Berlin – Droht uns eine neue “Flutkatastrophe”? Die europäischen Grenzschutzbehörden stellen einen deutlichen Anstieg der Flüchtlinge aus Algerien fest. Das schreiben die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
In Deutschland griff die Bundespolizei allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 499 Algerier auf, die unerlaubt eingereist waren, 176 Fälle mehr als im Vorjahreszeitraum.
Das bedeutet einen Anstieg um 54,5 Prozent, wie die Bundespolizei den Funke-Zeitungen mitteilte. Algerien rückte damit auf der Skala der Hauptherkunftsländer der Migranten von Platz zehn auf sechs vor. Nach Angaben der europäischen Grenzschutzagentur Frontex wurden im Jahr 2020 rund 13.500 Algerier aufgegriffen, die illegal nach Europa einreisten.
2019 waren es noch 5.300 gewesen. Es sind überwiegend Bootsflüchtlinge, die über Italien und vor allem über Spanien einreisen. In einem Report vom “Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrum Illegale Migration” warnt die Bundespolizei, wegen des anhaltend erhöhten Ankunftsgeschehens in der EU und der Sekundärmigration sei “ein weiterer Anstieg der Feststellungszahlen im polizeilichen Bereich wahrscheinlich”.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat im Jahr 2020 insgesamt 1.205 Asylerstanträge von Staatsangehörigen aus Algerien entgegengenommen, ein Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1.058). Da der Flugverkehr nach Algerien aufgrund der Covid-19-Pandemie komplett eingestellt war, konnten Rückführungen auf dem Luftweg nur in geringem Umfang stattfinden, heißt es weiter im Report, über den die Funke-Zeitungen berichten.
Ausreden, um Rückführungen zu verhindern, wird es auch nach der so genannten Covid-19-Pandemie geben. Und davon ist dann auch nicht nur Algerien betroffen. (Mit Material von dts)