Es war nur eine Bemerkung im Halbsatz, doch sie hätte verräterischer kaum sein können: Im vorgestrigen “Kenia-Triell” der Kanzlerkandidaten von CDU, SPD und Grünen ließ Olaf Scholz – ob bewusst oder unbewusst – durchblicken, wie die künftige Stromversorgung im Klima-Kasernenhof Deutschland ablaufen soll: Strikt limitiert nach Verfügbarkeit erneuerbarer Energie und Klima-Vorgaben. Und wenn es keine grüne Energie mehr gibt, kommt auch kein Strom mehr aus der Steckdose.
Es ist Ökosozialismus vom Feinsten, ausgerechnet vom vermeintlich pragmatischeren der rotgrünen Kandidaten, von denen einer wohl das Rennen machen dürfte (wenn Laschet nicht doch noch von einer Wahlkampfmuse geküsst wird und sein charismafreies, skandalumwittertes Auftreten der letzten Wochen auf den letzten Metern durch geschickte Selbstinszenierung wettmacht). Obwohl Totalausfall Baerbock ihm in nichts nachsteht.
Denn Scholz sprach am Sonntagabend in der Runde ganz wörtlich von einer “staatlich festgelegten Strommenge“, die zukünftig noch verbraucht werden dürfe. Das ist nichts anderes als grüne Planwirtschaft – und der direkte Weg in die Deindustrialisierung Deutschlands, in seine Rückverwandlung in ein Schwellen- oder gar Entwicklungsland! Hier wird gleich zweierlei in Frage gestellt: Der Investitionsstandort Deutschland, und die energetische Grundversorgung seiner Bevölkerung.
“Angebotsorientierte Stromversorgung”
Was der SPD-Kandidat hier zum Ausdruck brachte, ist dasselbe wie der grüne Euphemismus der “angebotsorientierten Stromversorgung“, die soviel meint wie: Solange es genug stürmt, die Sonne scheint, könnt Ihr eure stromfressenden Elektroautos fahren und habt zuhause Licht – oder ihr gewöhnt euch an den Blackout. Angebot und Nachfrage eben.
Und wie in jedem sozialistischen Versuchslabor durchgeknallter Ideologen bestimmt das Angebot nicht der Markt, sondern der Staat. Einziger Stabilitätsgarant bleibt allenfalls das Ausland, das uns mit seinem (dann grün zertifizierten) Fossil- oder Atomstrom vorm Rückfall in vorindustrielle Zustände bewahrt. Für die eigene infrastrukturelle Selbstsabotage dürfen die Deutschen dafür jedoch die höchsten Strompreise der Welt berappen. (DM)