Berlin – Hotels und Gaststätten in Deutschland haben in der Coronakrise mehr als 160.000 sozialversicherungspflichtige Jobs oder 15 Prozent der Stellen abbauen müssen. “Die Corona-Pandemie hat den gastgewerblichen Arbeitsmarkt mit voller Wucht getroffen”, sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbandes Dehoga, der “Rheinischen Post” (Samstagausgabe).
“Im Mai 2021 wurden in der Branche rund 162.000 sozialversicherungspflichtige Jobs weniger gezählt als im Mai 2019. Damit hat die Branche rund 15 Prozent ihrer sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verloren”, sagte Hartges.
Im zweiten Lockdown ab Herbst 2020 hätten besonders viele Mitarbeiter die Branche verlassen, sagte sie. “Verschärft wurde die Situation durch Unternehmen anderer Branchen, die die Notsituation des Gastgewerbes ausgenutzt und die gut ausgebildeten Mitarbeiter gezielt abgeworben haben. Unsere Fachkräfte sind vor allem in die boomende Logistikbranche und in den Handel gewechselt.”
Zum Teil seien aber auch Entlassungen unvermeidlich gewesen. “Der Arbeits- und Fachkräftemangel betrifft die Betriebe, die jetzt eine große Nachfrage haben, etwa in den Ferienregionen”, sagte die Dehoga-Vertreterin. “Wir wissen, dass die Betriebe ihre Öffnungszeiten reduzieren und das Angebot verkleinern. Manche verzichten auf das Mittagsgeschäft und öffnen erst am frühen Abend oder haben Ruhetage eingeführt.” Die Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs gehöre zu den drängendsten Herausforderungen für eine erfolgreiche Zukunft des Gastgewerbes. “Überfällig ist, den Stellenwert der dualen Ausbildung zu steigern. Es kommt mehr denn je darauf an, den Beschäftigten gegenüber Respekt und Wertschätzung zu zeigen – dazu zählt auch eine angemessene Vergütung”, sagte Hartges.
Die Branche ist kaputt, aber noch nicht am Ende. Da geht noch was – im nächsten Lockdown, der garantiert kommen wird. Und wenn nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Gaststätten betreten dürfen, dann wir das Ende lediglich hinausgezögert, denn bei 50 prozentiger Auslastung benötigt man auch weniger Personal. (Mit Material von dts)