Merz zwischen "Flinten-" bzw. "Pfizer-Uschi" und seiner Ehefrau (Foto:Imago)

Merz’ Transformation zum “System-Zombie” ist abgeschlossen: Von der Leyen zur EVP-Chefin ausgerufen

Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet: Schon heute kann man diese Charakterisierung des einst mit hochfahrenden Erwartungen und Hoffnungen bedachten CDU-Chefs Friedrich Merz vorbehaltlos unterschreiben. Der Mann hat nicht nur all das, wofür er während der bleiernen Merkel-Jahre in den Augen seiner Fans stand, preisgegeben und jede inhaltliche und positionelle Erneuerung der Union vereitelt; er ist inzwischen sogar zu einem ebenso angepassten Apparatschik geworden, der die bestehenden Seilschaften hegt und pflegt und in nichts für Aufbruchstimmung, Erneuerung und Rückgrat zeigt.

Nun hat Merz offenbar bereits EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zur Spitzenkandidatin der Europäischen Volkspartei für die Europawahl im kommenden Jahr ausgerufen. An ihrer Kandidatur gebe es “nichts zu rütteln”, so Merz laut einem Bericht des “Spiegel” bereits am Montag im CDU-Vorstand. Dies  habe er auch gegenüber EVP-Partei- und -Fraktionschef Manfred Weber zu verstehen gegeben. Weber hatte zuvor die Präsidentin des Europäischen Parlaments, die Malteserin Roberta Metsola, als Spitzenkandidatin ins Spiel gebracht. Er hatte zudem für sich in Anspruch genommen, “die EVP zu führen und den Auswahlprozess zu moderieren”.

Konfliktscheuer Salonlöwe

Das hat Merz ihm nun offenbar aus der Hand genommen. Ein konfliktscheuer Salonlöwe, der die alte Merkel-Nomenklatura (die ihn selbst stets außen vorgehalten hatte) mit Glacéhandschuhen anfasst und nicht einmal hier mehr Führungsstärke aufbringt, ist als “Oppositionsführer” kein Deut besser als Olaf Scholz im Amt des Bundeskanzlern. Was die Merz’ innerparteiliche Loyalität zu von der Leyen betrifft, bleibt wohl nur zu konstatieren: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus…

Man fragt sich, mit welcher Kaltschnäuzigkeit sich Friedrich Merz hier über die gegen die Skandal-Kommissionspräsidentin von der Leyen erhobenen Anschuldigungen um die Pfizer-Impfstoff-Beschaffungsaffäre hinwegsetzt, wenn er sie nun gleich für den nächsten zentralen europäischen Spitzenposten vorschlägt. Auch bei Merz zählt anscheinend das Prinzip “Parteizugehörigkeit ist dicker als Blut”. (TPL)

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