Überraschende Wendungen, aber mehr Fragen als Antworten: Gestrige Polizeipressekonferenz zum Messerangriff von Herdecke (Foto:ScreenshotYoutube)

Abgründe im Folterkeller: Erlebte Herdeckes SPD-Bürgermeisterin ein innerfamiliäres Gutmenschen-Martyrium?

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Im Fall des bestialischen häuslichen Messerangriffs auf die frischgewählte Herdecker SPD-Bürgermeisterin Iris Stalzer, den sie nur knapp überlebte, kommen immer neue grausige Details ans Licht: Als Hauptverdächtige gilt nun Stalzers 17-jährige Adoptivtochter. Diese soll am Dienstag 13mal auf ihre Mutter eingestochen und dann den Rettungsdienst gerufen haben, dem sie am Telefon vorgaukelte, Stalzer sei von mehreren Männern überfallen und schwer verletzt worden. Im Krankenhaus schilderte das Opfer dann nach anfänglichem Schweigen den Tathergang: Demnach sei Stalzer von ihrer Tochter stundenlang im Keller des Hauses gefoltert worden. Diese sei mit einem Deospray und einem Feuerzeug auf sie losgegangen, habe versucht, ihre Haare und ihre Kleidung anzuzünden und währenddessen erklärt, sie wolle mit der Tat “Rache nehmen”.

Zudem stach sie mit gleich zwei Messern auf die 57-Jährige ein und brachte ihr schwere Kopfverletzungen bei. Eines der Tatmesser fand die Polizei später im Rucksack des 15-jährigen Adoptivsohns, neben blutverschmierter Kleidung, die der 17-Jährigen gehören soll. Auch größere Blutspuren, die offenbar vor dem Notruf beseitigt wurden, konnten von der Polizei wiederhergestellt werden. Die Wut ihrer Tochter soll dadurch ausgelöst worden sein, dass die Bürgermeisterin wohl selbst einen hilfesuchenden Brandbrief ans Jugendamt geschrieben hatte, weil sie mit ihrem Horrorkids nicht mehr zurecht kam. Bereits im Sommer soll es zu häuslicher Gewalt gekommen sein, bei der ebenfalls ein Messer im Spiel war. Das Verhältnis Stalzers zu ihrem Adoptivsohn war offenbar ebenfalls schwer belastet.

Was sind das für Adoptivkinder?

Nicht nur in Herdecke dürften sich die Bürger doch sehr dafür interessieren, was das, bitteschön, für Adoptivkinder sind, die sich diese SPD-Politikerin da ins Haus geholt hat. Seit kurz nach dem Angriff Bilder vom Bruder der Täterin im Polizeigewahrsam viral gingen, auf denen dieser als dunkelhäutig erkennbar ist, schießen nun zwar voreilige, aber absolut nachvollziehbare Spekulationen ins Kraut: Besteht hier ein Zusammenhang? Hat Stalzer à la Madonna etwa Flüchtlingskinder – womöglich aus einem Kriegsgebiet oder aus einem heillos zerrütteten sozialen Umfeld – adoptiert? Oder handelt es sich um bereits in Deutschland oder gar erst in ihrer Obhut traumatisierte und daher verhaltensauffällige Problemkids mit Migrationshintergrund, eine „schrecklich nette Familie“ quasi?

Wieso hat Stalzer die offenbar extrem gewalttätigen Kinder nicht schon viel früher in die Obhut des Jugendamtes gegeben? Laut gedacht: Hat man es hier etwa mit einer Sonderform des Stockholm-Syndroms in der Gutmenschenvarietät der Willkommenskultur zu tun, die sie das, was nicht sein darf, trotz grellster Offensichtlichkeit ignorieren ließ? Verschwieg diese Bürgermeisterin ihre heimischen Horrorzustände nach außen – ebenso, wie sie diese nach der Tat anfangs verheimlichte – weniger aus mütterlichen Schutzinstinkten, sondern weil sie damit eine Lebenslüge öffentlich eingestanden hätte?

Ressentiments vermeiden

Gewiss, völlig richtig: Es verbietet sich, blindlings Vermutungen und Verdächtigungen in den Raum zu stellen. Und doch geschieht zur Stunde genau das vieltausendfach in den sozialem Medien und in direkten Gesprächen der Menschen untereinander – an der Haltestelle, beim Einkaufen, in der S-Bahn, am Arbeitsplatz. Es ist auch völlig natürlich, dass solche Spekulationen aufkommen, in Zeiten explodierender Migrantenkriminalität und bei einem Tatmuster, das dem der täglichen Messerattacken fast aufs Haar gleicht. Bei einem so neuralgischen Thema die Bevölkerung im Unklaren zu lassen, ist angesichts der großen öffentlichen Verunsicherung kommunikationsstrategisch genau der falsche Weg seitens Polizei, Ämter und Medien, wenn man Ängste und Ressentiments vermeiden will.

So ungeheuerlich dieser völlig hemmungslose Gewaltausbruch ist, so fassungslos lässt einen die Reaktion der Ermittlungsbehörden zurück. Diese werten die Tat nämlich nicht als versuchtes Tötungsdelikt, sondern lediglich als gefährliche Körperverletzung: Weil man den Umstand, dass die Tochter den Rettungsdienst selbst alarmierte, als sogenannten „Rücktritt von der Tat“ einstuft, wurde kein Haftbefehl beantragt. Das ist aus verschiedenen Gründen absurd. Zunächst einmal wurde dieser Anruf ja mit der arglistigen Falschbehauptung verknüpft, die Mutter sei von unbekannten, fremden Tätern attackiert worden. Dann war das Opfer beim Eintreffen des Rettungsdienstes reglos und weggetreten; die Tochter hätte also auch vom Tod oder letalen Verletzungen ausgehen können. Zum anderen wiegen die besondere Grausamkeit und Heimtücke der Tat schwerer als mögliche entlastende Hinweise auf eine spätere Spontanbesinnung.

Vorschnelle Festlegung

Die vorschnelle Festlegung der Behörden und diese Reaktion der Staatsanwaltschaft verstärkt zusätzlich den Verdacht, dass man es hier wieder einmal mit einer allzu bekannten, faktisch privilegierten Tätergruppe zu tun hat – und der Öffentlichkeit hier womöglich ein weiteres blutig gescheitertes Integrationsmärchen verheimlichen will. Dazu würde auch passen, dass die beiden Adoptivkinder mittlerweile dem Jugendamt übergeben wurden. Wie gesagt: Alles spekulativ. Natürlich mag es andere, harmlosere Erklärungen geben; die simpelste wäre eine medizinische oder psychiatrische Diagnose, die gestörte Impulskontrolle oder besondere Affektneigung milieu- und herkunftsunabhängig plausibel macht. Hätte man diese dann aber nicht gleich als erstes benennen müssen?

Stattdessen wird – wie auf der gestrigen polizeilichen Pressekonferenz – ausgewichen, bagatellisiert und abgewiegelt. Logischerweise kommt es dann zur Empörung darüber, dass man diese bestialische Tat herunterspielt. Eine Tat, bei der die Absicht, das Opfer auf zudem noch möglichst sadistische Art und Weise zu masskarieren, nicht als das einstufen will, was sie offensichtlich war – nämlich ein eindeutiger Mordversuch, beim dem der Anruf des Rettungsdienstes eben kein „Rücktritt von der Tat“ war, sondern ein perfider Versuch, sie zu verschleiern!

Gewohnheitsmäßiger Umgang mit „traumatisierten Straftätern“

Eine immerhin 17-Jährige, die ihre Adoptivmutter über Stunden mit ausgesuchter Grausamkeit gefoltert, 13-Mal auf sie eingestochen, ihr fast noch den Schädel eingeschlagen und sodann mit stupender Raffinesse versucht hat, die Spuren ihrer Tat zu verwischen und falsche Fährten zu legen, sitzt nun nicht im Gefängnis, sondern wird geräuschlos dem Jugendamt übergeben, als handele es sich um ein unmündiges Kleinkind. Das erinnert zum einen an den gewohnheitsmäßigen Umgang mit „traumatisierten Straftätern“, die meist im Eilverfahren als schulunfähig eingestuft werden, zum anderen riecht es arg streng nach standardmäßiger Verdrängung und dem (seit 2015 routinierten) Umgang mit unerwünschten Problemen und sogenannten Einzelfällen, die den „Zauber“ der bunt-gelebten Vielfalt – ob im öffentlichen Raum oder im in der familiären Bereich – trüben könnten.

Das öffentliche Interesse an diesem Fall – präziser: das öffentliche Misstrauen – ist enorm; sowohl bedingt durch die verstörende Brutalität einer familiären Beziehungstat, die möglicherweise mit einer „Zuwanderungsgeschichte” verknüpft ist, als auch wegen der politischen Prominenz des Opfers. Selbst wenn es sich zuvörderst um ein schreckliches privates Schicksal handelt: Der Fall ist angesichts seiner Umstände definitiv keine Privatsache mehr. Antworten sind hier zwingend erforderlich und es kann nicht angehen, dass hier ein Mantel des Schweigens ausgebreitet wird. Wenn das, was ohnehin jeder vermutet, doch nicht der Fall sein sollte, dann kann man Stalzer und den örtlichen Behörden nur das Credo Charlie Kirks ans Herz legen: Proof us wrong! (TPL)

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