Biden denkt nach - Screenshot Facebook

Biden oder Putin – wer ist Freund, wer Feind?

Fast gleichzeitig haben gestern US-Präsident Joseph Biden in Warschau und Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau Reden gehalten. Der Amerikaner hat den westliche Durchhaltewillen in der Ukraine und im NATO-Bündnis beschworen, der Russe hat die Abkehr seines Landes vom Westen bekräftigt, ohne alle Türen zuzuschlagen. Die Deutschen konnten und können sich umfassend darüber informieren, was die beiden Präsidenten gesagt haben.
Von Wolfgang Hübner
Und die Deutschen können sich entscheiden, wer von den beiden ihr Freund und wer ihr Feind ist. Für die Berliner Regierung, den gesamten politmedialen Machtkomplex und wohl auch die Mehrheit der Bevölkerung ist weiterhin Biden der Freund und Putin der Feind. Doch für eine relevante Minderheit unter den Deutschen ist Biden nicht der Freund und Putin nicht der Feind.
Das ist ein Problem für den gewaltigen hiesigen Propagandaapparat des Wertewestens. Daran ändern auch aktuelle Schlagzeilen der regierungskonformen Medien wie „Putin führt einen Glaubenskrieg gegen den Westen“ oder „Der Verschwörungstheoretiker im Kreml“ nichts. Damit mögen die Putin-Hasser zwar einmal mehr bestätigt werden. Doch diejenigen in unserem Land, die keinen Zweifel mehr daran haben, wer die Sprengung der Ostsee-Pipelines befohlen hat; diejenigen, die wissen, welchen ökonomischen Schaden die Russland-Sanktionen nicht nur für die Industrie, sondern für jeden einzelnen Bürger verursachen; diejenigen, die nicht unterschätzen, welches tödliches Eskalationspotential in dem Ukraine-Krieg steckt: all diejenigen können und wollen in Biden keinen Freund und in Putin keinen Feind erkennen.
Und es gibt sogar schon eine wachsende Zahl von Deutschen, die offen bekennen, Biden als Feind und Putin als Freund einzuschätzen. Je höher die Kosten für die US-Freundschaft einerseits, die Russland-Feindschaft andererseits spürbar werden, desto mehr Deutsche werden ihr traditionelles Feindbild wechseln. Es werden vor allem diejenigen unter uns sein, die begreifen, was der Autor M. Sattler gestern brillant bei PI-News analysiert hat: Der Hass unseres Machtkomplexes auf das Russland unter Präsident Putin hat politisch-Ideologische Gründe. Ein Erfolg Russlands in der Ukraine wäre nämlich ein Erfolg über den linksliberalen Imperialismus im grünen Gewand. Um das zu verhindern, ist der innerlich so brüchig gewordene Wertewesten nun sogar zum großen Krieg bereit.
Wer Putin nicht als Feind oder sogar als Freund sieht, muss sich diesem Krieg verweigern.

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