(Bild shuttersteock.com/Redfox1980)

Künftig schutzlos in Jurassic Park?

Gemäß Ankündigungen der Innenministerin Nancy Faeser (SPD ) bereitet sie gegenwärtig einen Vorstoß in Richtung einer weiteren Verschärfung des deutschen Waffenrechts vor. Offizieller Anlass hierfür ist der soeben „in letzter Minute vereitelte Reichsbürger-Putsch“, aber man wird das Gefühl nicht los, dass die Verschärfungs-Initiative bereits vorher geplant war.

Vom Quo usque tandem

Nun sind die Hürden, die der deutsche Normalbürger (Anmerkung für woke Leser: Das Maskulinum schließt im Rahmen dieses Artikels jeweils die feminine Form mit ein) gegenwärtig zu überwinden hat, um den Besitz einer einfachen Handfeuerwaffe zu seinem persönlichen Schutz genehmigt zu bekommen, bereits so hoch, dass die Mehrzahl besagter Normalbürger die Mühe und die Kosten scheut, die mit der Erlangung einer solchen Genehmigung verbunden sind. Andererseits sieht sich eben dieser deutsche Normalbürger  in zunehmendem Maße der Gefahr ausgesetzt, durch (in solchen Fällen jeweils in Rudeln agierende) jugendliche Angehörige gewisser Bevölkerungs-Segmente entweder abgeschlachtet oder zumindest mehr oder weniger komplett zum Krüppel gemacht zu werden. Auslöser solcher Vorfälle ist in der Regel ein nichtiger Anlass, sie können jedoch auch ohne ersichtlichen Grund, aus einer plötzlichen Laune der Täter heraus erfolgen. Diese Situation findet bisher entweder keinerlei Beachtung seitens des herrschenden politischen Systems (nebst der diesem zuarbeitenden Medien) – oder einschlägige Vorkommnisse werden allenfalls als „Einzelfälle ohne Aussagekraft“ abgetan.

Ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich feststelle, dass weite Teile unserer Städte inzwischen für den Normalbürger zu einer Art „Jurassic Park“ mutiert sind.

Unter Bezugnahme auf diese Situation möchte ich im Nachfolgenden zwei kontrastierende hypothetische Szenarien skizzieren und im Anschluss zwei einfache Fragen stellen:

 Szenario I: Eine bundesdeutsche Stadt. Ein Waggon einer Nahverkehrs-Bahn; etwa halbvoll. An einer Station steigen vier männliche Personen  von „südlichem Aussehen“  zu. Nachdem man sich eine Weile im höheren Dezibel-Bereich unterhalten und zwei jüngere weibliche Fahrgäste in unmissverständlicher Form zur Mitwirkung an der Aufstockung der Weltbevölkerung aufgefordert hat, wendet sich die Aufmerksamkeit einen älteren, konservativ gekleideten Herrn mit Prinz-Heinrich-Mütze zu, welcher allein im hinteren Teil des Waggons sitzt.

Ein Mitglied der Gruppe, offensichtlich das Alpha-Männchen, baut sich im Raum zwischen den Sitzbänken vor dem älteren Herrn auf  und eröffnet den Dialog mit “Opa, was glotzsu?“

Als nächstes greift sich unser jugendlicher Held die Prinz-Heinrich-Mütze und wirft sie einem andern Mitglied des Rudels zu. Der ältere Herr reagiert mit “ Aber, erlauben Sie mal !“ und versucht aufzustehen, was ihm jedoch wegen des geringen vor seinem Sitzplatz verbliebenen Raum nicht gelingt. Seine Diktion deutet auf einen Dozenten oder höheren Verwaltungsbeamten im Ruhestand hin.

Sein Gegenüber kommt jetzt mit der Frage “Kannsu mir was leihen?“ zur Sache und fasst nach dem Revers des Herrn, vermutlich um das Vorhandensein einer Brieftasche zu erkunden.

An dieser Stelle begeht der ältere Herr mit den Worten “Aber das geht ja nun wirklich zu weit !“ den Fehler, den Arm seines Gegenüber zu ergreifen, um ihn wegzuschieben. Diese Handlung löst bei dem Kreditsuchenden einen Reflex aus, welcher in den entwickelten Teilen der westlichen Welt bereits seit Jahrhunderten im Gefolge von Humanismus, Aufklärung und von etwas, was wir als “Konditionierung zum Zusammenleben in der Gemeinschaft“ bezeichnen könnten, eliminiert ist. Die Zahnprothese des älteren Herrn scheppert gegen ein Wagenfenster; was den weiteren Ablauf anbetrifft, so wird dem Leser empfohlen, sich eine National Geographic-Dokumentation anzusehen, welche das Verhalten eines afrikanischen Hyänen-Rudels zeigt, nachdem die Beute gestellt ist.

Die restlichen Fahrgäste sind bereits ab den oben beschriebenen Präliminarien in die risikofreie Hälfte des Waggons gravitiert und betrachten während des gesamten weiteren Ablaufs mit großem Interesse die vor den Fenstern vorbeiziehende Szenerie. Die jugendlichen Helden verlassen den Zug – gemächlich und unter animiertem Gedankenaustausch zum Thema Fußball – an der nächsten Station, nicht ohne den restlichen Fahrgästen vorher, mit Hinweis auf potentielle Folgen im Falle des Zuwiderhandelns, Schweigen über die Einzelheiten des Vorfalls nahegelegt zu haben,

Der ältere Herr stirbt noch auf dem Weg in die Notaufnahme; anlässlich der Obduktion besteht unter den amtierenden Ärzten Dissens darüber, ob die unmittelbare Todesursache die Perforation eines Lungenflügels durch eine scharfkantige Rippen-Bruchstelle, der starke Leberriss oder die komplizierte Schädelfraktur war..

Das amtliche Ermittlungsverfahren wird, nach einer Anstandsperiode, wegen Mangels an zweckdienlichen Hinweisen eingestellt.

Es ist noch anzumerken, dass die staatliche Ordnungsmacht zu keinem Zeitpunkt während des Vorfalls (und lediglich mit beträchtlicher Verspätung nach demselben) in Erscheinung tritt. Diese Feststellung sollte nicht als Vorwurf gegen die deutsche Polizei verstanden werden: Diese tut, unter den gegebenen Voraussetzungen, ihr Bestes, ist jedoch selbst Opfer von ständigen Etats-Kürzungen sowie – und dies ist der schwerwiegendere Aspekt – von empfindlicher Behinderung ihres Aktionsspielraums durch eine offizielle Politik, welche durch Blauäugigkeit und am falschen Objekt praktizierte Toleranz geprägt ist.

Szenario II: Wie oben – mit dem Unterschied, dass spätestens an der Stelle mit der Mütze das metallische Klicken zu hören ist, welches durch das Durchladen mehrerer Handfeuerwaffen seitens einiger Fahrgäste aus dem, sagen wir “bürgerlichen“ Lager verursacht wird (man beachte: keine ethnische Zuordnung). Die Waffen sind (im Gefolge einer, der kontemporären bundesdeutschen Realität Rechnung tragenden Revision des deutschen Waffenrechts) völlig legal erworben und werden – ebenso legal – mitgeführt.

Ebenfalls abweichend von Szenario I, lässt die Vierergruppe sofort von dem älteren Herrn ab, strebt einer der Fahrzeugtüren zu, drängt sich dort zusammen und verlässt den Waggon an der nächsten Station mit derartiger Schnelligkeit, dass ein Gruppenmitglied über die Beine eines anderen stolpert und auf den Bahnsteig fällt.

Jetzt meine Fragen (die Sie sich selbst beantworten sollten):

Sind Sie, angesichts der oben geschilderten Abläufe,

  1. A) der Ansicht, dass die BRD ständig weitere Verschärfungen des Waffenrechts braucht oder finden Sie, dass
  1. B) der unbescholtene Bürger (d. h. der Bürger, welcher in der Lage ist ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis beizubringen) auf Wunsch und ohne besondere Komplikationen, eine offizielle Genehmigung zum Tragen einer Handfeuerwaffe erhalten sollte. (Man verstehe mich bitte nicht falsch: ich beziehe mich ausdrücklich aufHandfeuerwaffen – nicht auf die Art von Artillerie, wie sie in den USA völlig selbstverständlich in der Öffentlichkeit herumgetragen wird.)

Entscheiden Sie jetzt, geschätzter Leser.

Zum Abschluss noch diese Anmerkung:

Dieses Fragespiel wäre hinfällig, vorausgesetzt das herschende politische System dieses Landes würde sich bereitfinden gewisse Schritte zu tun, welche geeignet wären die Grundvoraussetzungen für Situationen der eingangs skizzierte Art zu beseitigen. So könnte man z. B.:

  • Statt durch aberwitzige – da selbstzerstörerische – Sparmaßnahmen die Mannschaftsstärken der staatlichen Ordnungskräfte immer weiter zu verringern, diese wieder auf einen Stand zurückführen, welche einen wirksamen Schutz des Bürgers in der Öffentlichkeit  möglich macht. Gleichzeitig müsste bei den Vertretern der Ordnungsmacht, anstelle von Frust und Zweifeln an der eigenen Aufgabe, wieder Vertrauen und Selbstrespekt erzeugt werden.
  • Sich mit sofortiger Wirkung energisch um das zu kümmern, was sich in den sog. „No-go-areas“ unserer Städte zusammenbraut – was man gegenwärtig nicht tut.
  • Die gegenwärtige chaotische (bis nicht existente) Zuwanderungspolitik durch eine solche ersetzen, die das Recht auf Zuwanderung nach Deutschland von Faktoren wie Bildungsniveau, beruflichen Qualifikationen, Anforderungen des einheimischen Arbeitsmarktes sowie potentielle Integrationsbereitschaft abhängig macht.