Berlin macht seinem wohlverdienten Beinamen „Shithole an der Spree“ auch ganz buchstäblich alle Ehre. Denn das Thema öffentliche Toiletten nimmt in der Hauptstadt breiten Raum ein. Weil aber selbst Berlin nicht ohne jedes Maß Geld verschwenden kann, muss nun an vielen Stellen gespart werden – wenn auch nicht bei der Unterbringung illegaler Migranten, für die weiterhin weder Kosten noch Mühen gescheut werden. Aber Projekte wie Öko-Toiletten in Parks werden aus Geldmangel eingestellt. Dies löst vor allem bei den Grünen Entsetzen aus. „Die 24 Park-Toiletten werden im Schnitt 70-mal pro Tag benutzt, ergibt jeweils rund 25.000 Nutzungen im Jahr. Bei circa 300 Milliliter pro Gang ergibt das 180.000 Liter Urin, die jährlich zusätzlich in Parks anfallen“, rechnete deren Umweltexpertin Antje Kapek vor, die bei Urin-Mengen eine Vorliebe für Zahlen und harte Fakten bewies, für das ihre Partei auf anderen Gebieten nicht bekannt ist.
Im April 2023 war das Projekt mit den sogenannten Trockentoiletten gestartet und seither zweimal verlängert worden. Diese können auch Bereiche ohne Wasseranschluss erschließen und dabei Böden, Gewässer und Pflanzen schützen. Pro Stadtbezirk wurden zwei Standorte ohne Anschlussmöglichkeit für Wasser und Strom ausgewählt. Die 2,6 Millionen Euro, die dafür anfielen, wurden aus dem Berliner Innovationsfonds finanziert.
Versinken in Fäkalien
Im kommenden Frühjahr ist damit nun Schluss, ob es einen Ersatz gibt, steht noch nicht fest. Manche Bezirke messen dem Thema jedoch solche Bedeutung bei, dass sie eigene Pachtverträge mit Cafés und Kiosken in Parks abgeschlossen haben, die sich verpflichten, während der Öffnungszeit eine öffentliche Toilette anzubieten – und zwar im Rahmen des Projekts „Nette Toilette“ (!), das es auch in anderen Teilen des Landes gibt. Es wird nun geprüft, ob es zumindest dafür öffentliche Zuschüsse geben kann.
Die Angst, dass Berlin in Fäkalien versinkt, treibt die Politik der deutschen Hauptstadt also in einem Maße um, das man in anderen Gegenden des Landes nicht in solcher Intensität gewohnt ist. Man kennt offenbar seine Pappenheimer und traut einem erheblichen Teil der Einwohner -und wohl auch und gerade den migrantischen Neubürgern- nicht die zivilisatorische Reife zu, ihre kleinen und großen Geschäfte in den eigenen vier Wänden zu verrichten und ihnen nicht einfach dort freien Lauf zu lassen, wo sie sich gerade befinden. Auch dies sagt einiges über die Stadt aus.






















