Foto: John Gomez/Shutterstock

Zugpersonal wird mit Bodycams “bewaffnet”

Berlin – Jetzt geht es den Gewalttätern aber mächtig an den Kragen: Angesichts zunehmender Übergriffe auf das Zugpersonal in Regionalzügen und S-Bahnen plant die Konzernsicherheit der Deutschen Bahn, Zugbegleiter versuchsweise auf ausgewählten Strecken und auf freiwilliger Basis mit Körperkameras auszustatten. Auf der Schwarzwaldbahn läuft bereits seit 1. Februar ein entsprechender Versuch. Auch in NRW ist die Bahn nach Informationen des “Kölner Stadt-Anzeiger” mit den Aufgabenträgern und den Verkehrsverbünden im Gespräch, um vergleichbare Versuche mit Bodycams zu starten.

“Erste Konfliktsituationen konnten allein mit dem Hinweis des Mitarbeiters, er werde die Kamera jetzt einschalten, deeskaliert werden”, sagte Hilmar Rischke, Leiter der DB-Konzernsicherheit, der Zeitung. “Leute ziehen dann zurück und suchen die Konfrontation nicht mehr”, so Rischke weiter. Im vergangenen Jahr kam es im bevölkerungsreichsten Bundesland insgesamt zu 628 körperlichen Übergriffen, davon 531 in Zügen der DB Regio.

2021 waren es noch 410, davon hingen rund 16 Prozent mit Corona-Maßnahmen wie der Maskenpflicht zusammen. Der Trend zu mehr Gewalt beschränkt sich nicht auf NRW. Auch bundesweit sind die Zahlen um 21 Prozent auf 3138 Fälle gestiegen. Gut die Hälfte davon betrifft den Regionalverkehr und die S-Bahnen.

“Die Hemmschwelle sinkt. Das spüren wir vor allem in den Ballungsgebieten”, sagte Rischke.

Ob Bodycams da wirklich helfen? Die kann man doch einfach abreißen und kaputt treten. Und ob das Zugpersonal in kniffligen Situationen, zum Beispiel, wenn jemand ein Messer zückt, tatsächlich so cool bleiben und die Bodycam einschalten, ist ebenfalls mehr als fraglich.

Vielleicht wäre es besser, wenn man das Zugpersonal gleich richtig bewaffnet. So eine Aufrüstung könnte dann tatsächlich abschreckende Wirkung haben – oder es gibt dann Szenen wie im Wilden Westen. (Mit Material von dts)

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