Dürre in Deutschland?

Bei meiner allmorgendlichen Presseschau bin ich über diesen Beitrag des „Stern“ gestoßen und dieser beginnt mit den Worten: „Diese Brücke im hessischen Edersee war vor ein paar Jahren im August noch vom Fluß bedeckt. Doch seit Wochen ist die Trockenheit hier so groß, daß in der Talsperre so wenig Wasser wie selten ist“.[1]

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Das ist reine Panikmache und schlicht gelogen, denn ich selbst war im Juli/August 2015 zu einer Reha in Bad Wildungen in der Nähe des Edersees. Außerhalb der Anwendungen habe ich viele Ausflüge in die nähere und auch weitere Umgebung gemacht. Unter anderem war ich auch an genau diesem Ort und habe genau das vorgefunden.

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Die gesamte Talsperre hat eine Länge von 28,5 km. Während es am Ende wie oben aussieht, sieht es direkt an der Staumauer so aus.

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Man kann sehen, daß rechts und links am Ufer Wasser fehlt, aber dennoch sind Segler und sogar die Schiffe der „Weißen Flotte“ unterwegs. Der Bericht des „Stern“ hat also keinen anderen Grund, als seine Leser in Panik zu versetzen und ihnen Dürre und Klimawandel einzureden. Was in der Zeitung steht ist schließlich recherchiert und entspricht der Wahrheit. Ebenso berichtet der mit Zwangsgebühren finanzierte ÖRR. Diesen permanent lügenden Medien ist nicht über den Weg zu trauen und daher muß man deren Lügen auch korrigieren und entlarven.

Den tiefsten Wasserstand erreichte der Stausee mit 19,9 Mio. m³ (entsprechend 217,82 m ü. NHN Pegelhöhe) im November 2003, ehe er nach einem regenreichen Winter Ende März 2004 wieder komplett aufgefüllt war. Im Jahr 2018 wurde der Niedrigwasser-Füllstand von 2003 unterschritten (mit einer Pegelhöhe von 217,82 m ü. NHN am 26. Oktober 2018; weiteres Abfallen wird aus ökologischen Gründen unterbunden). Das Rekordniedrigwasser nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mitte Dezember 1959 gemessen: 9,1 Mio. m³ Wasser oder weniger als die Eiserner Bestand genannte Pegelhöhe von 214 m ü. NHN.[2]

Der Wasserstand ist also kein neues Phänomen, welches auf eine „Klimakatastrophe“ hindeutet. Die versunkenen Ortschaften nennt der Volksmund „Atlantis“.

Was war der Grund für den Bau der Edertalsperre? Sie wurde auf Grund eines weitsichtigen Wasserstraßengesetzes vom 01.April 1905 gebaut und unter Wilhelm I. vorangetrieben, um den Schifffahrtsbetrieb auf der Weser sowie dem Mittellandkanal bis Hannover und dem neu- oder auszubauenden Lippe-Seitenkanal, dem Rhein-Herne- und dem Dortmund-Ems-Kanal zu sichern. Zu diesem Zweck wurde das Wasser angestaut, um es bei Bedarf dem Wasserstraßennetz zur Verfügung zu stellen. Das in einem warmen Sommer dieser Vorrat allmählich zur Neige geht, ist also vollkommen normal. Im Extremfall muß die Schifffahrt eingestellt werden, aber das wird auf jeden Fall lange hinausgezögert. Ohne die Edertalsperre wäre die Schifffahrt vermutlich überhaupt nicht möglich. Der Mittellandkanal mit 325,3 Kilometern Länge die längste künstliche Wasserstraße in Deutschland und hat große wirtschaftliche Bedeutung. Das hatte man schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts erkannt. Leider haben diese wirtschaftliche Bedeutung auch weniger freundliche Zeitgenossen erkannt.

Am 17. Mai 1943 kurz vor 2 Uhr nachts wurde die Staumauer bei einem Angriff britischer Bomber schwer beschädigt. Da die Staumauer unter Wasser mit Netzsperren gegen Torpedos und Flak rund um die Staumauer gegen Flugzeuge geschützt wurde, bauten die Briten extra eine so genannte Rollbombe. Diese wurde weit vor dem eigentlichen Ziel abgeworfen und sprang rotierend wie ein Ball auf der Wasseroberfläche bis zur Staumauer. Dort sank sie ab und explodierte in einer vorgegeben Tiefe.

„Durch die Explosion entstand in der Mauer eine halbkreisförmige Öffnung von etwa 22 m Höhe und an der Mauerkrone 70 m Länge. Durch diese strömten durchschnittlich 8000 m³ Wasser pro Sekunde aus – insgesamt rund 160 Millionen m³, was rund 80 % des Speicherraums ausmacht. In der Folge ergoss sich eine 6 bis 8 m hohe Flutwelle durch das untere Edertal nach Fritzlar, Wabern und Felsberg und durch das Fuldatal (Kassel) zum Weserstein (Hann. Münden) und schließlich ins Obere Wesertal. Die Flutwelle, die von den Anwohnern als eine weiß schäumende und laut grollende Gischt beschrieben wurde, führte dazu, dass hunderte Häuser sowie Fabriken, Eisenbahnstrecken, Straßen, Brücken und Bäume stark beschädigt, zerstört oder weggespült wurden. Die Flut verwandelte nicht nur die teils weit ausgedehnten Täler um die Schwalm-Eder- und Eder-Fulda-Mündung in einen teils mehrere Kilometer breiten „See“, sondern überflutete auch die rund 35 km von der Staumauer entfernte Niederung der Fulda im Kasseler Becken, so dass dort zum Beispiel Bettenhausen, die Unterneustadt und die Karlsaue mit der Orangerie vom Wasser heimgesucht wurde“.[3]

Aber nicht nur der Wasserstand der Edertalsperre beschäftigt derzeit die Gemüter, sondern auch der Wasserstand des Rheins und anderer Flüsse. Es herrscht Katastrophen- und Weltuntergangsstimmung. Warum bloß? Diese Extreme – Hoch- oder Niedrigwasser – gibt es seit Urzeiten. Man hat dem nur keine Bedeutung beigemessen, da es vollkommen normal war. Zumal die Katastrophen-Medien dieses Feld erst seit ein paar Jahren beackern. Leider gibt´s genug Deppen, welche daran glauben. Das es nichts ungewöhnliches ist, zeigen folgende Fotos.

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 Die Elbe bei Aussig und Dresden im Jahr 1904. In Dresden war es der größte Tiefstand seit 1811.

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Mit ständig wechselnden Pegelständen – Hoch- und Niedrigwasser lebt man am Rhein nicht erst seit gestern. Beide Fotos habe ich in den vergangenen 30 Jahren selbst aufgenommen. Hochwasser 1993 und Niedrigwasser 2018.

Screenshots: ScrennshotsScreenshots: https://www.duesseldorf.de/rheinpegel.html

Wenn Du nicht die Zeitung liest, bist Du uninformiert. Wenn Du die Zeitung liest, dann bist Du desinformiert.  Mark Twain

[1] https://www.stern.de/amp/panorama/wetter/duerre-am-edersee-trifft-tourismus—aus-dem-segeltoern-wird-nichts-32626404.html

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Edersee

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Edersee

 

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