Deutschland zahlt jedes Jahr über 1,7 Millionen Renten ins Ausland. Unter den Empfängern: mehr als 4.300 Über-100-Jährige. Das klingt nach einer Nation der Unsterblichen – oder nach einem Kontrollsystem mit grotesken Lücken. Zum Vergleich: In Deutschland selbst sind nur 0,086 % der Rentner über 100, im Ausland aber 0,25 %. Ein statistisches Wunder? Oder wieder einmal Behördenversagen?
Die Liste, wo und wie das sauerverdiente Geld des Steuerzahlers innerhalb und außerhalb Deutschlands verteilt wird ist unendlich lang. Bürgergeld an „Bürger“, die keine sind und nie in das System eingezahlt haben. Kindergeldzahlungen an Kinder von Ausländern, die nicht im Land, sondern in der Heimat leben. Nun kommen zu der komplett unvollständigen Liste von Steuergeldverprassung noch Millionenuahlungen an Rentner im Ausland, die 100 Jahre oder älter sind.
Zahlen, welche die Bundesregierung auf Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Thomas Korell herausrücken musste, belegen die Dimension: Zwischen 2020 und 2024 wurden 38.682 Rentenzahlungen gestoppt, weil Nachweise nicht vorlagen. Übersetzt: Zigtausende Male floss das Geld weiter, ohne dass sicher war, ob die Person überhaupt noch lebte. Besonders auffällig sind Länder wie die USA (824 Fälle über 100 Jahre), Israel (656), Kanada (464) oder Italien (420). Soll man wirklich glauben, dass ausgerechnet deutsche Rentner im Ausland deutlich häufiger die 100 überschreiten?
Die Bundesregierung verweist auf „regelmäßige Abgleiche“ mit 21 Staaten und die berüchtigte „Lebensbescheinigung“, die jeder Rentner im Ausland jährlich vorlegen soll. Seit 2024 gibt es sogar den „digitalen Lebensnachweis per Video“. Doch auch diese Lösungen wirken wie Flickwerk. Denn wer über 100 Jahre alt ist, muss zwar jährlich nachweisen, dass er lebt – aber erst wenn die Bescheinigung ausbleibt, werden Zahlungen Monate später eingefroren. Bis April des Folgejahres können so weiterhin Gelder an längst Verstorbene fließen.
Die Wahrheit ist einfacher: Verwaltung und Politik nehmen systematische Verluste in Kauf. Man vertraut auf verspätete Meldungen, halbherzige Abgleiche und bürokratische Trägheit. Für Missbrauch, Betrug und jahrelang unentdeckte Zahlungen ist das System damit weit offen. Während in Deutschland jeder Cent bei Pflege und Grundsicherung dreimal umgedreht wird, rauschen im Ausland Millionen durch die Ritzen der Rentenkasse.
In den Kommentarspalten überlegt man:
„Die zuständige Behörde der Dt. Rentenversicherung braucht von Rentnern, die im Ausland leben, einmal im Jahr den sog. Lebensnachweis. Dt. Konsulate im Ausland bestätigen den Nachweis. Nun wohnt Aischa irgendwo im fernen Ost-Anatolien und müsste sich für den Nachweis bewegen . . .“
„Lokalen Beamten über die Gebühren für den jährlichen Lebensnachweis einig werden. Läuft in 🇩🇪 mit Kindergeld in Richtung Balkan oder bei Mieten für Bürgergeld-Empfänger ja sicher ähnlich.“
(SB)






















