Impfpflicht (Bild: shutterstock.com/Dietmar Rauscher)
Impfpflicht (Bild: shutterstock.com/Dietmar Rauscher)

Ärzte schließen sich zusammen: „Die Impfpflicht bedroht unsere Existenz“

In einem offenen Brief richten sich 700 Ärzte, Zahnärzte und Therapeuten gegen die wahnwitzige Corona-Impfpflicht für medizinisches Personal. Diese bedrohe ihre wirtschaftliche Existenz. Die aus dem gesamten Bundesgebiet stammenden Unterzeichner fordern den Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung auf, sich für eine Aufhebung einzusetzen.

Ab 15. März hat das Corona-Regime entschieden, dass die geplanten Impfpflicht gegen die zur Pandemie erklärten Viruserkrankung in Krankenhäusern, Praxen und Pflegeeinrichtungen und vielen weiteren Einrichtungen gelten soll. „Wir befürchten, unsere Praxen schon in Kürze schließen oder unsere Tätigkeit in der Klinik beenden zu müssen“, heißt es in einem offenen Brief, den 700 Ärzte, Zahnärzte und Therapeuten aus dem gesamten Bundesgebiet formuliert haben.

Ebenfalls hat eine Initiative von Pflegekräften der Universität Tübingen, der sich ebenfalls dem Schreiben der Mediziner und Therapeuten angeschlossen haben, enormen Zulauf. Über 300 Beschäftigte hatten sich bereits Anfang Februar solidarisiert und sich gegen die totalitäre Impfpflicht zu Wehr gesetzt. Nun haben sich diese mit weiteren Kollegen zusammengeschlossen: 6000 Pflegekräfte aus Baden-Württemberg laufen gegen die Impfpflicht Sturm. Auch in Berlin und Brandenburg mehren sich skeptische Stimmen, unabhängig von der Initiative aus dem Rhein-Main-Gebiet. Einige Pflegekräfte aus Baden-Württemberg trifft dies offenbar schon jetzt, wie die Initiative aus Tübingen berichtet: „In einem großen Uniklinikum ist es schon so weit, dass dem nicht immunisierten Personal der Zutritt zur Kantine verwehrt wird. Besonders hart ist, dass es Einrichtungen gibt, die schon vor dem 15. März ungeimpfte Mitarbeitende freistellen oder gar bereits entlassen haben“, heißt es, wie die Berliner Zeitung berichtet, in einem Brief von Montag an Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne).

Ärzte und Pflegekräfte aus ganz Deutschland eint eine Überzeugung, dass die von der Regierung vorgebrachten Argument zur Impfpflicht für die medizinischen/pflegenden/helfenden Berufsgruppen nicht tragfähig sei. Die Datenlage zeige – die Protestierenden verweisen hierbei unter anderem auf eine Studie zu Impfdurchbrüchen – dass die Infektiosität Geimpfter wie Ungeimpfter gleich verhält und daher ein Schutz – auch der von vulnerable Gruppen – durch diese Impfungen nicht möglich ist. Als ebenfalls absurd wird bezeichnet, dass der Genesenen-Status zwar  jetzt wieder auf sechs Monate verlängert wurde, dies aber nur für die Geimpften gelte. Für Ungeimpften soll er weiterhin drei Monate betragen.

Die Unterstützer zeigen sich jedoch – und das aus gutem Grund – ängstlich bei der Veröffentlichung ihrer Namen. Deshalb wurde die Unterschriftenliste nicht veröffentlicht, sondern lediglich die Anzahl der Unterzeichner. Das Corona-Regime bedroht offen Ärzte mit Berufsverbot, die Patienten aufgrund ihrer Vorerkrankungen abgeraten haben, sich impfen zu lassen.

Zu Dokumentationszwecken veröffentlicht jouwatch den Brief  der Initiative „Freie Ärzte Rhein-Main“ an Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung:

Sehr geehrter Herr Dr. Gassen,​

wir, die unterzeichnenden Ärzte aus Klinik und Praxis, begrüßen Ihre Stellungnahme vom 19.1.2022 zur Vermeidung der Impfpflicht der Bevölkerung. Auch wir sind gegen eine Umsetzung der politisch gewollten, medizinisch nicht (überzeugend) begründeten Impfpflicht gegen den Willen der Patienten. Wir befürchten, unsere Praxen schon in Kürze schließen oder unsere Tätigkeit in der Klinik beenden zu müssen, entweder weil wir selbst uns dem Impfzwang nicht unterwerfen wollen oder weil unserem nicht geimpften oder nicht weiter impfwilligen, für uns jedoch unentbehrlichen Praxispersonal vom Gesundheitsamt ein Betretungsverbot ausgesprochen wird.​

Es handelt sich teilweise um Genesene, die bis zum 15.01.2022 davon ausgingen, noch mehrere Monate einen offiziell anerkannten Status und damit auch die Möglichkeit zu besitzen, über den 15. März hinaus arbeiten zu dürfen. Nach allen vorliegenden Studien und auch aus unserer Praxiserfahrung heraus bietet eine durchgemachte Infektion in aller Regel einen sehr guten und langfristigen Schutz gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2 (1,2,3). Es ist nicht notwendig, diesen Schutz durch eine Impfung zu ergänzen, im Gegenteil, sogar womöglich kontraproduktiv.​

Die derzeit vielen Impfdurchbrüche belegen deutlich, dass die bislang zugelassenen Impfstoffe alle weder zu einer sterilen Immunität führen noch eine Infektiosität der Geimpften verhindern (4.)

Viele Ärzte und medizinisches Personal hatten und haben die Hoffnung, dass der Genesenenstatus dauerhaft anerkannt wird. In der Schweiz wurde er gerade auf 9 Monate verlängert. Zusätzlich sind dort Antikörpertests zur Erlangung eines Genesenenstatus für 90 Tage möglich, wenn kein positiver PCR-Test nachgewiesen werden kann (5). Viele Menschen haben einen asymptomatischen Verlauf und besitzen laborchemisch eine gute Immunität, ohne je einen positiven PCR-Test gehabt zu haben. Diese Immunität wird in Deutschland, ebenso wie die T-Zell-Immunität, völlig vernachlässigt. Viele Bürger, auch aus medizinischen Berufen, haben trotz Impfung eine Corona-Infektion durchgemacht. Es ist diesen Menschen, die teilweise erst Anfang Dezember ihre Infektion überstanden haben, nicht zu erklären, dass sie sich erneut impfen lassen sollen. Zumal das Paul-Ehrlich-Institut zusammen mit der Essener Universität eine Studie veröffentlicht hat, derzufolge sich auch nach mehr als 430 Tagen noch Antikörper nachweisen ließen, Ende nicht absehbar. Das heißt,dass bei Genesenen eine langfristige, stabile Immunität aufgebaut wird (6).

Den Verwaltungsakt des RKI, den Genesenenstatus auf drei Monate zu verkürzen, erleben viele Bürger unseres Landes als Willkür. Diese Vorgehensweise ist wissenschaftlich nicht begründet und sie wurde nicht einmal politisch erklärt, obwohl sie Millionen Menschen von jetzt auf gleich in der Ausübung ihrer fundamentalsten Grundrechte beschneidet. Bei uns Ärzten, Zahnärzten und unserem Personal, aber auch allen Pflegern und Krankenschwestern, Physiotherapeuten und Logopäden, Hebammen und Ergotherapeuten geht es um die Existenz – und um die Betreuung von Millionen Patienten, die in sehr kurzer Frist ohne ausreichende medizinische Versorgung / Pflege dastehen werden.​

Wir, die unterzeichnenden Ärzte, bitten Sie, sich für eine Aufhebung der nach §20a geplanten Impfpflicht in Krankenhäusern, Praxen und Pflegeeinrichtungen und vielen weiteren Einrichtungen einzusetzen. Sowohl Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger, Hebammen, Physiotherapeuten und weitere betroffene Berufsgruppen haben das gleiche Anrecht auf eine freie Impfentscheidung, wie Sie es für unsere Patienten und die breite Bevölkerung befürworten. Viele von diesen Menschen haben sich trotz hoher Exposition mit Aerosolen wie z. B. Zahnärzte, Zahnmedizinisches Fachpersonal oder HNO-Ärzte nicht oder asymptomatisch angesteckt und können von einer guten eigenen Immunität ausgehen.

Menschen, die seit 2 Jahren “an der Front“ stehen, Patienten untersuchen und behandeln, helfen oder pflegen, haben es nicht verdient, gegen ihren Willen zur einer Impfung mit bedingter Zulassung gezwungen zu werden.​

Das von der Regierung vorgebrachte Argument, für die medizinischen / pflegenden / helfenden Berufsgruppen sei eine Impfpflicht nötig, um die vulnerablen Gruppen zu schützen, ist nicht tragfähig. Die Datenlage zeigt, dass die Infektiösität Geimpfter wie Ungeimpfter gleich ist und daher ein Schutz anderer durch diese Impfungen nicht möglich ist (7,8). Zumal sowohl Laborstudien wie auch die derzeitige Infektionslage in vielen Ländern zeigen, dass die Impfung nicht vor Omikron-Infektionen schützt (9).​

Wir haben in Deutschland bereits heute in Kliniken und Praxen einen Mangel an Ärzten, Psychotherapeuten, Hebammen, Krankenschwestern, Pflegern und Physiotherapeuten. In einigen Kliniken ist der Kreissaal mangels Hebammen am Wochenende geschlossen. Viele offene Stellen können nicht besetzt werden. Sowohl Ärzte wie auch Pflegepersonal arbeiten aufgrund der Personalausdünnung in Krankenhäusern, Pflegeheimen und der ambulanten Versorgung am Anschlag. Sollte aufgrund der Umsetzung des §20a weiteres Personal ausfallen, ist eine adäquate, medizinisch und menschlich gute Betreuung in vielen Bereichen nicht mehr möglich.​

Unterstützen Sie uns bitte in der Aufhebung der geplanten Umsetzung des §20a, damit die Fürsorge für Patienten, Schwangere und Pflegebedürftige in Deutschland nicht zusammenbricht.

Wir bauen auf Ihre Hilfe.​

Mit freundlichen kollegialen Grüßen,​

708 Ärzte, Psychotherapeuten und Zahnärzte (Aufgrund der Diskriminierung Ungeimpfter /Nicht-Geboosterter wird die Unterschriftenliste nicht veröffentlicht, sondern lediglich die Anzahl der Unterzeichner. Antworten bitte an o. g. Mail))

Literaturverzeichnis zum Brief
1. Longitudinal analysis shows durable and broad immune memory after SARS-CoV-2 infection with persisting antibody responses and memory B and T cells (nih.gov)
2. Comparing SARS-CoV-2 natural immunity to vaccine-induced immunity: reinfections versus breakthrough infections
3. Had COVID? You’ll probably make antibodies for a lifetime
4. Transmission potential of vaccinated and unvaccinated persons infected with the SARS-CoV-2 Delta variant in a federal prison
5: Omikron-Welle – Diese Anpassungen der Massnahmen hat der Bundesrat beschlossen – News – SRF
6. Antikörper nach SARS-CoV-2-Infektion – neue Erkenntnisse über die Sensitivität und Nachweisdauer von Antikörpertests
7. Shedding of Infectious Sars-CoV-2 despite Vaccination
8. Transmission of SARS-CoV-2 Delta Variant Among Vaccinated Healthcare Workers, Vietnam
9. COVID-19: Laborstudie bestätigt geringe Schutzwirkung der Impfung g

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