In Baden-Württemberg ist die Finanznot der Kommunen inzwischen so dramatisch, dass man etzt die Schüler dazu verdonnern will, ihre eigene Schule zu putzen. Diesen Vorschlag vertritt derzeit mit großer Emphase Richard Arnold, der CDU-Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd. Damit will er Kosten beim Reinigungspersonal einsparen. „Ich wäre dafür, dass das wieder eingeführt wird in den Klassenräumen. Das würde uns finanziell entlasten und würde vielleicht ein Stück Verantwortung wieder zurückgeben an die Schülerinnen und Schüler und an die Lehrer“, so Arnold. Das sei doch mal „ein Vorschlag mit gesundem Menschenverstand“, befindet er.
Abgesehen davon, dass mit diesem Plan etliche Putzfrauen arbeitslos gemacht werden und das Reinigungsgewerbe geschwächt wird: Wenn in deutschen Schulen die Lerninfrastruktur, das Unterrichtsniveau und der Zustand der Bildung in bester Ordnung wären, könnte man Arnold durchaus beipflichten und darin einen sinnvollen sozialen und gemeinnützigen Beitrag zur Stärkung des innerschulischen Zusammenhalts sehen, der ja – Stichwort freiwilliger Pflichtdienst – gerade so beschworen wird. Doch da überall in Deutschland, auch in Baden-Württemberg, an den Schulen schon im Elementarbereich Dauerprobleme angezeigt sind – von Unterrichtsausfall und Lehrermangel bis babylonischer Sprachverwirrung, von Segregation migrantischer Schülerguppen nach Ethnien und Religion bis hin zu rabiater Bandengewalt – und hier buchstäblich nichts mehr klappt, ist dies sicherlich der völlig falsche Zeitpunkt für derlei Luxusambitionen. Denn eine Vereinnahmung der Schüler als Putztruppe ist in der heutigen Ego-Gesellschaft auf der Basis von Freiwilligkeit sowieso ein frommer Wunschtraum, weil sich daran außer Nerds und Strebern keiner beteiligen wird; wenn man die Kids jedoch im Rahmen der Unterrichtszeit dazu verpflichten würde, ginge dies zwangsläufig auf Kosten des Niveaus der Schulbildung.
Glatte Unverschämtheit
Dass die Idee außerdem aus der Not einer selbstverschuldeten strukturellen Finanzkrise heraus geboren ist, wo der Staat trotz des höchsten Steueraufkommens aller Zeiten keinen Spielraum mehr für elementare Staatsaufgaben hat (weil das deutsche Steuergeld von Ukraine über Klima bis Migration für alles Erdenkliche veruntreut wird, was vor allem den Kommunen das Genick bricht), macht Arnolds Vorstoß sogar zu einer glatten Unverschämtheit. Dieser bemüht sich nicht einmal zu verhehlen, worum es vor allem geht: Wegen der Finanznot müsse man inzwischen eben „alles auf den Prüfstand stellen“. Die Reinigung von Schulen, Kitas und anderen öffentlichen Gebäuden koste die Stadt Schwäbisch Gmünd im Jahr 4,5 Millionen Euro. Zunächst habe man überlegt, inwieweit die Verwaltung selbst sparen können.
Bezeichnenderweise fiel ihm dazu jedoch nichts anderes ein als das lächerliche Versprechen: „Wir werden Schreibtische sauber halten und Papierkörbe leeren“. Die eigenen Beamten und behördlichen Sesselfurzer zur Reinigung ihrer Büros und Amtsgebäude aufzufordern traute er sich offenbar nicht. Also hat man im Rathaus den Blick stattdessen auf die Schulen gerichtet. Hier könne man, schwadroniert Arnold, die Einsatzzeiten der professionellen Reinigungskräfte reduzieren, wenn Schülerinnen und Schüler ihr Klassenzimmer sauber halten. So könne man angeblich 200.000 bis 250.000 Euro pro Jahr einsparen. Bravo! Dafür kann man schon drei bis vier weitere afghanische oder syrische Großfamilien aufnehmen.
Grüne sind natürlich begeistert
Rückendeckung für den Vorschlag gibt’s von der Landespolitik, vor allem vom grünen Koalitionspartner: Finanzminister Danyal Bayaz befand, Arnold habe „einen unbequemen, aber sehr ehrlichen Vorschlag gemacht, um das Gemeinwesen aufrecht zu erhalten“. Alleine der Satz ist ein einziger Offenbarungseid, der die Volksverdummung der Bürger, die nicht mehr von A nach B denken sollen, auf die Spitze treibt. Und natürlich wittern die Grünen gleich die Chance, paternalistische und erzieherische Aspekte einzubeziehen: Das ebenfalls grün geführte Stuttgarter Kultusministerium ließ verlauten, es sei im Rahmen der Idee möglich, dass Schulleitungen und Lehrkräfte “das Thema Sauberkeit in die Schulzeit” einfließen ließen. „Dazu können durchaus auch permanente, etwa in der Klasse rotierende Aufgaben gehören, die auch mit der allgemeinen Sauberkeit innerhalb des Schulgebäudes oder dem zugehörigen Gelände zu tun haben“.
Na prima! Rechnen und schreiben kann zwar kaum einer mehr, begabte Schüler geraten vollkommen unter die Räder, weil alle zeitlichen und personellen Ressourcen auf die im Namen von “Integration” und “Inklusion” mitgeschleiften Problemfälle stürzt, weshalb das Unterrichtsniveau in Unter- und sogar Mittelstufenbereich vielfach auf Grundschullevel angelangt ist; aber dafür dann demnächst auch noch “Sauberkeitserziehung”, um den Gemeinden noch mehr Geld zu sparen. Geld, das sie dann in die Verschwendungssucht eines maßlosen Linksstaats werfen können. Das alles muss Arnold ehrlicherweise klar sein, doch er schweigt dazu – wie fast alle Rädchen im System zu allen Zeiten des galoppierenden Untergangs – eisern. Statt Ursachen der Krise zu benennen, gegen diesen Wahnsinn bei der Landesregierung in Stuttgart und beim Bundeskanzleramt auf die Barrikaden zu gehen und den Zorn der Kommunen zu kanalisieren, faselt das Stadtoberhaupt deshalb lieber davon, dass das “Gemeinwesen in diesen Krisenzeiten neu organisiert ”werden müsse. Die Bürgerinnen und Bürger müssten sich “einbringen”, sonst funktioniere die Gemeinschaft nicht.
Arroganz und Dummdreistigkeit
Aha! Wieviel “einbringen” soll’s denn noch sein, bis dann auch der letzte kapiert hat, dass das Problem in diesem Land nicht zu wenig Steuergeld ist, sondern dessen Veruntreuung für ideologische Wahnsinnsprojekte, die zur Vernachlässigung all dessen führen, was in jedem funktionierenden Industriestaat der Erde (und früher einmal auch in Deutschland) selbstverständlich Priorität hat und haben muss: Die Aufrechterhaltung staatlicher Kernaufgaben wie Bildung, Infrastruktur, Sicherheit und so weiter.
Es ist ein Hohn, dass Schüler und Bürger generell nun auch dadurch für die wahnwitzige Geldverschwendung der Politik aufkommen sollen, indem sie Leistungen verrichten, für die die Bürger mit ihren Steuern eigentlich mitbezahlt haben – wie eben die Reinigung öffentlicher Gebäude. Die Krisenzeiten, von denen Arnold spricht, sind ausschließlich politisch verursacht, werden aber wieder einmal so dargestellt, als handele es sich um Naturkatastrophen oder andere Formen höherer Gewalt. Die Arroganz und Dummdreistigkeit dieses bevormundenden Gefasels ist unerträglich, gerade in “The Länd”: Die Hauptgründe dafür nämlich, dass den Kommunen in Baden-Württemberg allein in diesem Jahr rund drei Milliarden Euro fehlen, liegen vor allem in der Unterbringung und Alimentierung größtenteils illegaler Migranten. Hier müsste angesetzt werden, anstatt die geschröpften und nach Strich und Faden betrogenen Bürger nun auch noch zu Arbeiten zu verdonnern, die dem Staat obliegen, der ihnen immer mehr Geld abknöpft. Dass Arnolds absurde Forderung in der Politik und beim Städtetag auf nahezu einhellige Zustimmung stößt, spricht Bände. Gescheiterte Politiker und Funktionäre, die zu feige sind, die Ursachen der Probleme zu benennen, wälzen ihre Verantwortung auf die Steuerzahler ab, von deren Geld sie leben. Dies ist ein Abbild der gesamten, durch und durch verkommenen Kaste, die dieses Land ruiniert hat. (TPL)






















