Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi wiederholt seine Einschätzung: Selenski trägt die Schuld für den Ukraine-Konflikt. Von ukrainischen Präsidenten halte er generell “sehr sehr wenig”.
Der 86-Jährige „Forza Italia“-Chef – seine Partei ist Teil der italienischen Regierung – gab am Wochenende der Ukraine und Präsident Selenski die Schuld für den Krieg. Zu italienischen Journalisten sagte Berlusconi am Sonntag:
„Hätte Selenski aufgehört, zwei Donbass-Republiken anzugreifen, hätte es den Krieg nicht gegeben. Daher beurteile ich das Verhalten dieses Herrn sehr, sehr negativ.“
Es sei der ukrainische Präsident, der dafür verantwortlich ist, eine „Feuerpause“ herzustellen, um dann einen Frieden auszuverhandeln. Da das nicht geschehe, sei auch Selenski für die „Verwüstung seines Landes und des Gemetzels an seinen Soldaten und Zivilisten“ verantwortlich, so Berlusconi. Würde es nach ihm gehen, dann würde Italien keine Waffen und keine Gelder mehr an die Ukraine senden. Er forderte die USA auf, Druck auf den ukrainischen Präsidenten auszuüben.
Obwohl Italiens Premierministerin Giorgia Meloni im Gegensatz zu Berlusconi der Ukraine völlig unkritisch gegenübersteht und nicht minder devot wie die bundesdeutsche Regierung dem Kiew-Regime weiterhin vollste Unterstützung zusichert, war sie vergangene Woche zu einem Abendessen in Paris mit Selenski ausgeladen worden. Das Statement des viermaligen italienischen Regierungschef Berlusconis: Er als Premierminister würde ohnehin „nie“ zu einem Essen mit Selenski gehen, denn diesen sehe er „sehr, sehr negativ“.
Das Büro von Ministerpräsidentin Melonis erklärte nach Berlusconis Aussagen hektisch, die italienische Regierung unterstütze die Ukraine „fest und überzeugt, wie es in dem Regierungsprogramm klar zum Ausdruck kommt und wie es in allen parlamentarischen Abstimmungen der Mehrheit, die die Exekutive unterstützt, bestätigt wurde“.
Am Montag ruderte Berlusconi jedoch via Twitter zurück:
„Ich bin nicht auf Putins Seite. Ich habe nie gedacht, dass meine Partei Forza Italia eine andere Position als jene der Regierung, der EU oder der USA einnehmen könnte. Wir brauchen einen Marshallplan, um die Ukraine wiederaufzubauen, die Massaker zu stoppen und endlich das Blatt zu wenden.“ (SB)