Symbolfoto:Von Alexandros Michailidis/shutterstock

Geimpfte auf Intensivstationen überrepräsentiert

Derzeit sind nur 14,4 Prozent aller Corona-Patienten, die intensiv-medizinisch behandelt werden müssen, ungeimpft. Die Geimpften sind auf Intensivstationen dagegen überrepräsentiert. Das zeigt der aktuelle Wochenbericht des RKI in klaren Zahlen. 

Laut aktuellem Wochenbericht sind mit 56,4 Prozent  die große Mehrheit der wegen Covid auf den Intensivstationen liegenden Menschen in Deutschland geboostert – also dreimal geimpft. Weitere 13,1 haben sogar bereits vier oder mehr Impfungen erhalten und liegen trotzdem auf den Intensivstationen. Weitere 12,5 Prozent der Intensivbetreuten bekamen bisher zwei Immunisierungen. Die Zahlen belegen: Insgesamt gelten somit 82,0 Prozent aller aktuellen Corona-Intensivpatienten als mindestens „vollständig geimpft“, wofür zwei Vakzinierungen nötig sind. Ihr Anteil ist damit höher als an der Gesamtbevölkerung, wo 77,1 Prozent mindestens zweimal geimpft sind. Hingegen sind derzeit nur 14,4 Prozent aller Corona-Patienten, die intensiv-medizinisch behandelt werden müssen, ungeimpft. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt bei 22,9 Prozent und ist dort damit deutlich höher. Fazit: Die Geimpften sind auf Intensivstationen sind überrepräsentiert.

Das wöchentlich veröffentlichte Zahlenmaterial hat das RKI gemeinsam mit der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) erhoben. Diese Zahlen beziehen sich auf die Neuaufnahmen in Krankenhäusern in der Zeit vom 8. Juni bis 3. Juli 2022. Insgesamt befinden sich laut aktuellem Wochenberichtet aktuell 2.908 Menschen in Deutschland mit einer Covid-19-Infektion auf den Intensivstationen. Davon erfassten die Kliniken in zwei Drittel aller Fälle (67,1 Prozent bzw. 1.951 Personen) den Impfstatus. Die Auswertung bezieht sich ausschließlich auf die Intensivpatienten mit bekanntem Impfstatus.

Das RKI veröffentlicht auf seiner Seite zwar, dass ein hoher Anteil Geimpfter unter den COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen liege, das aber nicht bedeuten würde, dass die Impfung nicht wirkt. Begründung: Das liege an den Intensivregister-Daten, die in dieser Form nicht geeignet seien, „um die Wirksamkeit der Impfung einzuschätzen“. Dafür müsse „die generelle Altersverteilung von Intensivpatientinnen und -patienten sowie die Entwicklung der allgemeinen Impfquote der Bevölkerung berücksichtigt werden“. Die JF hat die Zahlen daher in Bezug zum Anteil von ungeimpften und vollständig geimpften Personen an der Gesamtbevölkerung gesetzt. Als Quelle dient die Datenbank „Our World in Data“, die für jedes Land die Impfquoten erfasst. (SB)

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