“Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken / Verderblich ist des Tigers Zahn / Jedoch der schrecklichste der Schrecken / Das ist der Söder in seinem Wahn”, so müsste man Schillers “Lied von der Glocke” heute abwandeln: Kein zweiter deutscher Politiker steht machtvoller und trotziger Pate für die Psychose namens Corona, und keine Inszenierung ist dem CSU-Chef zu billig, um Selbstdarstellung mit Pandemie-Gehirnwäsche zu verbinden. Egal, auf wievielen Höhenmetern.
Politiker, die von bayerischen Alpengipfeln herab das Volk beglücken wollen: Das ist in Deutschland noch nie gut gegangen, weder 1939 noch 2021. Oder, wie der Volksmund raunt: “Was des einen sein Berghof, ist des anderen seine Zugspitze”. Auf Letzterer ließ sich Södolf Söder gestern für seinen Facebook-Auftritt gemeinsam mit seinem Kofferträger Alexander Dobrindt zum “Gipfeltreffen” (Achtung, Wortspiel!) eitel ablichten, um unter dem Gipfelkreuz zu verkünden: “Wir wollen gemeinsam die CSU stark in Berlin machen.”
Offenbar jedoch hat das christsoziale Karrieregespann in knapp drei Kilometern Höhe jedoch akuten Sauerstoffmangel erlitten – denn beide entblödeten sich nicht, auf Deutschlands höchstem Gipfel in einer praktisch menschenleeren Umgebung, bei Minustemperaturen und Starkwind, ernsthaft mit FFP-Maske zu posieren. Selbst dem RKI dürfte es schwerfallen, eine wissenschaftliche Studie aus dem Hut zu zaubern, die irgendeinen Nutzen des Tragens von Masken in einer praktisch virusfreien Umgebung, zumal bei doppeltem Mindestabstand, bestätigt.
Die einzig verbleibende Frage lautet hier: Ist Söder tatsächlich selbst so dumm, für wie er seine Untertanen offensichtlich hält – oder ist ihm inzwischen jedes Mittel recht, um die neue Maskensklaverei (Motto: nie mehr ohne, bei jeder Gelegenheit, immer und ausnahmslos, von der Wiege bis zur Bahre) aktiv zu verbreiten? Wir kennen die Antwort nicht, schließen uns jedoch der Überzeugung an: Wer solche Politiker noch ernst nimmt, der kann sich beim nächsten Virus gleich die Zugspitze herunterstürzen. (DM)