Bereits Ende Mai: 17-Jährige in Tiefgarage vergewaltigt – Polizei fahndet erst jetzt nach diesen beiden „Männern“
Zwei „Männer“ haben sich an einer Minderjährigen vergangen und sie gemeinschaftlich vergewaltigt. Nun sucht die Polizei – ganze dreieinhalb Monate später – per Öffentlichkeitsfahndung nach den Tatverdächtigen. Laut Fahndungsfoto handelt es sich nicht um Paul und Jens.
Am 30. Mai wurde eine 17-Jährige in den Münchner Stachus-Passagen von zwei jungen „Männern“ in eine Tiefgarage gelockt und dort vergewaltigt. Am Folgetag zeigte sie die Tat an, die Polizei sicherte Spuren, wertete Videomaterial aus und setzte Zivilbeamte ein. Selbst DNA-Spuren wurden gefunden – doch der Abgleich brachte keinen Treffer. Wochen und Monate vergingen, ohne dass die Täter gefasst wurden.
Und jetzt, fast vier Monate später, veröffentlicht die Polizei endlich die Überwachungsbilder der mutmaßlichen Täter. Man sieht zwei junge Männer- keiner der beiden sieht aus wie Jens oder Paul – aufgenommen in den Passagen kurz vor dem Übergriff. Laut offizieller Beschreibung sollen sie etwa 19 Jahre alt sein und in einer ausländischen Sprache miteinander gesprochen haben.

Die Frage lautet: Warum erst jetzt? Warum nicht unmittelbar nach der Tat? Jede Woche Verzögerung bedeutet verlorene Erinnerungen, verblassende Eindrücke, vertane Chancen. Wer damals am Stachus unterwegs war, hätte die Männer womöglich sofort erkannt. Heute ist diese Spur weit schwächer.
Das wirkt wie ein doppeltes Versagen: Erst gelingt es den Ermittlern nicht, zwei mutmaßliche Vergewaltiger in einer der am besten überwachten Ecken der Stadt aufzuspüren. Dann hält man die Bilder so lange zurück, bis der öffentliche Fahndungsdruck seinen größten Nutzen längst eingebüßt hat.
Gesucht werden nun – nochmals nur zur Erinnerung: dreieinhalb Monate nach der Vergewaltigung – Hinweise zu den Personen, die in ausländischer Sprache miteinander gesprochen haben: Wer kennt die Stachus-Vergewaltiger? Auch werden Zeugen gebeten, die sich zum Tatzeitraum am Stachus aufgehalten und etwas gesehen haben, sich zu melden. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 089/29100 und in jeder Dienststelle entgegen.
(SB)