LeMan einen islamischen Mob entfesselt, der mit Gewalt, Drohungen und Hetze gegen alles vorging, was nicht ihrem rückständigen islamischen Weltbild entspricht. Die Szene: Hundertschaften fanatisierter Demonstranten skandieren vor dem Verlagsgebäude der ältesten erscheinenden Satire-Zeitschrift der Türkei. islamistische Parolen, rufen zur Vergeltung auf und erklären öffentlich Andersdenkende zu Freiwild. Es fliegen Flaschen, Scheiben gehen zu Bruch, es kommt zu massiven Ausschreitungen. Das alles in einem Land, das sich offiziell als Republik versteht. Auf Aufnahmen ist zu hören, wie die Angreifer skandieren „Es lebe die Scharia“ und offen mit Anschlägen nach dem Vorbild von „Charlie Hebdo“ drohen. Die Polizei? Präsenz, aber keine Kontrolle. Der Staat lässt gewähren, wenn es den richtigen trifft.
Der Anlass: eine Zeichnung, die zwei Verstorbene mit Engelsflügeln im Himmel zeigt – einer davon heißt Mohammed, der andere Moses. Beide begrüßen sich, einer auf Arabisch, der andere auf Hebräisch. Eine einfache, vielleicht naive Darstellung, die symbolisieren soll, dass Menschen im Tod gleich sind. Doch in der mittlerweile in allen Bereichen vom Islam verseuchten Türkei dient jede Darstellung mit dem Namen „Mohammed“ sofort als Vorwand für Eskalation.Die Behauptung der Redaktion, es handle sich nicht um den Propheten Mohammed, sondern um eine fiktive Figur mit gleichem Namen, interessiert inzwischen niemanden. Fakten spielen im Islam keine Rolle.
Der islamistische Führer der Türkei, Erdogan – bekannt dafür, jede Gelegenheit zu nutzen, um islamistische Stimmungen für sich zu instrumentalisieren – sprach von einer „abscheulichen Provokation“ und einem „Hassverbrechen“. Statt die Gewalt zu verurteilen, peitscht er die Rechtgläubigen noch an.
„In Anbetracht der Tatsache das in diesem besten Deutschland, das wir je hatten, „dank“ einer grenzenlosen Massenmigration inzwischen 5 bis 10 Millionen Muslime leben, sollte klar sein, was auf uns zukommt“, stellt man in den Kommentarspalten fast schon gott- ah sorry – allah-ergeben fest.
(SB)