US-Außenminister Anthony Blinken: Baloney - Foto: Imago

USA & China: American Balloon Baloney – die Lüge als Prinzip

Wladimir Putin hat bereits geäußert, daß er der zur Zeit regierenden Polit-Elite des “kollektiven Westens” keinen Millimeter mehr über den Weg traut. Spätestens nach der Ballon-Geschichte wird es mit Xi Jinping nicht anders sein. Die Story über den Spionageballon ist völlig “baloney”, wie man in den USA sagt. Auf Deutsch: Völliger Quatsch.

von Max Erdinger

Absichtsvoller Lügenquatsch ist die hanebüchene Story um den chinesischen “Spionageballon”, um genau zu sein. Richtig dämlich – und genau dieser Dämlichkeit wegen auch verräterisch. Es handelte sich definitiv um einen Wetterballon – und in den USA wusste man das spätestens seit dem 3. Februar. Doch eines nach dem anderen.

US-Außenminister Anthony Blinken sagte am 6. Februar seinen kurz bevorstehenden Besuch in China ab. Der Ballon musste als Begründung herhalten. Das ist in seiner Durchsichtigkeit die dümmste aller vorgeschobenen Begründungen in der internationalen Politik seit langem. Das chinesische Außenministerium hatte sich nämlich bereits Tage vorher zu dem Ballon geäußert, sich entschuldigt und erklärt, was passiert ist.

Ballon China 3.2.
Das chinesische Außenministerium am 3. Februar – Screenshot YouTube

Die Erklärung auf der Seite des chinesischen Außenministeriums vom 3. Februar 2023 um 21:32 Uhr: “Sprecher des Außenministeriums über das unbeabsichtigte Eindringen eines unbemannten Luftfahrzeugs in den Luftraum der USA aufgrund höherer Gewalt.” Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums: “Das Luftfahrzeug ist aus China. Es handelt sich um ein ziviles Luftfahrzeug, das hauptsächlich für meteorologische Zwecke benützt wird. Beeinflußt von Westwinden und mit einer begrenzten Selbststeuerungsfähigkeit, geriet das Luftfahrzeug weit von seinem geplanten Kurs ab. Die chinesische Seite bedauert den unbeabsichtigten Eintritt des Luftfahrzeugs in den amerikanischen Luftraum aufgrund höherer Gewalt. Die chinesische Seite wird die Kommunikation mit der amerikanischen Seite aufrecht erhalten und diese, von höherer Gewalt beeinflußte Situation ordnungsgemäß regeln.

Obwohl diese Stellungnahme des chinesischen Außenministeriums bekannt gewesen sein muß, bediente David K. Sanger am 5. Februar in der “New York Times” weiterhin das Narrativ vom chinesischen Spionageballon. Mehr noch: In seinem Artikel behauptete er, gerade “das Schweigen der Chinesen” zu diesem Ballon sei verräterisch. Das erschien ausgerechnet in der Rubrik “Nachrichtenanalyse”. Sangers Schlagzeile: “Der Ballon-Vorfall enthüllt mehr als nur Spionage während der Wettlauf mit China sich verstärkt.” Im Teaser dann: “Daß sich Supermächte sogar mit Ballons gegenseitig ausspionieren, ist nichts Neues. Aber aus reiner Galligkeit war dieses Mal etwas anders.” – als sonst.

Ballon China NYT 5.2.
“New York Times” am 5. Februar – Screenshot YouTube

Hier läßt sich ein wiederkehrendes Muster erkennen, das sich im westlichen Medien-Mainstream durchzieht wie ein roter Faden. Es versteckt sich hier in der beiläufig gemachten Bemerkung, es sei nichts Neues, daß sich Supermächte auch mit Ballons gegenseitig ausspionieren. Die Spekulation hinter dieser Behauptung: Jeder, der noch nie davon gehört hatte, daß sich Supermächte in den Zwanziger Jahren des 21. Jahrhunderts noch immer mit Ballons ausspionieren, wird sich als defizitär begreifen, weil die beiläufig transportierte Behauptung schließlich “nichts Neues” ist. Sein Defizit: Was “alle” wussten, war ihm selbst bislang nicht bekannt. Er wird die Information also schleunigst unter “Wissen” abspeichern, um als nächstes jemandem, dem das ebenfalls neu ist, unter die Nase zu reiben, was er alles weiß. Nämlich, daß sich Supermächte auch mit Ballons ausspionieren – und daß das nun wirklich keine Neuigkeit sei.

Diese Methode, Behauptungen aus dem Blauen heraus beiläufig zu streuen und einer Hauptaussage wie zufällig zur Seite zu stellen, ist perfide. Die Hauptaussage in diesem Teaser: Dieses Mal ist etwas anders (als sonst). Darauf soll das Augenmerk des Lesers gelenkt werden. Wie es sonst ist, weiß er schließlich schon, weil das ja “keine Neuigkeit” ist. Natürlich weiß er so gut wie nichts über die Spionagemethoden, die in der Gegenwart angewandt werden und wie sie funktionieren. Daß der Leser das nicht weiß, weiß wiederum der Medienmensch. Und daraus folgend weiß er dann auch, daß er seinen Lesern den dümmsten Quark in Sachen Spionage aufs Auge drücken kann mit der Behauptung, es handele sich um “keine Neuigkeit”.

Wie ist es aber tatsächlich, abgesehen davon, daß der “Spionageballon” ein vom Kurs abgekommener Wetterballon gewesen ist? Das Muster, das sich im westlichen Medien-Mainstream durchzieht wie ein roter Faden, ist das folgende: Es findet eine Spekulation mit der Selbstreferentialität des Medienkonsumenten statt. Das ist eine zielgenaue Spekulation, weil diese Selbstreferentialität schließlich über Jahrzehnte medial produziert worden ist. Es gibt sie – und sie wirkt. Die entsprechenden Botschaften: Du bist nicht nur jemand, sondern du bist der Wichtigste. Deine Meinung zählt. Du weißt Bescheid. Du weißt, was dir die “Experten” verraten haben. Sie haben es dir schließlich “für dich” verraten. Alles gehört dir: Meine Bank, meine Apotheke, meine Rechte, mein gmx, mein “absolut alles”. Du ißt und trinkst, was für dich gut ist, du weißt, was für dich gesund ist, du kennst deine Rechte, alles ist jederzeit “für dich” – kurz: Wenn sich einer auskennt, dann du. Auf solche Blitzbirnen wie dich kommt es an. Wo man so einfach zur Blitzbirne wird, braucht man sich praktisch gar nicht mehr selbst ums eigene Gescheitwerden kümmern. Wie nützlich!

Individualität wird zu Konformität

Dadurch entsteht aber auch ein enormer psychischer Druck. Gierig wie ein Schwamm wird der Leser jede Behauptung aus dem Blauen heraus aufsaugen, wenn sie ihm nur in einer beiläufigen Form präsentiert wird, die es ihm erlaubt, sein vermeintliches Nichtwissen zu korrigieren, ohne daß jemand mitbekommt, wie er es erst korrigieren musste, um nach der Korrektur dann mit seinem vermeintlichen “Wissen” – das ja nun “wirklich keine Neuigkeit” ist – aufzutrumpfen. Dieser psychische Mechanismus hat ein derartiges Momentum, daß sich – wie in der gegenständlichen Ballon-Relotiade – kaum noch jemand fragt, woher denn die ganze Aufgeregtheit kommt, wenn doch die Ballonspionage angeblich “nichts Neues” ist.

Warum also das ganze Geschnatter? – Weil a) – die Chinesen schweigen (was evident gelogen ist) – und weil b) – die USA sich in einem “Wettlauf mit China” befinden. Sanger vermeidet in der “New York Times” tunlichst, zu benennen, was für ein Wettlauf das sein soll. “Wettlauf” für sich genommen reicht schon, weil klar ist, daß es darum geht, am Ende einen Verlierer und einen Gewinner zu haben. Und boy-oh-boy – wenn die Amerikaner eines absolut nicht leiden können, dann ist es, zu den Losern zu zählen. Gewinnen ist zwar nicht alles, aber verlieren ist gar nichts. Der Wunsch ist der Vater des Gedankens. Oder der Vater dessen, was man bei der US-Regierung eben für einen Gedanken hält. Der Wettlauf ist einer um den Platz auf dem Siegerpodest für die größte Wirtschaftsmacht der Welt – und da sind die Amerikaner gerade dabei, den Chinesen gegenüber ins Hintertreffen zu geraten. Es wächst ja auch noch das Handelsvolumen der Russen mit den Chinesen in schwindelerregender Geschwindigkeit.

Um es einmal drastisch so auszudrücken: Mit den Sanktionen gegen Russland hat sich der kollektive Westen kollektiv ins eigene Knie geschossen. Sich ins eigene Knie zu schießen, wäre aber schon für vergleichsweise Unterbelichtete ziemlich peinlich, wenn es herauskommt. Was macht er also, dieser kollektivwestliche “Übermensch” nach amerikanischem Vorbild, dieser “Typ Demokrat”, dem besser überhaupt nichts eine Neuigkeit zu sein hätte, weil er immer schon alles zu wissen gehabt hätte, wenn niemand mehr ignorieren kann, daß sein Knie ein Einschußloch aufweist? Er stilisiert sich zum Opfer. Ein Bösewicht hat geschossen. Muß. Alles andere wäre mit seiner Eigenwahrnehmung unvereinbar. Mit diesem Sachverhalt kalkuliert folgerichtig auch ein Medien-Mainstream, der ja nicht nur “Informationsquelle” ist, sondern als solche auch “Produkt”, das sich verkaufen muß, um selbst zu überleben. Auf diese Weise wird dann aus einem abgedrifteten Wetterballon ein Spionageballon.

Nebenbei: Eier wichtiger als Ballon

Kleiner Einschub, der nicht direkt mit dem Ballon zu tun hat: In den USA sind in der jüngsten Zeit die Eier knapp und teuer geworden. Zehn Dollar für ein Dutzend Eier. Hühnerfarmer berichteten, sie hätten den ganzen Sommer 2022 gegenüber kaum Eier von ihren Hühnern bekommen. Es sei ihnen ein Rätsel gewesen. Erst nach der Umstellung von einem weitverbreiteten Hühnerfutter auf ein anderes Produkt sei die Eierproduktion wieder normal gewesen. Dem seit Jahren verwendeten und weitverbreiteten Hühnerfutter muß seit dem vergangenen Jahr etwas beigemengt worden sein, das die Eierproduktion hemmte. Und nun das: Neuesten Erkenntnissen zufolge soll Hühner-Eigelb im menschlichen Körper angeblich bewirken, daß Spike-Proteine nicht an den Zellwänden andocken können. Zufälle gibt’s?

Was wissen die Ballon-Chinesen neuerdings?

Ob sie etwas wissen, das ihnen vorher noch nicht bekannt gewesen ist, sei dahingestellt. Eine Bestätigung haben sie aber durch die Behandlung der Ballongeschichte in den USA und durch die “Reaktion” des US-Außenministers Blinken erhalten: Es ist völlig ausgeschlossen, daß im kollektiven Westen – und in den USA ganz besonders – irgendwer die Verantwortung für seine eigenen Fehler übernimmt. Wo das so ist, wird es schier unmöglich, problemlösungsorientierte Gespräche zu führen. Im Grunde schaut der ganze nichtwestliche Teil der Welt fassungslos auf jenen Teil der Welt, der sich selbst zu allem Überfluß auch noch als den “Wertewesten” bezeichnet. Zu großen Teilen hat er die Fähigkeit zur Selbstreflexion verloren. Er darf nicht mehr dumm gewesen sein, ganz egal, ob er es tatsächlich gewesen ist oder nicht. Weil er kollabieren müsste, würde er sich eingestehen, daß er seit Jahrzehnten nicht die Klügsten, Friedfertigsten, Wohlmeinendsten und Aufrichtigsten in die politischen und medialen Schlüsselpositionen gehievt hat, sondern selbstreferentielle, narzisstische und infantile Dummbatzen mit ausgesprochener Ellbogenmentalität, denen jedes Gewissen und jeder Realitätssinn abgeht.

Der kollektive Westen gleicht allmählich einem schwer bewaffneten Kleinkind. Als solches läßt er sich natürlich die Geschichte von den hinterhältigen Chinesen andrehen, die beim Wettlauf – welcher ist egal –  mit unlauteren Methoden tricksen. Und wenn dazu ein Wetterballon in einen Spionageballon umdefiniert werden muß. Die anderen sind es, die die Regeln nicht beachten! Das ist der eigentliche Grund für den Zustand der Welt am Rande eines Dritten Weltkriegs: Daß der kollektive Westen insofern nicht mehr ansprechbar ist, als daß er nichts mehr zur Kenntnis nehmen will, das ihm nicht gefällt. Weil es eine kollektive Eigenwahrnehmung zerstören müsste, die sich zusammensetzt aus Millionen von Eigenwahrnehmungen Einzelner, denen über Begrifflichkeiten wie “Befreiung”, “Fortschritt”, “bessere Zukunft”, “Meinungsfreiheit”, Gleichheit”, “Moral”, “Gleichberechtigung” und “Mündigkeit” antrainiert wurde, sich für den Gipfel der Weltweisheit zu halten – und zwar unter absolut allen Umständen und völlig egal, welche hanebüchenen Ballon-Geschichten auch immer der “Freieste” in der “besten Westwertwelt aller Zeiten” zum Fraß vorgesetzt bekommt.

Froop: Lügen und Selbstbetrug so weit das Auge reicht

Es wird wohl jeder, der es überhaupt bemerkt hat, seinen je persönlichen Moment haben, ab dem ihm aufgefallen ist, daß es anfängt, schrecklich schief zu laufen. Meiner ist der “Froop”-Moment. Das war ein Werbespot vor etwa zwanzig Jahren. Die Mutter schaut ins Kinderzimmer und fragt das Töchterchen, ob es Mutters “Froop”-Joghurt aus dem Kühlschrank stibitzt hat. Das Plappermäulchen dick mit Sahne beschmiert, antwortet die kleine Rotznase frech grinsend: “Nöööö!”. Die Mutter weiß natürlich sofort, wer ihr “Froop” geklaut hat, schaut aber dennoch  liebevoll und nachsichtig auf das kleine Lügenmaul, anstatt der frechen Lady in gestrengem Ton zu erklären, daß sie ihre Finger zu lassen hat von Dingen, die ihr nicht gehören, und daß sich Muttern nicht obendrein noch dreist anlügen läßt von ihrem verzogenen Balg. Spätestens seit diesem Werbespot von vor zwanzig Jahren weiß ich, daß es schief läuft im “Wertewesten”. Das ist mein “Froop”-Moment.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit

Politisch betrachtet ist die Ukraine das “Froop”-Joghurt – und die USA sind das verzogene Gör, das behauptet, dort finde ein “unprovozierter Angriffskrieg auf eine souveräne und komplett unschuldige Nation statt”. – Falsch!

Und wie das verzogene Gör aus der “Froop”-Werbung, das vorher nicht fragt, ob es Mutters Joghurt haben darf, führen die USA ihre Kriege seit Jahren, ohne vorher überhaupt jemandem den Krieg zu erklären. Aktuell sind die Amerikaner an siebzehn bewaffneten Konflikten rund um den Globus beteiligt, ohne daß jemals jemandem der Krieg erklärt worden wäre. Zum Einsatz kommen Privatarmeen wie “Academi”, ehemals “Blackwater”, jedenfalls Truppen, die mit der regulären US-Armee offiziell nichts zu tun haben. Das fällt unter den Tisch, aber die russische “Wagner-Truppe” ist natürlich ein Beweis für die bodenlose Verderbtheit des Russen.

Daß der US-Dollar als Weltleitwährung wankt und Konkurrenz bekommen hat, geht auf die Kündigung des Bretton Woods-Abkommens zurück. Gekündigt wurde es von einem US-Präsidenten namens Nixon im Jahr 1971. Das war eine amerikanische Entscheidung, für die auch die amerikanische Politik die Verantwortung zu tragen hat – und niemand sonst. Ein halbes Jahrhundert später ist die US-Wirtschaft eine Schuldenwirtschaft, die ständig neue Ressourcen zur Deckung des Dollars erschließen muß, um ihn als Weltleitwährung zu erhalten. Das geschieht militärisch rund um den Globus und kostet jedes Jahr Hunderttausende das Leben, nur Amerikaner nicht. Und der mit Abstand größte Schuldner Chinas sind die USA. Oder anders: China ist der größte Gläubiger der Vereinigten Staaten. China hat zwar selbst enorme Auslandsschulden, im Vergleich zur chinesischen Wirtschaftsleistung sind die aber mit 1,4 Billionen Dollar vergleichsweise gering. Die USA hingegen stehen bei China mit 6,2 Billionen in der Kreide – und man regt sich über einen chinesischen Wetterballon auf, den man in einen Spionageballon umdefiniert. Warum wohl? Die Auslandsschulden der USA insgesamt belaufen sich auf etwa 32 Billionen Dollar. Wenn der US-Dollar nicht mehr Leitwährung ist, ist das Spiel mit den Wechselkursen aus.

Fakt ist: Der “Spionageballon” ist ein Wetterballon, der genau so aussieht, wie Wetterballons über China, von denen es Fotos im Dutzend gibt – und ebenso ist Fakt, daß das chinesische Außenministerium bereits am 3. Februar erklärte, worum es sich handelt, was passiert ist, und daß man das bedauere. Selbst wenn es sich um einen Spionageballon gehandelt hätte, ließe sich damit nicht der Medienhype erklären, der um diesen Ballon gemacht wird. Schließlich wäre es doch dann “nichts Neues” gewesen, wenn man Sanger in der NYT glauben darf. Was man natürlich nicht darf. Wenn man sich die fadenscheinige Begründung Blinkens für die Absage seiner Chinareise anschaut (“Spionageballon”) – und dann noch ein paar andere Sachverhalte dazu nimmt, dann wird klar, daß es sich bei der westlichen Politikerkaste im allgemeinen um notorische Lügner handelt, die nicht einmal insgeheim mehr nach Wahrheit und Lüge unterscheiden, sondern nur noch danach, ob ihnen ein “Narrativ” gerade nützt oder nicht. Und wenn sie eines brauchen, das ihnen gerade nützt, dann erfinden sie eben eines. Wenn das wiederum dem Narrativ von gestern widerspricht – so what? In drei Wochen ist auch das wieder vergessen. Weil es in der Flut von irrelevanten “Nachrichten”, mit denen der westliche Medienkonsument förmlich zugemüllt wird, einfach untergeht. In Deutschland geht das so weit, daß sich im täglichen Nachrichtensturm niemand mehr daran erinnert, was die Grünen im Wahlkampf ’21 plakatiert hatten. Und das, obwohl sich die Grünen ein Agieren erlauben, das im diametralen Gegensatz zu ihren Wahlkampfversprechen aus dem Jahr  2021 steht. Die Grünwähler sind de facto aufs Übelste um ihre Stimme betrogen worden. Wer die Grünen wegen ihres zur Schau gestellten Pazifismus gewählt hatte, muß sich heute völlig zu Recht vorkommen wie ein Idiot. Es ist aber nicht Aufgabe politischer Parteien, dafür zu sorgen, daß sich der Souverän vorkommt wie ein Idiot, selbst dann nicht, wenn es sich um einen Grünwähler handelt.

Die “Pandemie” war keine, der “Impfstoff” war keiner, “Putins Angriffskrieg” ist ein Reaktions- oder “Eingriffskrieg”, der keinesfalls “unprovoziert” gewesen ist; der “menschengemachte Klimawandel” ist nichts weiter als ein dogmatisch installiertes Narrativ, um eine gesellschaftspolitische Agenda zu verwirklichen; daß es mehr als zwei Geschlechter gibt, ist ein “Narrativ”, das einer gesellschaftspolitischen Absicht geschuldet ist; daß in der westlichen Welt Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit hochgehalten würden, ist eine dreiste Lüge; daß Faktenchecker Fakten checken, ist in dieser Absolutheit gelogen;  daß es keine Zensur gebe, stimmt ebenfalls nicht; daß die selbsternannten Qualitätsmedien unabhängig seien, ist gelogen; daß es irgendwem um die Souveränität der Ukraine oder gar um das Leben der Ukrainer gehe – gelogen; daß die Institutionen apolitisch agieren, ist mindestens eine erwünschte Illusion; daß die NATO ein Verteidigungsbündnis sei, ist gelogen, daß es eine Entität namens “die Wissenschaft” gebe, – eine Lüge; daß es statistische Erhebungen zur Übersterblichkeit gibt, die unterscheiden nach einer “Zeit vor Corona” und einer “Zeit nach Corona”, anstatt das Kind beim Namen zu nennen und zu unterscheiden nach “Zeit vor der Impfkampagne” und “Zeit seit der Impfkampagne” – eine einzige Dreistigkeit usw.usf. – und mit dem “Spionageballon” haben sie die Dreistigkeit gar auf die Spitze getrieben. Das ist endgültig nur noch Volksverarschung im Quadrat.

Der Blick von außen

Außerhalb der westlichen Welt weiß man genau, mit wem man es zu tun hat. Nur in der westlichen Welt wissen es die Massen nicht, weil sie ständig mit einem “wir” und einem “wir alle” resp. einem “gemeinsam” zu Komplizen dieser abgrundtiefen Verlogenheit gemacht werden. Deshalb wird ihnen der oben erwähnte Honig von der jeweils eigenen Wichtigkeit ums Maul geschmiert. Der “Westmensch” will nicht mehr jemand sein, sondern er will sich für jemanden halten. Am liebsten für einen Bescheidwisser. Der sogenannte “Wertewesten” ist zu einer komplett infantilen Veranstaltung im Wahnsinn degeneriert. Es herrscht völliger Realitätsverlust. “Wahrheit” ist schließlich ein Synonym für “Realität”. Wer dem völligen Realitätsverlust anheim gefallen ist, der ist für sein Gegenüber schlicht und einfach nicht mehr berechenbar. Regierungen von Ländern wie Russland, China, Indien, dem Irak, von Afghanistan, im Yemen, in Saudi Arabien, in Südafrika, in Indonesien und aktuell in Thailand haben längst bemerkt, daß es sinnlos ist, eine Verständigung mit dem sogenannten “Wertewesten” zu suchen, weil dieser “Wertewesten” sich nicht dafür interessiert, wie die Dinge sind, sondern nur noch dafür, was er selbst zu wollen hat aufgrund von Sachverhalten, die er sich samt und sonders selbst eingebrockt hat, ohne dafür noch im entferntesten auch selbst die Verantwortung zu übernehmen.

Es ist nicht die Schuld der Russen, daß der Zugriff auf ihre Rohstoffe dazu geeignet wäre, den US-Dollar zu retten. Es ist auch nicht die Schuld der Ukrainer, daß die Hälfte der verfügbaren Ackerfläche ihres Landes von den “eigenen” Oligarchen an agro-industrielle Komplexe wie Cargill, DuPont und Monsanto verhökert worden ist. Natürlich wären diese Flächen futsch, wenn die Russen den Ukrainekrieg gewinnen. Auch die “Kredite” für Waffenlieferungen wären futsch. Da gäbe es keine langjährigen Rückzahlungen aus der Ukraine mehr. Die USA hatten mit einem Sieg kalkuliert, dafür haben sie die NATO instrumentalisiert und über ihre schwerstabhängigen Medien den eigentlichen Souverän im “Wertewesten” hinters Licht geführt. Die Regierung, in welcher “Spionageballon-Blinken” den Außenminister stellt, ist sehr wahrscheinlich zugleich auch die Regierung, die einem “Verbündeten & Partner” in der NATO dessen Energieversorgung gekappt hat mit der Sprengung von Nordstream 1&2.

Inzwischen sind in Kramatorsk massenhaft Reporter der selbsternannten Qualitätsmedien aus dem Westen eingetroffen und haben es sich in den dortigen Hotels bequem gemacht, damit sie vor Ort sind, wenn das dortige Krankenhaus in die Luft fliegt. Die Russen warnen derweilen vor genau dieser False-Flag-Aktion. Angeblich wurde die Klinik bereits evakuiert. Die ganze Welt schaut unterdessen, was in den USA in Sachen FTX passiert. Der pleite gegangene Krypto-Riese hat inzwischen die Rückzahlung der Spenden an die US-Demokraten gefordert. Die Republikaner sind zu einem wesentlich geringeren Teil ebenfalls von diesen Rückforderungen betroffen. Sie haben aktuell noch 21 Tage Zeit für diese Rückzahlungen. Danach gibt es ein Insolvenzverfahren, in welchem FTX Namen und Sachverhalte nennen müsste. Derweil erklärt die Pressesprecherin des Weißen Hauses, sie sei nicht dazu befugt, der Öffentlichkeit irgendwelche Informationen darüber zukommen zu lassen, wie Joe Biden diese Krise zu meistern gedenkt. Es gebe da einen entsprechenden “Act”, den sie zu berücksichtigen habe. Schließlich halte man sich nur an das Gesetz. Wer hätte es denn erlassen, das entsprechende Gesetz – und wann? Und wer hat die 250 Millionen Dollar Kaution gestellt, die Sam Bankman Fried vor der U-Haft bewahren, so daß er in seinem Elternhaus unter Hausarrest steht? Soll er notfalls leichter “ge-epsteint” werden können?

Dieser “balloon-baloney” bringt das Faß gar zum Überlaufen. Diese Story ist wie ein ausgestreckter Mittelfinger, der den ach-so-verteidigungswürdigen westlichen Werten entgegengereckt wird. Das paßt allerdings auch zum Faschingskostüm der Frau Agnes Strack-Zimmermann und den pseudokomödiantischen Einlassungen zum Leoparden, die Annalena Baerbock in Aachen vom Stapel ließ. Strack-Zimmermann scheint sich gedacht zu haben, daß sie sich dann, wenn sie schon als der gelbe Waffen-Dracula bezeichnet wird, sich auch gleich als sie selbst verkleiden könnte. Das war auch so ein Mittelfinger. So, wie der von Kanzler Scholz, der um Vertrauen für die Bundesregierung gedworben hatte, ganz so, als gäbe es nach zahllos gebrochenen Versprechen und falschen Behauptungen nicht den geringsten Grund, seinem Kabinett gegenüber ausgesprochen mißtrauisch zu sein. Völliger Realitätsverlust eben – und brandgefährlich. Da zündeln Kinder, die für nichts die Verantwortung übernehmen wollen, den Dritten Weltkrieg herbei. In den USA, in der EU – und der Rest der Welt schaut ratlos zu. Aber irgendwann sind auch Geduld und Ratlosigkeit im Rest der Welt erschöpft. Und das war’s dann für alle. “Chinesischer Spionageballon” – ich glaub’s ja nicht mehr!

 

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