Erdingers Absacker; Bild: Collage
Erdingers Absacker; Bild: Collage

Erdingers Absacker: Bruchpiloten so weit das Auge reicht

+++ Das Bundesverfassungsgericht kam endlich zu dem Schluß, daß Altkanzlerin Merkel die Rechte der AfD verletzt hat, als sie das Ergebnis der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen vor bald zweieinhalb Jahren für unverzeihlich erklärte und darauf pochte, daß die Wahl rückgängig zu machen sei. Damals war der FDP-Kandidat Thomas Kemmerich mit den Stimmen der AfD im Thüringer Landtag zum neuen Ministerpräsidenten gewählt worden. Er war dann auch nur sehr kurz der sechste Ministerpräsident Thüringens, und zwar vom 5. Februar bis zum 4. März 2020. Deutlich schneller als das Bundesverfassungsgericht waren damals die alternativen Medien, die sofort wussten, daß Merkels Intervention eine verfassungswidrige Ungeheuerlichkeit darstellte. Die “Süddeutsche Zeitung” vom heutigen Tage veröffentlichte einen Kommentar, in welchem es hieß, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts sei “lebensfern”. Ein inexistenter Experte erklärte, “lebensfern” sei richtig, wenn auch aus ganz anderen Gründen, als der Kommentator in der “Süddeutschen Zeitung” glauben zu machen beliebte. Es sei in der Bundesrepublik schon lange zu beobachten, daß Vorgänge eine Dauer für sich beanspruchen, als ob die Bürger das ewige Leben bereits auf Erden hätten. Ob es um den Ausbau eines 80 Kilometer langen Autobahnteilstücks gehe wie bei der A3 zwischen Würzburg und Aschaffenburg (20 Jahre), um die Eröffnung eines Flughafens wie dem BER, die Dauer von “Schutzmaßnahmen”, um ein “paar Jahre Frieren für die Freiheit” (Gauck) oder eben das gegenständliche Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Überall scheint die begrenzte Lebenszeit des Menschen keine Rolle mehr zu spielen. So könne er sich nicht daran erinnern, in den vergangenen dreißig Jahren jemals eine Autofahrt durch die Bundesrepublik unternommen zu haben, bei der er nicht durch mehrere Baustellen oder durch eine Umleitung ausgebremst worden sei. In seinen Jugendjahren seien Straßenschäden umgehend repariert worden. Heutzutage stünden erst einmal monate- wenn nicht jahrelang Schilder am Straßenrand, die auf Fahrbahnschäden hinweisen, gern kombiniert mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung. Das einzige, was in Deutschland inzwischen immer schneller gehe, sei der Niedergang des ganzen Landes. +++

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Selbsterklärend – Foto: Collage

+++ Wie die “Berliner Zeitung” meldete, kauft Indien im Rahmen eines “riesigen Deals” große Mengen russisches Öl, um es dann teuer an EU-Länder weiterzuverkaufen. Die zehn Milliarden deutschen Steuergeldes, welche die Bundesregierung im Lauf der kommenden Jahre für den Weltklimaschutz nach Indien überweisen will, dürften den Öleinkauf der Inder sicherlich erleichtern. Ein inexistenter Experte für Abendessen, Kerzenlicht & Romantik erklärte, er rechne damit, bei seiner nächsten Dinner-Verabredung mit einer Holden von einem hereingeschneiten Inder am Tisch mit der freundlichen Frage konfrontiert zu werden: “Wolle Rohöl kaufe?”.

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Wolle Rohöl kaufe? – Foto: Imago

+++ Die “FAZ” mit zwei bemerkenswerten Meldungen. Die erste ist ein Zitat von Marianela Diaz Meyer, der Leiterin des “Schreibmotorik Instituts” (was auch immer das wieder sein soll): “Viele Schüler kommen bei Diktaten nicht mehr mit, weil sie zu langsam sind, viele schaffen es nicht, von der Tafel alles abzuschreiben. Probleme gibt es auch mit der Schreibstruktur. Es fehlt oft das Verständnis dafür, wo auf einem Blatt Papier man einen Satz beginnt oder beendet, wie viel Rand man lässt, wie man Absätze strukturiert. Einige Kinder haben sogar vergessen, dass von links nach rechts geschrieben wird.” Die zweite Meldung der “FAZ”: Man habe dort die Grünen-Parteichefin Ricarda Lang zum Thema “Gerechtigkeit” interviewt. Ein inexistenter Experte für Wort & Schrift erklärte, die Fragen seien vermutlich weder schriftlich gestellt noch schriftlich beantwortet worden. +++

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Interviewsituation? – Foto: Imago

+++ “Nordbayern.de” mit einer rekordverdächtigen Schlagzeile in der Rubrik “Temperaturen über 30 Grad”: “Sommerhitze erreicht Franken: Stadt Nürnberg warnt vor ‘akuter Lebensgefahr’“. Ein inexistenter fränkischer Experte für “Batscher & Dachschodn” erklärte, sogar in Nürnberg hätte man sich bei 30 Grad Celsius früher einfach zwischen kurzer-, langer- und Badehose entschieden und sich gefragt, ob man wohl ins Freibad gehen sollte. Der herrschende Geisteszustand in der Masken- und Helmchenträgerrepublik lasse sich aber schon an der Farbe der Wetterkarten im Glotzophon erkennen. Bei denselben Temperaturen, bei denen vor zehn Jahren noch ganz Deutschland grün gewesen sei und die Sonne freundlich hinter ein paar schneeweißen Wölkchen hervorlugte, sei heutzutage das ganze Land dunkelrot bis schwarz eingefärbt. Es sei offensichtlich die unendliche Alarmstufe ausgerufen worden, egal in welchem Zusammenhang, außer bei einem: Dem kollektiven Geisteszustand. +++

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Fränkische Gehirnüberhitzung? – Foto: Minerva Studio/Shutterstock

+++ Der thüringische Innenminister Maier (SPD) sprach sich dafür aus, “Coronaleugner” und “Querdenker” konsequent dem rechtsextremistischen Spektrum zuzuordnen. Ein inexistenter Experte für Sozialismus und andere Geisteskrankheiten erwiderte daraufhin, er sei dafür, den thüringischen Innenminister einem Spektrum zuzuordnen, das sich dank solcher Leute wie Maier leider nicht mehr zutreffend benennen läßt, weil das unweigerlich zu Strafanzeigen wegen Beleidigung führen würde. Er sei sich aber sicher, daß der Leser auch so wisse, welche Bezeichnungen in Betracht kämen. +++

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Innenminister Thüringen, Maier (SPD) – Screenshot Facebook

+++ Vorvergangene Woche bereits weilte die Kulturstaatssekretärin der Kulturnation Deutschland, Frau Claudia Roth von der kulturaffinen Partei der Grünen, im demächst russischen Odessa, um für die Russen nachzusehen, was es dort kulturell zu verbessern geben könnte. Ein schön gestaltetes Mahnmal vor dem Gewerkschaftshaus der Schwarzmeer-Metropole für die brutal ermordeten Opfer ukrainischer Ultranazis nach dem Euro-Maidan 2014 ist sicherlich etwas, das sie dort vorgeschlagen hat. Vielleicht aber auch nicht. Ein inexistenter Experte für Tellerwäscher:innen & Farbenfreude kommentierte den Besuch der Feingeistigen am Schwarzen Meer auf jeden Fall begeistert. Dieses teutonisch Feminine, diese augenzwinkernde Leichtigkeit, dieses so zurückhaltend Erotische, die diskrete Eleganz und dieser subtile Charme – keine andere Politikerin dieser Welt sei von einer attraktiven Frau so schwer zu unterscheiden. Nur bei einer attraktiven Prilflasche sei es sogar noch schwieriger. +++

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Claudia Pril Roth
Das Prildesign – Screenshot Facebook

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