Krankenwagen (Bild: shutterstock.com/Filmbildfabrik)

Gewalteskalation im Amateurfußball: “Männer” prügeln Schiedsrichter ins Krankenhaus

Auch im Amateurfußball bildet sich die gesellschaftliche Realität immer deutlicher ab: Immer häufiger kommt es auf dem Rasen zur Gewalteskalation, weil “Männer” mit der Entscheidung von Schiedsrichtern nicht einverstanden sind. Und nein: Es sind nicht Jens und Peter, die Schiedsrichter ins Krankenhaus prügeln.

In immer kürzeren Abständen vermelden die Mainstreammedien: Schon wieder eine brutale Attacke im Amateurfußball. In der politisch-korrekt aufgemotzten Meldungen ist dann die Rede von “Männern”, die auf Schiedsrichter einprügeln.

So geschehen bei einem Bezirksligaspiel in Bochum am vergangenen Sonntag. Laut Polizei griffen ein 34-jähriger Betreuer des CF Kurdistan und der 60 Jahre alte Trainer sowie ein noch nicht bekannter Fan den Unparteiischen an. Sie sollen dem 27-jährigen Schiedsrichter die Pfeife aus dem Mund geschlagen und danach mehrfach auf ihn eingetreten haben. Ergebnis: Frakturen im Gesicht, Schädelverletzungen, Platzwunden.

Die hilflose Reaktion der Schiedsrichter im Kreis Osnabrück, die von den Medien als “bemerkenswerte Protestaktion” bejubelt wird:  Vor dem Anpfiff der jeweiligen Partien am Sonntag verlasen sie nachfolgende Erklärung: “In den letzten Wochen gab es vermehrt Gewaltvorfälle auf unseren Sportplätzen, bei denen auch Schiedsrichter aufs Schlimmste beleidigt, bedroht und sogar tätlich angegriffen wurden. Hiergegen setzen wir mit unserer Unterbrechung ein Zeichen, denn so wird die Zukunft aussehen, wenn sich nichts ändert”. Danach warteten sie zwölf Minuten, bis sie die Spiele anpfiffen.

Bereits am vorigen Mittwoch hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einen Rekord bei der Zahl an Spielabbrüchen im Amateurfußball bekannt gegeben. In der Saison 2021/22 hätten Schiedsrichter 911 Spiele vorzeitig beenden müssen. So viele wie nie in einer Saison. (SB)

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