Satirische Collage des abgewählten BPE-Vorsitzenden Günther Geuking als Taliban (Quelle:privat)

“Taliban” Geuking oder: Von einem, der auszog, den Verein BPE zu zerstören

von Daniel Matissek

Glaubt man der Bundesregierung und ihren Sicherheitsbehörden, dann soll Deutschland Anfang Dezember 2022 am Rande eines Umsturzes gestanden haben, den “Reichsrentner”, ver- und gehbehinderte Lauterbach-Entführer und rollatorische Verschwörer akribisch geplant hätten. Diese phantastischen Vorwürfe verschwanden dann schnell wieder in der Versenkung, nichts ward seither mehr gehört von der angeblichen Aufrührern.

Während sich das Märchen vom Staatssturz als mutmaßlich herbeigefaeserter Hoax entpuppte, kam es an anderer Stelle, ironischerweise fast zeitgleich Anfang Dezember, anderswo tatsächlich zu einem offenkundigen Putsch: Dessen Schauplatz war jedoch nicht die große Politik, sondern ein bis dahin angesehener und engagierter Verein zur Islamaufklärung – die Bürgerbewegung Pax Europa, kurz BPE.

Die BPE erlebte 2022 zunächst das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte, mit einer Verdoppelung der Mitgliederzahl auf 1.600, zunehmenden Spendeneinnahmen und etlichen bundesweiten Informationsveranstaltungen des bekannten Aktivisten und politischen Bloggers Michael Stürzenberger, auf denen dieser vor der schleichenden Islamisierung und der Ausbreitung des politischen Islam warnte. Nachdem der frühere Vereinsvorsitzende René Stadtkewitz aus privaten Gründen zurücktreten musste, wurde mit Günther Geuking ein vermeintlich geeigneter, im Vereinsinteresse handelnder Nachfolger gewählt. Bei seiner der Wahl inszenierte er sich als Unterstützer des Vereins-“Hauptzugpferdes” Stürzenberger.

Ansehen der BPE in Windeseile ramponiert

Kaum im Amt, ließ Geuking die Maske fallen – und verhielt sich schlimmer, als es jedes eingeschleuste U-Boot linker Interessengruppen könnte: Als erstes versuchte er, alleinigen Zugriff auf das Vereinsvermögen unter Ausschluss der Kassenwartin zu erlangen. Dann veranlasste er hochselektive vereinsinterne Prüfungen von zurückliegenden Abrechnungen, beschuldigte sowohl Stürzenberger als auch die frühere Vereinsgeschäftsführung der Veruntreuung und Unterschlagung, und schaltete sogleich noch Polizei und Staatsanwaltschaft ein. Schlimmer noch: Ohne wenigstens das Ergebnis der Untersuchungen abzuwarten, ging Geuking mit seinen Vertrauten an die Öffentlichkeit und wiederholte seine justiziablen Verdächtigungen und Anschuldigungen in Rundschreiben und Videos. Das Resultat war, dass Ruf und Ansehen von BPE binnen kürzester Zeit in den Keller rauschten, der Verein maximal ins Zwielicht geriet und Misstrauen und Spaltung in die Reihen der Mitglieder getragen wurden. Nach wenigen Monaten Geuking an der Spitze steht BPE vor den Scherben seiner Existenz. Sollte es sich bei Geuking tatsächlich – wie von vielen ehemaligen Mitgliedern und vereinsinternen Gegnern vermutet – um einen eingeschleusten Saboteur und agent provocateur handeln, hat er seine Aufgabe jedenfalls bravourös gemeistert.

Das öffentliche Auftreten Geukings, selbst Inhaber eines Pflegedienstes und Bruder des ehemaligen linken WASG-Politikers und heutigen Europaabgeordneten Helmut Geuking, sowie das des von ihm zum Bundesschatzmeister proklamierten Ex-Grünen-Mitgliedes Hans-Michael Höhne-Pattberg, nährt zusätzlich den Verdacht, dass es sich hier um einen linken Putsch mit dem Ziel größtmöglicher Vereinsschädigung handelte. Nicht nur setzten beide bei einer “Pressekonferenz” Ende März ihre Tiraden gegen Stürzenberger und die ehemalige Vereinsgeschäftsführung fort; sie lieferten sich seitdem auch noch einen bizarren Schlagabtausch mit Stürzenberger per Youtube-Videos, auf denen vermeintliche “Beweise” für die angebliche Zweckentfremdung von Spenden präsentiert und von Stürzenberger sogleich entkräftet wurden. Dieser “Krieg der Rentner” hätte hohen Unterhaltungswert, wenn der Hintergrund und die Tragweite für BPE nicht so ernst wäre.

Keine interne Klärung, sondern vermeintlich schmutzige Wäsche öffentlich gewaschen

Auf der Strecke jedoch blieb dabei der Verein: Seit der Wahl Geukings war dessen eigentliche Tätigkeit praktisch suspendiert. Statt satzungsgemäß Islam-Aufklärung zu betreiben, führte sich Geuking wie ein Sonderermittler auf – und behauptet allen Ernstes, man käme nicht zu den eigentlichen Vereinsaufgaben, weil seine Gegner ihn mit Verfahren und Prozessen und Arbeit überzögen. Eine meisterliche Verdrehung der Fakten: Tatsächlich war es allein Geuking, der von Beginn an Sand ins Getrieben streute, der einen Generalverdacht gegen die früheren Vereinsfunktionäre äußerte, der mit “Rechtfertigungs-Videos” und Verleumdungen (siehe etwa hier, hierhier oder hier) um sich schlug – während zwei der mit ihm gewählten Vorstandsmitglieder in der Versenkung verschwanden und sein Bundesgeschäftsführer Jörg-Michael Klein dem Vernehmen nach die meiste Zeit auf Autobahntankstellen zwischen Ungarn und NRW verbracht haben soll.

Tatsache ist, dass die von Geuking & Co. erhobenen Vorwürfe – bis auf wenige plausibel erklärbare Einzelposten – jeder Grundlage entbehren, und offenkundig nur dem Zweck dienten, den Verein und Stürzenberger zu ruinieren. So interpretieren etwa Geuking und Höhne-Pattberg praktisch alle Aufwandsentschädigungen und Kosten, die Stürzenberger und sein Helferstab für die Aufklärungsveranstaltungen legitim und korrekt beim Verein abgerechnet hatten, rückwirkend als Quasi-Veruntreuung. Dass von Beginn an keine interne Aussprache und vertrauliche Revision angestrebt wurde, sondern der Weg an die Öffentlichkeit gesucht wurde, ist zugleich der stärkste Hinweis darauf, dass Geuking mit dem eigentlichen Ziel der klaren Vereinsschädigung angetreten war.

Geuking mit großer Mehrheit abgewählt

Doch die loyalen Vereinsmitglieder und Stürzenberger-Anhänger blieben nicht kampflos – und wollten sich das Gebaren des neuen Vorstandschefs und seines Bundesschatzmeisters nicht länger bieten lassen: Auf Antrag einzelner Landesverbände berief Stürzenberger, selbst immer noch gewähltes Mitglied des Vorstandes, satzungskonform am 22. April eine Mitgliederversammlung im fränkischen Wertheim ein. Diese erkannte das Geuking-Lager freilich nicht an – und versuchte gar, die Versammlung wegen eines angeblichen Formfehlers untersagen zu lassen. Vergeblich: Mit einer überwältigenden Mehrheit wurde Geuking abgewählt und ein neuer Vorstand gekürt; zur neuen Vorsitzenden wurde Claudia Duval aus Bayern gewählt – interessanterweise in absoluten Zahlen von mehr als dreimal so vielen Mitgliedern wie Geuking bei seiner Wahl im Dezember, nämlich von 106 statt damals nur 30. Auch BPE-“Hauptzugpferd” Stürzenberger ist wieder im Vorstand.

Geuking und Höhne-Pattberg freilich erkannten weder die Versammlung noch Wahlergebnis an. Faktisch hat die BPE damit gegenwärtig zwei Vorstände, von denen aber wohl nur einer – der neue unter Duval und Stürzenberger – rechtmäßig ist. Die Abgewählten verstärkten seither ihre Attacken auf Stürzenberger und die – nun aus ihrer Sicht so genannten – “Putschisten” (obwohl diese Bezeichnung vor allem auf sie selbst zutreffen dürfte). Es tobt seither eine juristische Schlammschlacht; die Anwälte beider Seiten arbeiten auf Hochtouren, und auf Youtube drehen Geuking und Höhne-Pattberg seit einer Woche völlig frei. Geuking beschimpfte dort sogar Stürzenbergers Rechtsanwalt Markus Haintz als “Querdenker”.

Vereinssabotage in wessen Diensten?

Weil ihm dies jedoch nicht genügte, suchte sich Geuking publizistische Schützenhilfe ausgerechnet bei jenen Mainstreammedien, für die Stürzenberger und BPE seit jeher als angeblich “islamophob”, “rechtsextrem” und “hetzerisch” gelten. Diese griffen natürlich die Gelegenheit auf, den ganzen Verein einmal mehr in den Dreck zu ziehen. Dass Geuking dies wissentlich in Kauf nimmt, erbrachte dann den endgültigen Beweis, dass ihm am Verein und an allem, was Stürzenberger in Jahren der Islamaufklärung für die BPE erreicht hatte, rein gar nichts lag. Um seinen Feinden einen Schlag zu versetzen, nimmt er Rufmord am Verein als Ganzes in Kauf. Die einzige Frage, die sich bei diesem Versuch, Stürzenbergers Erfolge zunichte zu machen, noch stellt, lautet: Wessen Mission erfüllt Geuking?

So schrieb etwa die von Geuking eifrig munitionierte und mit einseitigen Vorwürfen versorgte Linksaußen-Redaktion von “t-online” über das BPE-Schisma einen Schmähartikel unter dem Titel “Islamhasser-Netzwerk steht vor dem Zusammenbruch”, in dem die gegen Stürzenberger erhobenen Vorwürfe genüsslich übernommen und ausgeschlachtet wurden. Im perfiden Stil reiner Verdachtsberichterstattung hieß es dort etwa: “Bald könnte die Steuerfahndung ihnen ernsthafte Schwierigkeiten bereiten.” Und Vereinsessen – an denen teilweise nachweislich auch Geuking und Höhne-Pattberg teilgenommen hatten – wurden als Beispiele für Spesenbetrug und Veruntreuung angeprangert. Ausgerechnet Höhne-Pattberg soll bei diesen Treffen in Sachen Speis und Trank ordentlich zugelangt haben.

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Höhne-Pattberg (5.v.r., sitzend) bei einem der Vereinsessen, die er und Geuking Stürzenberger später als Fall unlauterer Kostenabrechnung anlasteten (Foto:privat)

Durch diese Zusammenarbeit mit voreingenommenen Agitationsmedien, die die Islamaufklärung von BPE seit jeher als angebliche “rechte Hetze” diskreditieren, überschritt Geuking aber noch in weiterer Hinsicht eine rote Linie: Ihm muss klar gewesen sein, dass er damit Stürzenberger und alle BPE-Mitglieder in Lebensgefahr bringt, indem er deren öffentliche Brandmarkung als “Islamhasser” zulässt – denn er nimmt billigend in Kauf, dass diese damit erneut ins Visier von Islamisten und Salafisten gerückt werden. Auf einen entsprechenden hinterlistigen Plan könnte auch ein Detail jenes “Mitgliederrundbriefs zur aktuellen Situation” vom 22. März hindeuten, mit dem Geuking und der neue Vereinsgeschäftsführer erstmals die Vorwürfe gegen Stürzenberger und die frühere Geschäftsführung publik gemacht hatten: Dort war Stürzenbergers Privatanschrift nur unzulänglich geschwärzt und gut leserlich. Vielen besorgten Freunden Stürzenbergers fiel es schwer, dabei an ein “Versehen” zu glauben.

Ein erklärtermaßen “wegen Geukings Amoklauf” mittlerweile ausgetretenes BPE-Mitglied, das nicht genannt werden will, spekulierte gegenüber Ansage! offen, dass der Plan hinter der Kampagne gegen Stürzenberger folgender sein könnte: “Dass Michael dasselbe Schicksal wie Ballweg ereilt und er am Ende wegen angeblichen Spendenbetrugs in den Knast wandert – dort, wo es dann besonders viele Muslime gibt. Ich habe keinen Zweifel, dass Geuking den Tod seines Widersachers riskiert. Oder wenigstens in Kauf nimmt.

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Kreativer Galgenhumor in einer BPE-Mitgliedergruppe: Michael Stürzenberger (mit Laserschwert) und als Jedi, Geuking als Imperator (Collage:privat)

Fakt ist – ganz gleich, wie viele übergeschnappte Videos die “westfälische Rentnergang” um Geuking und Höhne-Pattberg auch noch hochladen wird -, dass sich die BPE-Mitglieder entschieden haben: Sie wollen den Stürzenberger-Kurs des Vereins fortsetzen, sie möchten, dass wieder Ruhe im Verein einkehrt, dass der katastrophale Schaden begrenzt und wiedergutgemacht wird und sich der Verein endlich wieder auf das konzentriert, wofür er gegründet wurde: Die Vermittlung abendländischer Werte und die Eindämmung des politischen Islams im Interesse der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Michael Stürzenberger gegenüber Ansage!: “Ich hoffe sehnlichst, dass ich mich bald wieder mit vollen Kräften und Leidenschaft meinem eigentlichen Anliegen widmen darf – der öffentlichen Islamaufklärung!”.

Geuking und sein Team werden dies absehbar nicht akzeptieren: Für Mai haben sie ihrerseits zu einer (allerdings klar unrechtmäßigen) Mitgliederversammlung im nordrhein-westfälischen Warburg geladen. Dort sucht Geuking anscheinend die finale Machtergreifung – und will durchsetzen, dass nur noch er alleine im Vorstand alleinvertretungsberechtigt ist und die übrigen Vorstandsmitglieder de facto entmachtet werden. Insider vermuten, dass er sich spätestens dann seiner Mitstreiter Klein, Hasse, Körner und Höhne-Pattberg entledigen und aus Pax Europa eine Art One-Man-Show machen wird, natürlich unter Zugriff auf alle Vereinsgelder und Mitgliedsbeiträge. Es bleibt zu hoffen, dass dies verhindert wird durch eine rechtzeitige gerichtliche Feststellung, dass Geuking und seine Truppe seit dem 22. April offiziell abgewählt und keine Vorstände mehr sind.

Mittlerweile sogar Gemeinnützigkeit gefährdet

Selbst wenn die große BPE-Spaltung mit zwei rivalisierenden Vorständen bis dahin zugunsten des neuen Führungsteams um Claudia Duval und Stürzenberger rechtmäßig entschieden ist, bleibt die Frage nach Wiedergutmachung und Schadenersatz. Tatsache ist: Der Schaden, den Geuking und Konsorten mit ihrem juristischen und medialen Tobsuchtsanfall verursacht haben, ist für den Verein enorm. Dass als Folge des von ihm losgetretenen Zwists und juristischen Rundumschlags mittlerweile ernsthaft die Gemeinnützigkeit des Vereins gefährdet ist, passt ebenfalls zu der Theorie, dass er von Beginn an die Zerstörung der BPE im Auftragsbuch stehen hatte. Tatsächlich war es allein Geuking, der von Beginn an Sand ins Getriebe streute, der unbequeme Vorstandsmitglieder bei Widerspruch mit strafbewehrten Unterlassungserklärungen durch seinen Anwalt überzog, der Rufmord am Verein als Ganzes in Kauf nahm und “PI News”, wo Stürzenberger eine langjährige Autorentätigkeit vorweisen kann (was Geuking lange vor seiner Wahl wusste!), als “extremistische Organisation” diffamierte. Das alles kann kaum ohne Plan erfolgt sein.

Nun wollen sich die in Wertheim ebenfalls neu bestimmten Kassenprüfer ihrerseits einmal die Belege von Marco Hasse, Hans-Michael Höhne-Pattberg und vor allem  Bundesgeschäftsführers Jörg-Michael Klein vorknöpfen und eruieren, wie korrekt diese “Saubermänner” in der Zeit ihres Wirkens eigentlich selbst gearbeitet haben. Unter Umständen könnte sich dann bald schon die Frage stellen, wie Geuking – sollte er dazu gerichtlich gezwungen werden – etwaige Schadenersatzansprüche befriedigen will: Wird er seinen Pflegedienst verpfänden? Oder stellen ihn dann die mutmaßlichen politischen Hintermänner frei, in deren Auftrag er sein Zerstörungswerk verrichtet hat?

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