Foto: KI-Collage

Bürger in Wut: Warum „drohn“ die uns schon wieder?

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Eigentlich ist das Sommerloch schon vorbei – ohne, dass etwas gravierendes geschehen ist, aber um das murrende Volk bei Laune zu halten, für den Krieg gegen Russland anzuwärmen und um vom Versagen abzulenken, schwirren gerade Drohnen um uns herum, wie Motten um das Licht. Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendwelche Drohnen am verhangenen Himmel gesichtet werden und die Kriegstreiber-Medien das zum Angriff der Russen hochjazzen. Söder will die Dinger sogar gleich abschießen – bevor die ihm wie die Möwen das Fleisch aus der Semmel schnappen.

Die aufgeklärten Bürger sind da allerdings eher skeptisch. Hier einige Volltreffer:

Stefan Homburg schreibt:

Viele halten „Drohnen“ zurecht für die neuen PCR-Tests und finden sie lächerlich. Ich nicht. 2020 führten PCR-Tests zum Lockdown, 2025 enden „Drohnen“ womöglich im Spannungsfall: Wehrpflicht, Demoverbote, Arbeitszwang, Enteignungen … Hintergrund: 80% sind beim Intelligenztest 2020 durchgefallen und werden vermutlich wieder durchfallen. Mit dieser Mehrheit im Rücken hat die Regierung freie Hand. Der Mangel an Privatfotos oder das fehlende Motiv für solche Flüge spielen keine Rolle, wenn der ÖRR sie oft genug behauptet. Noch etwas fällt auf: Das meistgenannte Pro-Argument lautet, im Ausland beobachte man dasselbe. Aber das war 2020 genauso.

Papa W. schreibt:

Um Deutschland komplett lahmzulegen braucht es weder Krieg, noch Blackouts, noch Generalstreiks, sondern einfach nur ein paar Leute, die ihre Drohnen fliegen lassen, die sie letztes Jahr zu Weihnachten bekommen haben – Hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist.

Bernd F. schreibt:

ch möchte den russischen Geheimdiensten die Nutzung von Google-Maps empfehlen. Diese Aufnahmen aus dem Weltall sind deutlich genauer als die wackeligen Bilder von Drohnen. Ernsthaft: Es ist eine BELEIDIGUNG unserer Intelligenz uns allen Ernstes weismachen zu wollen, dass Russland uns mit Drohnen ausspioniert! Man muss schon besonders doof sein um das zu glauben! Die haben im Satelitten-Zeitalter ganz andere Möglichkeiten! Ätzend, was man uns immer wieder für ABSURDITÄTEN auftischt!

Peter Borbe schreibt:

Kiesewetter meint, die Russen brauchen Drohnen, um unsere kritische Infrastruktur zu kartographieren. Wer erklärt ihm, was Spionagesatelliten sind und wie lange uns die schon aus dem Orbit beobachten?

Dr. Friedrich Pürner schreibt:

Plötzlich tauchen überall Drohnen am deutschen Himmel auf – wie aus dem Nichts. Die mediale Sirene heult, Politiker sprechen von „Bedrohung“, „Wehrhaftigkeit“ und fordern einen „Iron Dome“ für Deutschland. Ernsthaft? Ein Raketenabwehrsystem für ein Land, das in Frieden lebt und weder angegriffen noch bedroht wird? Was hier inszeniert wird, erinnert ve

rdächtig an die Corona-Zeit: Ein diffuses Bedrohungsszenario, medial verstärkt, politisch ausgeschlachtet – und jede Kritik wird gleich moralisch diskreditiert. Wer fragt, ob das Ganze wirklich auf Fakten beruht, gilt als naiv oder verdächtig.

Der „Iron Dome“ in Deutschland ist nicht Sicherheit, sondern stumpfe Symbolpolitik – teuer, nutzlos, aber hervorragend geeignet, um Angst zu schüren und Aufrüstung als alternativlos zu verkaufen. Ein Schauspiel mit bekannten Rollen: Politik spielt den starken Retter, Medien liefern das Dramengerüst und das Publikum soll mitspielen und die Einschränkungen hinnehmen – am besten still und dankbar.

Das PlayBook Als wäre es ein Drehbuch für einen schlechten Thriller: eines Morgens tauchen die ersten, unvollständigen Meldungen auf – „Drohnen gesichtet“, „Störungen an Flughäfen“ – knapp, vage, aber geladen. In den Redaktionen reicht ein Funke. In Sekunden wird aus einem Halbsatz eine These. Diese Halbsätze sind die Saat: sie klingen plausibel genug, um Neugier zu wecken, nicht belastbar genug, um sie sofort zu widerlegen. So beginnt die Einleitung.

Die Mechanik ist simpel und elegant: Wiederholung ersetzt Beweis. Berichte vermehren sich, springen von Kurznachricht zu Brennpunkt, von Sender zu Social Media. Experten und Politiker nehmen die Vokabeln wiederholend auf – nicht immer, weil sie mehr wissen, sondern weil sie gefragt werden. Ihre Autorität wirkt wie eine Unterschrift unter die Behauptung; sie verwandelt Mutmaßung in Legitimation. Was vorher nur eine Möglichkeit war, tritt jetzt als wahrscheinliche Gefahr auf. Dann kommt der Show‑Teil.

Aus einer abstrakten Bedrohung wird eine erfahrbare Szene: Bilder von Verspätungen, übernächteten Reisenden, wütenden Passagieren. Ein Einzelfall auf der Titelseite, drei Kommentare, ein zorniges Augenzeugen‑Interview – und plötzlich ist das Ereignis keine Nachricht mehr, sondern Erfahrung. Menschen erzählen lieber von dem Mann im Wartebereich als von einer Statistik. Das persönliche Narrativ hat die ungeschlagene Macht, Überzeugungen zu formen. In den Gesprächen off‑air wächst die Anspannung: Wir können jetzt handeln. Die Lösungsvorschläge rutschen in die Diskussion, als wären sie die einzig möglichen Antworten. Kosten‑Nutzen‑Rechnungen bleiben außen vor – die Uhr tickt und aus Eile wird überzeugte Verantwortung. Psychologisch ist das kein Zufall: Sozialer Beweis („Alle reden darüber“) ersetzt Prüfung. Angst übertönt Abwägung. Die Verfügbarkeitsheuristik macht das Sichtbare zum Wahrscheinlichen. Wer das Thema kontrolliert, steuert die Agenda – nicht nur die Schlagzeilen, sondern die Wahrnehmung selbst. Am Ende steht eine einfache Lehre, fast banal in ihrer Brisanz: Manipulation gelingt nicht allein durch Lügen, sondern durch Tempo, Emotion und Wiederholung. Die Dramaturgie nimmt die Realität in Besitz. Wer sie versteht, kann sie entweder entlarven – oder nachspielen.

 

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