Shiva (Bild: shutterstock.com/GIACOMO MORINI)

Weil sie Bill Gates kritisiert: Indische Öko-Ikone wird demontiert

Die indische Öko-Aktivistin Vandana Shiva – von Umweltorganisationen, links-grünen Politikern und  diesen Kreisen angeschlossene Medien hofiert – wird nach ihrer Kritik an Bill Gates systematisch demontiert. An vordersten Front mit dabei: das öffentlich-rechtliche Wahrheitsportal, die Tagesschau.

“Umweltaktivistin, Globalisierungskritikerin, Ökofeministin, Saatgut-Retterin, Wissenschaftlerin, Agrarökologin, Verteidigerin von Menschenrechten, Trägerin des „Alternativen Nobelpreises“, Gandhi des Getreides, Hüterin von Mutter Erde”. Keine Superlative, die der indischen Öko-Aktivistin Vandana Shiva nicht von ihrer links-grüne Fanbase übergestülpt wurde. Auch im biodynamischen Ökowunderland Deutschland war die wundertätige Shiva ein gern gesehener Gast. Unter anderem war sie als Rednerin auf dem Bundesparteitag der Grünen eingeladen. Die Alt-Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast schrieb sogar das Vorwort von Shivas Autobiographie und Großbritanniens Great-Reset-König Charles III. soll sogar eine Büste von ihr im Garten seines Familiensitzes in Highgrove stehen haben.

Mit der Lobhudelei scheint es aber nun endgültig ein Ende zu haben. Denn: Shiva ist in der grünen Gunst gefallen. Tief gefallen. Ihre Kritik an der grünen Gentechnik wie zum Beispiel an Bt-Baumwolle oder Bt-Mais – Bt steht für das Bodenbakterium Bacillus thuringiensis, dessen Gene in die Baumwoll- und Maispflanzen übertragen worden sind – war für ihre ehemaligen Fans schon schwer zu ertragen. In ihrem Heimatland Indien wird Bt-Baumwolle seit Anfang der 2000er-Jahre eingesetzt und mittlerweile von einem Großteil der Landwirte verwendet. Shiva machte die Bt-Baumwolle und deren Saatguthersteller Monsanto für den Suizid Hunderttausender Bauern verantwortlich, da sie durch die Bt-Baumwolle laut Shiva finanziell in den Ruin getrieben wurden. Die Aktivistin stellte darüber hinaus auch einen Zusammenhang zwischen Autismus, dem Einsatz von Genetisch veränderten Organismen (GMOs) und dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat her. Ihre Kritiker entgegneten, dass es für ihre Behauptungen “keinerlei wissenschaftliche Evidenz” gebe. Der Einfluss von Umweltfaktoren spiele nach Angaben des Max-Planck-Instituts bei Autismus eine untergeordnete Rolle.

Nun aber hat die dereinst umjubelte “Ökofeministin” ein Kapitalverbrechen begangen und Bill Gates, den Säulenheiligen der links-grünen Weltenerneuerer kritisiert. Er sei laut der 70-jährigen Querulantin Teil von einer Art Verschwörung der reichsten ein Prozent der Menschen, die die “Wirtschaft mit falschem Essen zerstören möchte”. Gates habe zudem die WHO unter Kontrolle, so Shivas Kritik. Ein unschlagbares Indiz dafür, dass Shiva aus den Reihen der Guten ausgesorced gehört, hält unter anderem die Tagesschau bereit: Sie verbreitete “ihre Thesen in Interviews mit dem Verschwörungsideologen Robert F. Kennedy Junior, der unter anderem schon auf einer Coronaleugnerdemo in Berlin aufgetreten ist”. Fast noch schlimmer: Dem russischen Staatssender RT Deutsch sagte sie laut dem öffentlich-rechtlichen Wahrheitsportal Tagesschau im Juni 2021 in einem Interview in Richtung der deutschen Leser mit Blick auf Monsanto, das mittlerweile zum Bayer-Konzern gehört: “Passt auf! Damals hattet ihr Hitler und jetzt habt ihr Bayer! Lasst nicht zu, dass Bayer eure unsichtbare Regierung wird.”

Als Chefankläger lässt die Tagesschau die Sozialpsychologin Pia Lamberty, Geschäftsführerin des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) und “Expertin” zu den Themen Verschwörungsideologie, russische Propaganda, Reichsbürger und Antisemitismus – der Laden wird von der Alfred Landecker Foundation mit 2,8 Millionen Euro unterstützt – zu Wort kommen. Lamberty vor allem die Schaffung von Feindbildern, wie es Shiva unter anderem mit Gates macht, als “problematisch” an. “Das Narrativ ‘Die da oben sind böse’ findet man in vielen Milieus. Legitime Kritik sei richtig und wichtig, aber wenn keine Abgrenzung zu verschwörungsideologischen Positionen stattfinde, legitimiere man diese dadurch. Mit Blick auf die missliebig gewordene Shiva stellt die Gutmenschen-Vertreterin fest, dass ” Menschen zu schnell gefeiert werden und eine riesige Reichweite erhalten”. “Vielleicht sollten wir einfach mal an den Punkt kommen, eine differenzierte Perspektive auf Menschen zu haben. Sie kann ja in einigen Punkten recht haben, aber das macht das andere nicht weniger problematisch. Und gerade da finde ich, ist es wichtig, eine klare Haltung zu haben.”

Spätestens an dieser Stelle dürfte klar sein, dass über Vandana Shivas politischer und medialer Tod bereits entschieden ist. (SB)

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