101.000 Vollzeitstellen für nichts: Bundesagentur für Arbeit hat mehr Angestellte, als sie jährlich Jobs vermittelt

Eine Kleine Anfrage der AfD ergab, dass die Bundesagentur für Arbeit (BA) im vergangenen Jahr von ca. 6,7 Millionen Vermittlungsfällen aus Bürgergeld und Arbeitslosengeld in nur 30,3 Prozent in eine Erwerbstätigkeit vermittelte und nur 27,7 Prozent im regulären Arbeitsmarkt landeten. Die direkten Vermittlungen durch das BA fielen auf einen desaströsen Rekordtiefstwert von 4,9 Prozent – vor zehn Jahren waren es immerhin noch13,2 Prozent.
Dies mag zum Teil daran liegen, dass die Zahl der Arbeitsvermittler seit 2015 von 19.593 Vollzeitstellen auf inzwischen 13.942 gefallen ist. Diese erreichen durchschnittlich nur noch ganze sechs erfolgreiche Jobvermittlungen pro Jahr. Und obwohl sie an ihrer Kernaufgabe scheitert, wächst die Monsterbehörde immer weiter – und ist damit ein Abbild dieses Staates. Derzeit gibt es 101.000 Vollzeitstellen, vor zehn Jahren waren es 96.300. Im gleichen Zeitraum stiegen die Personalkosten der BA von 3,9 auf 5,58 Milliarden Euro – das Personal in den Jobcentern ist dabei noch nicht einmal eingerechnet.

Gegenüber „Bild“ rechtfertigte die BA ihre Erfolglosigkeit mit den üblichen Ausreden: Die Vermittlungsquote umfasse „nur einen kleinen Aspekt unserer vielfältigen Unterstützungsleistungen“, die Arbeitsweise habe sich „bedingt durch die Entwicklungen am Arbeitsmarkt in den letzten Jahren signifikant verändert“. Rechne man etwa Personen hinzu, die infolge von Beratungen oder Qualifizierungsmaßnahmen anderweitig einen Job gefunden haben, „zeichnet dies ein realistischeres Bild der Arbeit der BA für die Kundinnen und Kunden“.

“Eher konjunkturunabhängige Arbeiten”

Diese wurden jedoch auch in den letzten Jahren nicht in die Zahl der Vermittlungen einbezogen. Was den massiven Stellenzuwachs innerhalb der Behörde betrifft, hieß es, über die Hälfte der Mitarbeiter würden „eher konjunkturunabhängige Arbeiten“ ausüben, „die nicht mit der aktuellen Entwicklung der Arbeitslosigkeit korrespondieren“, etwa Berufsberatung. Der Freiburger Sozialökonom Bernd Raffelhüschen dürfte dagegen näher an der Wahrheit liegen, wenn er von einem „Moloch mit unglaublich hohen Verwaltungs- und Personalkosten“ spricht. Ausgerechnet im Kerngeschäft, der Vermittlung von Menschen in Arbeit, gebe es aber weniger Mitarbeiter, die auch „offensichtlich deutlich weniger effizient“ arbeiten würden. Der Anstieg um Tausende Behördenstellen sei „nicht verständlich“, die BA und ihre Abteilungen gehörten auf den Prüfstand, so Raffelhüschen.

Dies gilt für die gesamte, immer weiter wuchernde Verwaltung in Bund und Ländern, die im Grunde nur noch für die Versorgung von irgendwelchen Günstlingen des Parteienkartells missbraucht wird. Immer neue überflüssige Stellen werden geschaffen, die den ohnehin mehr als genug geplagten Bürgern noch mehr sinnlose Schikanen aufbürden. Dass eine Riesenbehörde wie die BA ihren Kernauftrag nur noch zu einem Bruchteil erfüllt, müsste in einem funktionierenden Land zu einer gründlichen Ursachenforschung und den sich daraus ergebenden Änderungen führen. Aber in Deutschland ist der allgemeine Schlendrian und die Verantwortungslosigkeit mittlerweile derart tief verwurzelt, dass das Gewurschtel und die Milliardenverschwendung überall ohne Konsequenzen weitergeht. (TPL)