Dem großartigen Rechtsanwalt Carsten Brennecke ist mal wieder etwas aufgefallen, was jeden aufrechten Demokraten, der noch ein Interesse an offenen Diskursen hat, ins Grübeln bringen sollte. Brennecke schreibt auf X:
Nach der Kontaktschuld jetzt neu: Die Zitierschuld: Wie Linke versuchen, den Meinungskorridor einzuschränken:
Dass im aktuellen maßlosen politischen Grabenkampf laufend versucht wird, den Meinungskorridor und damit die #Meinungsfreiheit einzuschränken, ist nichts Neues.
Zuerst wurde versucht, Menschen und Meinungen dadurch klein zu bekommen, dass das Mittel der #Kontaktschuld angewandt wurde: Menschen wurden angegriffen, weil sie sich mit anderen Menschen haben sehen lassen oder den Umgang pflegen, die missliebige Meinungen vertreten. Ein schönes Beispiel dafür ist der Versuch, Theo Müller deshalb ins Abseits zu stellen, weil er sich zu einer alten Freundin bekennt: Alice Weidel.
Das Ziel der Übung ist klar: Es wird das fortgesetzt, was bereits die SED mit der Strategie der Vereinzelung gegen missliebige Meinungen angewandt hat: Es wurde versucht, Regimekritiker dadurch zu erledigen, dass man sie vereinzelt. Menschen, die mit ihnen Kontakt pflegten, wurden dazu gezielt unter Druck gesetzt.
Das Mittel der Kontaktschuld scheint aber heute nicht mehr auszureichen. Jetzt dreht sich das irre Rad weiter:
Der neueste Trend ist die Zitierschuld:
Jetzt wird Menschen, die sich missliebig, aber in Form einer zulässigen Meinungsäußerung ausdrücken, vorgeworfen, dass andere vermeintlich „böse“ Menschen sie zitieren, also ihre völlig zulässige Meinungsäußerung verbreiten.
Ein schönes Beispiel dafür ist der Versuch, @AhmadMansour dadurch mundtot zu machen, dass man ihm vorwirft, dass seine absolut berechtigte Meinungsäußerung von „den Falschen“, hier der AfD, geteilt wird.
Auch diese Strategie zielt wie die vormalige SED- Zersetzungsstrategie darauf ab, den Äußernden zu vereinzeln und ihn ins Abseits zu stellen, obwohl seine Äußerung inhaltlich nicht zu beanstanden ist.
Natürlich ist die Idee, dass eine absolut berechtigte Aussage deshalb zweifelhaft sei, weil „der Falsche“ sie zitiert, absoluter Unfug. Jedem, der noch alle Sinne beisammen hat, leuchtet das ein. Dennoch bereitet sich das Werkzeug der #Zitierschuld gerade fleißig aus…
Und darum geht es:

Natürlich regt der Beitrag von Brennecke zu einer Debatte an:
Peter Welchering schreibt:
Das geht sogar noch weiter. Der Sächsische Landtag hat mich gebeten, als Sachverständiger Stellung zu nehmen zu einer Drucksache zum Thema Böhmermann. Da geht es u. A. um die Frage, ob satirische Zuspitzungen vom Standpunkt des Methodikers journalistischer Stulformen aus einen wahren Tatsachenkern erfordern. Eine systematisch-methodische Frage. Weil der ursprünglich Antrag hier von der AfD gestellt wurde, also auch dieser Antrag der Begutachtung unterliegt, wurde sofort eine Art Kontaktschuld unterstellt. Das soll Sachverständige abschrecken, Aufträge von Parlamenten anzunehmen.
Dr. Hans Gresch schreibt:
Der Wahrheitsgehalt einer Aussage ist logisch unabhängig von den Merkmalen der Person, die sie behauptet. Dies folgt zwingend aus dem Wahrheitsbegriff, der u. a. durch Objektivität bestimmt ist. Allerdings hängt das Vertrauen, das man in den Urheber einer Aussage setzt, mit den Merkmalen zusammen, die man mit seiner Person verbindet. Aber auch das Vertrauen ist logisch unabhängig vom Wahrheitsgehalt. Daraus folgt, dass Versuche, die Ebene der Auseinandersetzung von der sachlichen Ebene weg hin zur persönlichen zu verschieben, sich gegenüber dem Verdacht eines Ablenkungsmanövers zu rechtfertigen haben. Besonders der Argumentationsstil des linken Lagers zieht in letzter Zeit diesen Verdacht verstärkt auf sich. Dies ist irritierend, da doch traditionell Rationalität zu den Stärken linken Argumentierens zählt. Ob man dieses Phänomen als Anzeichen des kulturellen Niedergangs der Linken deuten sollte, bleibt dahingestellt. Ich jedenfalls empfinde dies schmerzlich als Kulturbruch.
Andreas Grunenberg schreibt:
Ob ein Linker seinen Lottogewinn ignoriert, wenn ein AFDler seine richtigen Zahlen vorliest? Die Idee dass die Frisur des Botschafters die Botschaft ungültig erklärt, ist ein kindliches Verhalten, dass all zu gerne bei der „politischen“ Diskussion benutzt wird. Blagen halt..
Jürgen Gerstner schreibt:
Ich zitiere in Gegenwart von Linken gerne die Kommunistin Rosa Luxemburg: „Freiheit ist die Freiheit des Andersdenkenden“.
Fakt ist: Die Linken sind politisch am Ende, ihre Herrschaft neigt sich ebenfalls dem Ende zu und sie versuchen mit Händen und Füßen, aber ohne ein einziges wirklich gutes Argument, dieses wohl verdiente Ende hinauszuzögern. Da wird noch einiges an Bösem und Schwachsinnigem kommen – und es wird auch immer mehr Gewalt von linker Seite aus, ins Spiel gebracht werden.






















