Deutschland, deine „Fachkräfte“: Syrischer Arzt rechnete tausende erfundene Hausbesuche ab
Die seit 2015 versprochenen „Fachkräfte“, die im Zuge der Massenmigration angeblich nach Deutschland strömen und alle Probleme des Landes lösen, sind zwar weitestgehend ausgeblieben – und unter den wenigen Ausnahmen finden sich auch noch solche, deren kriminelle Energie der ihrer weniger gebildeten Landsleute in nichts nachsteht. Dies gilt auch bei denen, die schon vor der großen Grenzöffnung ins Land kamen.
Im bayerischen Waldkirch soll der aus Syrien stammende Arzt Hassan O., der seit über 20 Jahren in Deutschland lebt und seit 2017 als Bereitschaftsarzt tätig war, über 6.000 Hausbesuche abgerechnet haben, die gar nicht stattgefunden haben. In 600 weiteren Fällen, soll O. Telefonate mit seinen Patienten als persönliche Besuche abgerechnet haben. Der Schaden beträgt mindestens 1,6 Millionen Euro. Bei der Überprüfung der Abrechnungen kam ihm die Kassenärztliche Vereinigung auf die Spur, die dann Anzeige bei der bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) erstattete.
Goldbarren und Luxus-BMW sichergestellt
Bei einer Razzia in Os Villa wurden Bargeld und Goldbarren im Wert von 300.000 Euro sowie ein BMW X5 sichergestellt. „Die ZKG strebt neben der Bestrafung des Angeschuldigten die Einziehung der offenen Schadensbeträge – und damit letztlich die Wiedergutmachung der Schäden – im Rahmen der Hauptverhandlung an“, erklärte Oberstaatsanwalt Daniel Hader. Die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg hat inzwischen Anklage wegen Betrugs in 13 Fällen erhoben. Nun wartet O. in U-Haft auf die Entscheidung des Landgerichts Nürnberg-Fürth, ob das Hauptverfahren eröffnet wird.
Der Fall zeigt vor allem, wie leicht es ist, das deutsche Gesundheitssystem auszutricksen. Die Abrechnungsmodalitäten öffnen solchen Betrügereien offenbar Tür und Tor. Dass man O. erwischte, ist reiner Zufall, wie viele weitere Fälle dieser Art es gibt, kann man sich gar nicht ausmalen. Dass die gesetzlichen Krankenkassen 2024 ein Defizit von 6,2 Milliarden Euro verbucht haben, ist auch auf solche falschen Abrechnungen zurückzuführen, die O. immerhin drei Jahre lang unbemerkt einreichen konnte. Die Krankenkassenbeiträge steigen inzwischen immer weiter.