Fall Pablo Mari: Sogar Profifußballer werden Opfer von Messerattacken



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Polizeiaufgebot im Milanofiori-Einkaufscenter nach der Tat. Da war Mari bereits im Rettungshubschrauber (Foto:Imago)

Bekommen wir dank der rapiden Zunahme von „Einzelfällen“ nun doch noch einen heißen Herbst? Getreu dem Motto „Wenn Ihr es nicht tut, dann machen wir es“ zücken unsere personifizierten „Zukunftschancen”, unsere Rentensicherer und Fachkraftmangelausgleichenden wieder verstärkt die Messer, um bei Tag wie bei Nacht die öffentlichen Plätze unsicher zu machen. Das ist leider nicht nur in Deutschland, sondern auch an vielen anderen Orten in Europa so – und läuft immer nach demselben Muster ab. Aus heiterem Himmel blitzt der Stahl, spritzt das Blut, fliegen die Gliedmaßen. Und dann: Traumatisierter Einzelfall; je offensichtlicher der islamistische Tathintergrund, umso eindeutiger wird auf Schuldunfähigkeit und Unzurechnungsfähigkeit erkannt; und: Für Trauer, Empörung und öffentlicher Debatte nach der Tat wird nur ein äußerst schmales Zeitfenster zugebilligt – alles was danach kommt, ist schon rechte Hetze.

Interessant wird es allerdings vor allem dann, wenn es Prominente egal von welchem Status trifft. Menschen, die scheinbar abgekapselt von der Realität in Reichtum und anderen Komfortsphären leben (und selbst nicht selten meinen, uns Bürgern die Welt erklären zu müssen). Gerät einer dieser Erlauchten selbst ins Fadenkreuz der Amokbereicherer, wird es für die gutmenschliche Relativiererszene noch heikler.

Schweigen über die Täterherkunft – auch in Italien

Profifußballer Pablo Marí ist 29 Jahre alt und derzeit beim italienischen Erstligsten A.C. Monza aktiv. Der momentane Marktwert des Innenverteidigers wird auf fünf Millionen Euro beziffert. Marí ist gebürtiger Spanier und stand in seiner bewegten weil wechselträchtigen Laufbahn schon beim FC Arsenal, bei Manchester City und Deportiva La Coruna unter Vertrag.

Am Donnerstagabend wurde besagter Spieler selbst zum Opfer eines traumatischen Erlebnisses (seine späteren Zitat: „Ich sah, wie ein Mann jemand anderem in den Hals stach!“ und „Ich habe vor mir einen Menschen sterben sehen!“), das er wohl sein Leben lang nicht mehr vergessen wird: Ein Mailänder Einkaufszentrum wurde zum Ort der Heimsuchung durch einen weiteren Messerstecher, der eine Person töte und sechs weitere zum Teil schwer verletzte. Darunter eben Marí, der sich jedoch schon wieder auf dem Weg der Besserung befinden soll. Wie so üblich schweigen sich die Medien über die Herkunft des Täters aus. Man weiß bislang nur, dass er 46 Jahre alt ist, unter psychischen Problemen litt und seit einem Jahr „in Behandlung” ist. Der Mann soll italienischer Staatsbürger sein.

Niemand ist mehr sicher in Europa, nirgends

Zwar macht es dieses neuerliche Massaker fürwahr nicht besser, wenn es von einem tatsächlichen autochtonen Italiener verursacht worden sein sollte – doch nach den Amokläufen von Würzburg oder Ludwigshafen muss erneut die Sorge geäußert werden, dass es sich auch hierbei um einen Migranten handeln könnte. Ein „Anschlag” ist jedoch, da ist man sich in Italien ebenso sicher wie in Deutschland, schon ausgeschlossen worden.

Marí war mit seiner Familie in dem Supermarkt unterwegs gewesen, als er von dem Täter attackiert und am Rücken verletzt wurde, wobei das Messer nur knapp die Lunge verfehlte. Der 29-Jährige will allerdings schon wieder ab dem kommenden Montag auf dem Platz stehen. Der A.C. Monza befindet sich derzeit auf Rang 15 der Tabelle, Eigentümer des Vereins ist Politiker Silvio Berlusconi. Attilio Fontana, Präsident der Region Lombardei, sprach von einem „bitteren Abend“. Die Vertreter der italienischen Rechtsparteien fordern derweil schon seit langem ein härteres Vorgehen gegen die Gewaltverbrecher in den nördlichen Metropolen ihres Landes. Vielleicht können sie sich ja mit den deutschen Behörden zusammentun.

Dieser Beitrag erschien auch auf beischneider.

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