Deutschland Richtung Dritte Welt: Kein Sprit mehr am Hamburger Flughafen
Der einstige Technologiegigant Deutschland, der überall auf der Welt für seine Effizienz bewundert wurde, ist um ein weiteres peinliches Kapitel reicher, das seinen Absturz auf Dritte-Welt-Niveau dokumentiert. Am Hamburger Flughafen können die Flugzeuge wegen Spritmangel nicht mehr betankt werden – und das nicht nur für ein paar Stunden, sondern voraussichtlich bis Dienstag! „Die Fluggesellschaften am Hamburger Flughafen sind zurzeit von einem unvorhergesehenen Kerosin-Lieferengpass betroffen“, erklärte der Flughafen. Grund sei ein Lieferengpass „seitens der Raffinerie Heide“, über dessen Ursache und Umfang man keine genaueren Informationen habe. Christian Kunsch, der Vorsitzende der Geschäftsführung am Hamburg Airport, sagte, man sei selbst „Betroffener dieser Lage“. Es sei wie im Straßenverkehr, wo der Betreiber der Autobahn nicht in der Verantwortung sei, „wann und ob die Tankstellen an den Rastplätzen beliefert werden“. Sabotage oder terroristische Aktivitäten spielen offenbar keine Rolle bei dem Lieferengpass. „Aufgrund unvorhergesehener Umstände ist Flugturbinenkraftstoff in der Raffinerie Heide aktuell nicht verfügbar. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer schnellen Lösung. Die ersten Mengen an Flugturbinenkraftstoff werden ab heute Nachmittag wieder ausgeliefert werden“, erklärte die Raffinerie gegenüber „Welt“.
Einstweilen läuft der Flugbetrieb noch stabil, man gehe jedoch davon aus, dass es in den nächsten Tagen zu Flugplan-Änderungen und Verspätungen kommen könne, hieß es weiter. Passagiere würden gebeten, ihren Flugstatus im Blick zu behalten und sich bei Umbuchungen oder Stornierungen an die Hotlines der jeweiligen Fluggesellschaften oder ihren Reiseveranstalter zu wenden. Die Lufthansa erklärte, dass ihre Flüge trotz des Kerosin-Notstands voraussichtlich planmäßig stattfinden könnten, da ihre Flugzeuge stattdessen in Frankfurt und München betankt würden.
“Kubanische Verhältnisse”
Dennoch ist in Airlinekreisen von „kubanischen Verhältnissen“ die Rede. Bei Langstreckenflügen kann es zu Gewichtsüberschreitungen kommen, wenn der Sprit für die Rückreise bereits mitbetankt wird. Deshalb erwägt man Zwischenlandungen an kleineren Flughäfen, wodurch jedoch weitere Verzögerungen drohen, die wiederum andere Flugzeuge zum Fliegen von Warteschleifen und damit zum Verbrauch zusätzlichen Kerosins zwingen könnten. Der Flughafenverband ADV erklärte, Kerosinengpässe an anderen Flughafenstandorten in Deutschland seien aktuell nicht bekannt. Allerdings müsse die Treibstoffversorgung der Flughäfen vor dem Hintergrund der Situation in Hamburg neu beleuchtet werden. „Der aktuelle Engpass muss Anlass sein, die Resilienz vorgelagerter Infrastrukturen für die Versorgung der Flughäfen stärker in den Fokus zu rücken“, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Ein einziger Lieferausfall genügt also wieder einmal, um zu enthüllen, dass Deutschland auch in dieser Beziehung völlig blank dasteht und keinerlei Ersatzmöglichkeiten sichergestellt hat. Wenn einmal etwas Unvorhergesehenes geschieht, ist man heillos überfordert. Es ist ein Abbild des Zustandes des ganzen Landes, das nur noch auf Sicht fährt und mit einfachsten Mitteln lahmgelegt werden kann. (TPL)