Haben so gut wie fertig: Christian Lindner und Olaf Scholz (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)

Lindner bleibt den Grünen in Liebe zur Macht verbunden

Für Christian Lindner war es das Wichtigste in seiner Politik-Karriere, wenigstens einmal so richtig am Hintern der Macht zu schnuppern. Dabei hat er wohl seinen Kopf zu tief hineingesteckt, denn jetzt kann er nicht mehr zurück.

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hat sich für den Verbleib seiner Partei in der Ampelkoalition ausgesprochen. Die Aufgabe der unterschiedlichen Ampelparteien sei es, permanent auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. “Das, was am Ende im Gesetzblatt steht, das verantworte ich”, sagte Lindner am Montagabend der “Rheinischen Post” (Dienstagausgaben) in Düsseldorf.

Zu den Kompromissen und Entscheidungen der Ampel stehe er. Solange das möglich sei, werde er der Ampel die Treue halten. “Ich mache den Grünen nicht zum Vorwurf, dass sie ein fundamental anderes Gesellschaftsbild haben als ich”, sagte der FDP-Vorsitzende.

Käme es allerdings an einen Punkt, an denen vertretbare Kompromisse nicht mehr gefunden werden könnten, gelte weiterhin sein Satz, dass es besser sei, nicht zu regieren als falsch zu regieren. Lindner reagierte damit indirekt auf einen Aufruf von 26 FDP-Kommunalpolitikern, die Lindner aufgerufen hatten, die Ampelkoalition zu verlassen.

Das dämliche Spielchen kann also weiterlaufen: Das Gegenteil von den Grünen fordern, einknicken und das als Kompromiss verkaufen und weitermachen, bis zum Umfallen, oder umfallen, um weitermachen zu können.

Aber Lindner weiß auch ganz genau, dass die FDP bei Neuwahlen vielleicht sogar die 5-Prozent-Hürde nicht mehr packen könnte. Und von daher ist seine Klammern an der Macht irgendwie auch verständlich. (Mit Material von dts)