Wenn die Bevölkerung schon beim großem Masken-Irrsinn für dumm verkauft wird, der uns seit bald einem Jahr verfolgt und auch nach dieser Pandemie (sollte sie je enden) weitreichendste und bleibende Spuren in den Köpfen der Menschen hinterlassen wird, dann aber richtig: Seit fast sechs Monaten sind anstelle der zuvor sechs Monate lang obligatorischen “Alltagsmasken” nun die medizinische oder FFP-Schutzmasken zwingend vorgeschrieben. Nicht jedoch für die Polizei in Nordrhein-Westfalen.
Die darf weiterhin mit Stoffmasken herumlaufen; mehr noch: im Januar schreib das Düsseldorfer Innenministerium einen Auftrag für 1,25 sogenannte Alltagsmasken sogar nochmals neu aus. Der ursprünglich bereits erteilte Auftrag war kassiert worden, nachdem die unappetitlichen Verstrickungen des Sohnes von Ministerpräsident Armin Laschet mit dem Modeunternehmen van Laack bekannt wurden, dem in der Corona-Krise Multi-Millionen-Aufträge von der Landesregierung zugingen. Als Folge der zumindest vergaberechtlich inakzeptablen “Vermittlungsrolle” des Ministerpräsidenten bei den Kontrakten wurde im Dezember ein bereits vergebener Maskenauftrag storniert – und deshalb dann im Januar neu ausgeschrieben.
An dem Auftrag hält die Landesregierung auch Ende März noch fest – obwohl sich längst auch Bund und Länder darauf einigten, dass – so wie für die Bürger im Alltag auch – der auch im Dienst und in behördlichen Innenräumen ausschließlich medizinische Masken oder FFP als Standard gelten sollen. Der “Westdeutsche Rundfunk” zitiert den NRW-SPD-Abgeordneten Sven Wolf, der unter Berufung auf Gespräche mit Polizeigewerkschaftlern, dem Bund der Kriminalbeamten und Polizisten deren breite Ablehnung der Stoffmasken wiedergab: “Nee, die wollen wir nicht!“. Erstaunlicherweise weisen nun Vertreter der Regierungsfraktionen diese Kritik zurück und verteidigen plötzlich vehement die – für Bürger in vielen Bundesländern seit November verbotenen und sogar bußgeldpflichtigen – Stoff-/Alltagsmasken: Man sei “froh, diese Masken noch zu haben”, so die FDP-Abgeordnete Susanne Schneider, denn man könne “freier drunter atmen” und sie seien “für die Haut einfach besser.” Formal seien die Masken in NRW weiter zulässig.
Wie die Netzöffentlichkeit auf die von WDR1 gewitterte Meldung zum Thema reagierte, hat es in sich; es empfiehlt sich hier Blick in die Kommentarspalten unter dem Tweet:
Seit Januar sind medizinische Masken in vielen Bereichen vorgeschrieben. Für die Polizei gibt es dagegen weiterhin Stoffmasken. Begründung: “Man kann freier drunter atmen” und sie seien “für die Haut einfach besser”. https://t.co/RNX0V2fAtQ
— WDR aktuell (@WDRaktuell) March 26, 2021
Besser atmen, hautschonendender, mehr Tragekomfort – das alles soll also bei Polizisten gelten, nicht jedoch für die Normalbürger? Und was ist all den virologischen und medizinischen Sachzwängen, die doch angeblich die unbedingte Einführung der medizinischen Maskenstandards damals erzwungen hatten – gelten die plötzlich für die Polizei nicht mehr? Die Beliebigkeit, mit der hier widersprüchlich argumentiert wird, macht nochmals die ganze Farce der Maskenpflicht deutlich – und offenbart, wie wenig es hier schon immer um “Infektionsschutz” ging. Dass sich die deutschen Apotheker dank der von Gesundheitsminister Jens Spahn persönlich durchgedrückten absurd überteuerten Subventionierung der vom Bund ausgegebenen Masken letzten Winter eine goldene Nase verdienen konnten und der Steuerzahler für diesen Nonsens rund 2 Milliarden Euro blechen musste, fügt sich da trefflich ins Bild. (DM)