Im Kölner Problemviertel Meschenich sorgte in letzter Zeit immer wieder eine Ungeziefer- und Schädlingsplage von geradezu biblischen Ausmaßen für Schlagzeilen – und Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht: Aus mehreren Hochhäusern werden seit Jahren Unrat und Essensabfälle einfach vom Balkon geworfen – was die Umgebung in eine einzige Müllkippe verwandelt, auf der sich vor allem Ratten vermehren. Die Szenerie ist eine Blaupause für Deutschlands Zukunft.
Als handele es sich um ein empirisches in-vito-Experiment der Broken-Window-Theorie, die die sukzessive Verwahrlosung einer Siedlung beschreibt, ist in den Wohnsilos am Meschenicher Kölnberg mustergültig zu beobachten, wie der Verfall unaufhaltsam voranschreitet. Doch nicht nur für Soziologen, auch für Biologen ist die gruselige “Versuchsanordnung”, die von einer ohnmächtigen Politik und Verwaltung auf allen Ebenen begünstigt wird (und zwar von Bund bis zur Kommune hinab) – ein lohnendes Studienobjekt: Binnen kürzester Zeit haben sich die von Natur aus scheuen Ratten an die Anwesenheit des Menschen gewöhnt – und beanspruchen ihr “Revier” ganz ungeniert.
In den Wohnungen der Mietsblöcke sind die hygienischen Verhältnisse offenbar nicht anders. Der Migrantenanteil liegt bei gefühlt 150 Prozent, es sind überwiegend sozial schwache und in Großfamilienverbänden organisierte Bewohner, die von Sozialhilfe leben und – jedenfalls soweit es sich bei ihnen um behördlicherseits verschämt als “osteuropäische Mitbürger” bezeichnete Mieter handelt – denselben Zivilisierungsgrad aufweisen, den sie aus den Lebensbedingungen ihrer ursprünglichen Heimat während des Sozialismus kannten.
Eine Blaupause für das Deutschland von morgen