Am kommenden Donnerstag findet Kaiserslautern ein Bürgerdialog der AfD statt – allerdings nicht an dem Ort, wo dies eigentlich geschehen sollte. Denn die ursprüngliche Location, das Restaurant “Familienhaus Balkanküche”, musste die Reservierung absagen – nachdem sich dessen aus Bosnien stammender kroatischer Wirt sich dem üblichen brutalen Druck der “Musterdemokraten” und ihrer Antifa-Helfershelfer ausgesetzt sah, wie er praktisch im Vorfeld von jeder geplanten AfD-Veranstaltung mittlerweile ausgeübt wird. Der neue Veranstaltungsort wird den registrierten Bürgern nun erst kurz vor Beginn per Mail mitgeteilt – da sonst die Sicherheit der Teilnehmer nicht gewährleistet werden kann. Dass Informationsveranstaltungen einer demokratischen, zugelassenen Partei in Deutschland quasi nur noch konspirativ und im Untergrund stattfinden können und somit wieder Verhältnisse wie vor 95 Jahren in diesem Land herrschen, sagt alles über die Realzustand der Demokratie in Deutschland aus.
Auf einer öffentlichen Facebook-Gruppe, der fast 20 Prozent der Kaiserslauterer Bevölkerung angehören, nahm der schockierte Gastronom zu den Vorgängen Stellung: In den letzten Tagen seien „viele unbegründete Anschuldigungen, falsche Interpretationen und öffentliche Drohungen“ gegenüber ihm und seinem Restaurant verbreitet worden Dass der nun Bürgerdialog nicht stattfinden werde, sei nicht politischem Druck geschuldet, betonte er, –, sondern den zahlreichen Drohungen, Anrufen, Nachrichten und E-Mails, die “beleidigend, einschüchternd und über jede Grenze von Anstand und Gesetz hinausgingen”. Dass davon teilweise auch seine Familie und Kinder betroffen waren, sei besonders schockierend.
“Sie begeben sich alle in gefährliche Spiele”
Er lasse nicht zu, dass sein Leben, das seiner Familie oder sein Geschäftsbetrieb „aufgrund oberflächlicher Vermutungen oder emotionaler Beiträge“ in Frage gestellt werde. Sein Restaurant sei niemals eine politische Bühne gewesen und werde es auch niemals sein. Er kontrolliere keine Mitgliedsausweise oder politische Zugehörigkeit der Gäste – dies sei „nicht 1939“. Drohungen, Boykottaufrufe und öffentliche Bloßstellungen seien nicht nur für ihn inakzeptabel und schädlich, sondern auch für seine Familie, die von diesem Geschäft lebe. Als Veteran des Bosnienkrieges habe er am eigenen Leib erlebt, „was Folter, Mobbing und politische Verfolgung“ bedeuten. Zwei Mal habe er auf einer Liste für die Hinrichtung gestanden, seine Wohnung sei durchsucht und alles Wertvolle gestohlen worden – später sogar das wenige Essen, das noch übrig gewesen sei, damit seine Familie mit einem wenige Monate alten Kind verhungern sollte. Trotz allem sei er „kein Hassmensch“ geworden und werde ungerechte Angriffe nicht dulden. Sämtliche erhaltenen Nachrichten, E-Mails und Anrufe habe er als Beweismaterial gesichert und kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen und einzuleiten, falls das Mobbing weitergehen sollte.
Wer sein Restaurant betrete, müsse keine Parteizugehörigkeit nachweisen, Politik spiele hier keine Rolle. Leider verstünden diejenigen, die ihn angreifen würden und viele andere in Kaiserslautern nicht, „in welche gefährlichen Spiele Sie sich begeben, wenn Sie politisch so auftreten“. Sie alle würden sich in die falsche Richtung begeben, mahnte er, „aus Erfahrung, als Kriegsveteran mit Offiziersrang“. Heutzutage erkenne er die Deutschen kaum wieder, die er seit Generationen kenne. Sein Urgroßvater, Großvater und Vater hätten alle in Deutschland gearbeitet. Die Deutschen hätten sich „leider nicht zum Besseren verändert“. Er fühlt sich an die 1990er-Jahre erinnert, die ihm bis heute Albträume bereiten würden. In den letzten Tagen habe er so viele Anrufe, Nachrichten und E-Mails erhalten, als würde er ein terroristisches Treffen organisieren. Das sei „traurig und beschämend“. Er verlangt, „dass die Verbreitung von Lügen und die Gefährdung meiner Existenz beendet wird“ und sieht sich auch noch zu dem Bekenntnis gezwungen, „jede Form von Extremismus, Rassismus und Diskriminierung“ abzulehnen.
Deutschland nicht wiederzukennen
Diese Sätze richten sich wohlgemerkt nicht gegen die AfD und jene, denen eben diese Schlagworte pausenlos um die Ohren gehauen werden – sondern gegen jene Antifa-“Aktivisten” und aufgewiegelten “Gegen-Rechts”-Recken, die sich im heldenhaften Widerstand wähnen, wenn sie mit linksfaschistischen Methoden Dialog und Austausch zu verhindern versuchen. Nicht einmal vor einem Gastronomen, der seinerseits Migrationshintergrund aufweist, macht dieser Mob halt.
Inzwischen gibt es zusätzliche Hinweise darauf, dass auch der Vermieter auf den Wirt Druck ausgeübt habe, die Veranstaltung abzusagen. Und das alles nur, weil ein unpolitisches Restaurant als Ort für eine Veranstaltung der AfD dienen sollte, die in Kaiserslautern bei der Bundestagswahl im Februar mit 25,9 Prozent zur stärksten Kraft wurde und ihr Ergebnis fast verdoppelte. Weil er seine Räumlichkeiten für eine lupenrein demokratische Veranstaltung der AfD zur Verfügung stellen wollte – wie er dies ebenso auch für Grüne, SPD oder Linke getan hätte –, muss sich nun ein hier gut integrierter, steuerzahlender und fleißiger Zuwanderer und Kriegsveteran, der den Horror des Jugoslawienkrieges überlebte, dem Spießrutenlauf selbsternannter Demokratiewächter stellen, die ihn an Leib und Leben bedrohen und sein Geschäft zerstören wollen. Der Mann ist wahrlich nicht der einzige, der dieses Land nicht mehr wiederkennt. (TPL)






















