Ernst der Lage, Chefredakteur? - (Symbolfoto: Yevhen Marienko/Shutterstock)

Journalismus oder Demagogie? Fredi und die AfD

Frederik Schindler ist 29 Jahre alt. Frederik hat acht Jahre lang Soziologie und Politologie studiert und es bis zum Master gebracht. Seine Themen sind die vermeintliche Bedrohung der Demokratie durch Nazis, Antisemitismus, Homophobie, LGBT-Benachteiligung und sonstiges aus der Liste der Evergreens und Urban Legends der linken Empörungskultur. Frederiks erste Spuren als Schreiberling hat er unter anderem bei der linksextremen grünen Meinungspostille „TAZ“ hinterlassen.

Von Backfist

So ist wahrscheinlich die ehemals honorige und früher als konservativ geltende „Welt“ auf das pausbäckig treudoof dreinblickende Kerlchen mit der Pudelfrisur aufmerksam geworden. Frederik ist nicht mehr prekär bei der Taz beschäftigt, Frederik darf jetzt für die „WELT“ schreiben. Das ist prima, denn jetzt kann Frederik sein prekäres Fachwissen aus der grünalternativen Phantasiawelt für die scheinkonservative Zeitungswelt einbringen.

Zum unterkomplexen Weltbild beider passt es überhaupt nicht, dass gerade AfD-Parteitag ist und hier ein neuer Parteivorstand der Nach-Meuthen Ära gewählt wird, dessen Mitglieder anscheinend nicht der Mainstream Linie des deutschen Medienwesens entsprechen wollen. Hier bedarf es unbedingt eines journalistischen Mahnrufs durch die waschechten Demokraten aus der WELT-Schreibstube.

Wer, wenn nicht unser pausbäckiges Kerlchen mit „TAZ“-Background wäre besser dafür geeignet, den journalistischen Frontalangriff für die Störenfriede der Harmonie des Parteienkartells zu führen? Es gilt ja, die Demokratie vor der Opposition zu retten, also die zeitgemäße Ausgestaltung der sogenannten Zivilgesellschaft als widerspruchsfreie Veranstaltung orwellschen Ausmaßes zu zementieren.

Heldenhaft wirft sich unser Schreiberlein in den Kampf. Wie lange wird es dauern, bis der erste No Brainer zur Delegitimierung der einzigen Oppositionspartei im Bundestag zum Einsatz kommt?

Uiiii das ging ja schnell. Schon im fünften Satz ist Frederik soweit. Er ist zum ersten Mal gekommen. Das böse Wort „rechtsextrem“ hat er auf´s Papier gekleckert. Es ist erst der Anfang bei der weiteren Ausbreitung des Füllhorns seines limitierten Wortschatzes. Einen ganzen Sack von vorhersehbaren Adjektiven darf der WELT Nachwuchs noch im weiteren Verlauf seines Artikelchens auf die AfD ausschütten.

Wir wissen nicht, ob unser Held dabei vor freudiger Erregung gezittert hat, bis er die Spannung von sich lassen konnte. Wir wissen auch nicht, ob die Erregung vor Erreichen des Bauchnabels Halt gemacht hat…Aber der Schreibverlauf legt nahe, dass all seine angestaute Leidenschaft auf diese vielen kleinen Stellen gewartet hat, an denen er seine Reizworte bei den zu inkriminierenden Personen platzieren kann.

Aber es gibt keine Erlösung: Fredi hoppelt weiter durch den Artikel wie der Duracellhase mit Nazi-Tourette durchs Bild, bis die Batterie des Sprachschatzes erschöpft ist.

Sein restringierter Sprachcode reicht von „geschichtsrevisionistisch“, über „verschwörungstheoretisch“, „völkisch-national“, „rechtsextrem“,“rassistisch“ und natürlich darf das schöne Wort „Verschwörungsideologe“ nicht fehlen. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob diese Attribute aus dem Satzbaukasten des aktivistischen Meinungsjournalismus an Chrupalla, Weidel, Böhringer, Brandner, Harder-Kühnelt oder wen auch immer gehaftet werden. Hauptsache, einen Zusammenhang von unliebsamen Personen mit Begriffen herstellen, die in der Antifa-WELT eine Herabsetzung des Hassobjektes AfD bewirken sollen.

Sind das nicht die gleichen Schreibtischtäter, die sonst immer anderen „Hassrede“ und „Fake News“ vorwerfen, kommt dies dem geneigten Leser sofort in den Sinn? Sie sind es und man darf auch hier davon ausgehen, dass diese Invektive zwar bei intellektuell Minderbemittelten Pogromstimmung auslösen können, dass bei Leuten mit einem intakten Einschätzungsvermögen jedoch mittlerweile ein „Wear Out Effekt“ entstanden ist, weil sie von Aktivisten wie Frederik Schindler im Stakkato damit traktiert werden.

Ist das noch Journalismus oder bereits Demagogie?

Diese Frage beantwortet der WELT Artikel bereits nach den ersten Sätzen.

Ob Frederik allerdings weiß, dass mittlerweile kein Mensch mehr den abgedroschenen Denunziationsfloskeln Glauben schenken will? Zu vorhersehbar ist das „Framing“, der krampfhafte Versuch, die Namen der AfD-Protagonisten semantisch in die Nähe von kontaminierten Begriffen zu bringen und umgekehrt. Fredis Krampf zieht sich somit durch den gesamten Artikel. Es ist müßig, die wenigen inhaltlichen Punkte zu skizzieren, die er mit seinem Tunnelblick beim dreitägigen Parteitag entdeckt hat.

Wer glaubt eigentlich ernsthaft, dass Alice Weidel, Timo Chrupalla, Peter Böhringer und alle anderen im Artikel erwähnten neuen Vorstandsmitglieder der bösen Partei Nazis, Revisionisten, Verschwörer, Völkische usw. sind?

Wer glaubt noch daran, dass diese Führungsriege der AfD, bestehend aus promovierten Ökonomen, Juristen, Handwerksmeistern, Professoren, Ärzten und Unternehmern durch solche peinlichen Totschlagfloskeln diskreditiert werden kann?

Im Gegensatz zu Fredi, der seine Brötchen damit verdient, mit seinen geklonten Dünnbrettartikelchen im Auftrag seiner Herren beim Springer Verlag die AfD zu dämonisieren, haben alle neuen AfD-Vorständler in ihrem Leben mannigfach bewiesen, dass sie für ihr Land weit mehr geleistet haben, als andere von der Schreibstube aus gratismutig zu verleumden.

Nicht zuletzt einmal abgesehen davon, dass dieses blindwütige Naziherumgefloskle eine bedenkliche Verharmlosung des historischen Nationalsozialismus ist: Davon können nur noch Anhänger der Antifa mit Indymedia-Sozialisation, WELT Redakteure und Leute mit einem neuronalen Notstandsgebiet als Ersatzgehirn überzeugt sein.

Fredi aber hat seine Sache im Namen des Gesinnungsjournalismus gut gemacht. Wir dürfen zukünftig in freudiger Erregung noch viel mehr von ihm erwarten.

Der WELT Artikel ist hier:
Fredi:

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