Foto: Von Andrey_Popov/Shutterstock

Köln: Ausländeramt-Mitarbeiterin Komplizin syrischer Schleuser

Ermittler der Polizei sind in Nordrhein-Westfalen gegen eine mutmaßliche syrische Schleuserbande vorgegangen. Die kriminelle Gruppe soll widerrechtlich Ausweise an ausländische angebliche „Flüchtlinge“ verkauft haben. Die gefälschten Papiere kamen ursprünglich offensichtlich aus dem Kölner Ausländeramt – von einer dortigen deutschen Bediensteten.

Von MANFRED W. BLACK für P.I.NEWS

Die deutsche Beschuldigte ist – neben drei Syrern – bei einer Razzia in Köln, Gelsenkirchen und im Raum Limburg festgenommen worden. Sie soll seit 30 Jahren – zuletzt als Gruppenleiterin – in der Behörde gearbeitet haben.

Bei den Durchsuchungen, bei denen rund 250 Polizeibeamte des Bundes und des Landes NRW beteiligt waren, sind rund 12.000 Euro, mehrere Mobiltelefone, Laptops, Computer und etliche Ausweisdokumente beschlagnahmt worden.

Kölner Stadtanzeiger verschleiert Herkunft der Schleuser

Der Spiegel berichtet unter Bezug auf eine AFP-Meldung relativ detailliert über die Schleuserbande: „Die überwiegend aus Syrien stammenden Beschuldigten sollen Ausländern dabei geholfen haben, nach Deutschland einzureisen.“

Der Kölner Stadtanzeiger verschweigt dagegen geflissentlich, dass die Schleuserbande nahezu ausschließlich aus Syrern besteht und spricht geheimnisvoll nur von „insgesamt elf Tatverdächtigen“. Syrische Kriminelle sollen beim Dumont-Blatt offenbar nicht ins rechte Licht gerückt werden. Es wird verschleiert, dass es einer syrischen, professionellen Bande gelungen ist, eine deutsche Angehörige des Ausländeramtes dazu zu verleiten, Papiere zu fälschen.

Ausführlich informiert der Stadtanzeiger dagegen über die deutsche Beschuldigte, der vorgeworfen wird, gefälschte Ausweisdokumente – Fiktionsbescheinigungen und Reisepässe für Ausländer – ausgestellt und den anderen Beschuldigten gegen Bezahlung überlassen zu haben. Es heißt, die Frau habe 3500 Euro für jede Fiktionsbescheinigung und 4500 Euro pro falschem Reisepass erhalten.

Asylbewerber entsorgen eigene Papiere

Die gefälschten Papiere sollen über Mittelsmänner ins Ausland geliefert worden sein. Mit diesen Schein-Papieren, so heißt es, hätten die Zuwanderer beim Verlassen ihres Heimatlandes fälschlicherweise ein Aufenthaltsrecht in Deutschland vorweisen können.

Wie es bei „Asylbewerbern“ sehr häufig der Fall ist: Vor Betreten der Bundesrepublik sollen die vermeintlichen „Flüchtlinge“ die eigenen Originalpapiere entsorgt haben. Bisher hat die Bundespolizei mindestens 26 solcher Betrugsfälle festgestellt, die wahrscheinlich nachgewiesen werden können. Die Ermittlungen der deutschen Behörden dauern an. Vielleicht werden noch weitere Verdächtige verhaftet.

Die Anfrage des Kölner Stadtanzeigers bei der Ausländerbehörde, ob bei der Kommunalverwaltung im Zuge der Ausstellung von Dokumenten des Amtes nach dem Vier-Augen-Prinzip gearbeitet wird, damit keine Pässe unkontrolliert ausgestellt werden können, ließ die Stadt Köln bisher unbeantwortet.