Plagiatsvorwürfe gegen Alena Buyx: Das System schützt seine Mitläufer

Der österreichische „Plagiatsjäger“ Stefan Weber hat offenbar Hinweise darauf, dass eine weitere „Stütze“ der deutschen Gesellschaft bei ihrer Doktorarbeit betrogen hat. Diesmal ist es Alena Buyx, die berüchtigte Ex-Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, die in sein Blickfeld geraten ist. Auf Twitter schrieb Weber: „Als ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrates gelten für Sie selbstredend die höchsten ethischen Standards. Wie kommt es zu dieser Übereinstimmung zwischen Ihrer Doktorarbeit und der zwei Jahre älteren Doktorarbeit Ihrer Studienkollegin? Und warum findet sich diese Übereinstimmung ausgerechnet im Diskussionsteil Ihrer Dissertation und nicht im Material- und Methodenteil? Haben Sie die Literatur, die Sie wie Ihre Kollegin anführen, selbst konsultiert? Warum haben Sie die Dissertation Ihrer Kollegin an einigen Stellen zitiert, an zahlreichen anderen aber nicht? Fragen über Fragen…“.

Die von Weber aufgezeigten Ähnlichkeiten sind in der Tat frappierend. Sollte sich dies an weiteren Stellen von Buyx` Dissertation bestätigen, wäre die „Elite“ um einen Skandal reicher. Man muss inzwischen die Frage stellen, ob es überhaupt noch eine Dissertation in diesen Kreisen gibt, die wissenschaftlich korrekten Standards entspricht. Betrug, teilweise in primitivster und dreistester Form, scheint hier nicht die Ausnahme, sondern die Regel zu sein. Man schreibt hemmungslos voneinander ab und übernimmt dabei sogar noch offensichtliche Fehler. Dies bringt auch wieder die jüngsten von Weber aufgedeckten Betrugsfälle in Erinnerung: Nachdem Frauke Brosius-Gersdorf, die die SPD zur Richterin am Bundesverfassungsgericht machen wollte, aufgrund von Webers Enthüllungen endgültig auf ihre wegen ihrer radikalen Ansichten zur Spätabtreibung und einem AfD-Verbotsverfahren, das sie öffentlich vehement befürwortete, obwohl sie als Verfassungsrichterin darüber zu entscheiden gehabt hätte, ohnehin heftig umstrittene Kandidatur verzichtet hatte, kündigte die Universität Hamburg Anfang August eine „Vorprüfung“ ihrer Doktorarbeit an, bei der der Verdacht besteht, dass sie zu weiten Teilen von ihrem Ehemann stammt.

Doktortitel-Betrug inzwischen Normalität

Auch nach über sechs Wochen hat man noch nichts über die Ergebnisse dieser angeblichen Prüfung gehört. Dasselbe gilt für den thüringischen CDU-Ministerpräsidenten Mario Voigt, dem Weber ebenfalls Plagiate in riesigem Umfang nachgewiesen hatte. Hier zieht sich das vermeintliche Prüfverfahren der Technischen Universität Chemnitz bereits seit über einem Jahr hin, ohne dass man seither etwas erfahren hätte. In beiden Fällen drängt sich der Verdacht auf, dass die Affäre ausgesessen werden soll, bis Gras darüber gewachsen ist – zum einen, weil die „Falschen“, sprich: die AfD beziehungsweise das gesamte nicht-linke Lager, davon profitieren würde, wenn Brosius-Gersdorf und Voigt ihre Titel entzogen und damit die Verkommenheit des Establishments ein weiteres Mal entlarvt würde und zum anderen, weil der umfassende Betrug im akademischen Betrieb dadurch zum Dauerthema würde. Deshalb versucht man, das Ganze auf möglichst kleiner Flamme zu kochen, denn die Prüfungen der Arbeiten erfordern ganz sicher keine derart langen Zeiträume, sondern ließen sich maximal in wenigen Wochen abschließen.

Sollte sich der Verdacht gegen Buyx erhärten, hat auch sie nichts zu befürchten. Die Corona-Hardlinerin, die jede noch so unethische Maßnahme der Politik befürwortete, impfen wollte, „was die Spritze hergibt“ und in ihrem Amt als Ethikrats-Vorsitzende auf ganzer Linie versagte, gilt als unantastbar, erhielt sogar das Bundesverdienstkreuz und eine eigene Fernsehsendung im ÖRR. Einen Entzug ihres Doktortitels, der ihre ganze elende und verhängnisvolle Karriere beenden würde, wird man also mit allen Mitteln verhindern, selbst wenn Weber nachweisen würde, dass jedes einzelne Wort ihrer Arbeit abgeschrieben war. (TPL)