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Biden sieht in Polen die Zukunft der Nato-Verteidigungsstrategie

Im Ukrainekrieg rückt Polen in den Fokus der USA. Präsident Biden sieht in Osteuropa die Zukunft der Nato-Verteidigungsstrategie. Zwei Mal in diesem Jahr besuchte Joe Biden bereits Polen. Damit unterstreicht der amerikanische Präsident die sicherheitspolitische Bedeutung des Landes und sendet klare Signale an die Ukraine und an Russland. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind inzwischen eng. Seit der russischen Invasion in der Ukraine erleben sie einen neuen Höhepunkt. Der Besuch von Präsident Joe Biden in Polen wurde auf beiden Seiten des Atlantiks als Ausdruck dieser engen Verbundenheit wahrgenommen. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Ende des Kalten Kriegs bemühte sich Polen intensiv um die Gunst der Vereinigten Staaten. 1999 trat das Land der NATO bei und erwarb amerikanische Waffen und Verteidigungssysteme. Trotzdem fühlte sich Polen lange als Bündnismitglied zweiter Klasse. Das hat sich nun verändert. Polen übernimmt die Führung der europäischen Politik im Kampf gegen Russland, um endlich die erhoffte Anerkennung zu erhalten.

In einem aktuellen Interview überrascht nun der polnische Botschafter in Paris mit seiner Offenheit. Botschafter Jan Emeryk Rościszewski meinte wörtlich in einem aktuellen Interview mit dem TV-Sender LCI: „Entweder kann die Ukraine jetzt ihre Unabhängigkeit verteidigen, oder wir sind gezwungen, in diesen Konflikt einzutreten.” Ein erklärter Kriegseintritt der NATO oder eines NATO-Landes gegen die Russische Föderation würde nichts anderes bedeuten, als den Beginn eines III. Weltkriegs.

Schon jetzt unterstützt das NATO-Land Polen massiv die ukrainischen Streitkräfte: Warschau lässt Leopard-2-Kampfpanzer sowie MiG-29-Kampfjets an die Ukraine liefern, außerdem sollen – laut russischen Angaben – bereits mehr als 20.000 Polen als „Freiwillige” für die ukrainische Armee an der Front im Einsatz sein. „Die polnische Armee muss so stark sein, dass sie allein aufgrund ihrer Stärke nicht kämpfen muss”, sagte Premierminister Mateusz Morawiecki erst am 10. November 22, dem Vorabend des polnischen Unabhängigkeitstages. Im Juli versprach er, dass sein Land „die stärksten Landstreitkräfte in Europa” haben werde – eine Entwicklung, die man auch in den USA bemerkt. „Polen ist unser wichtigster Partner in Kontinentaleuropa geworden”, sagte ein hochrangiger Beamter der US-Armee gegenüber politico.com. Weiter verwies er auf die entscheidende Rolle, die Polen bei der Unterstützung der Ukraine und bei der Verstärkung der Nato-Verteidigung im Baltikum gespielt hat.

Polen verfügt aktuell über mehr Panzer und Haubitzen als Deutschland, zudem soll die Armee bis 2035 bedeutend vergrößert werden. Warschau hat angekündigt, die Verteidigungsausgaben von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 5 Prozent anheben zu wollen. Auf der Nachrichten- und Analyse-Website für Militärtechnologie, hat Polen bisher Waffen im Wert von 10 bis 12 Milliarden Dollar in Südkorea bestellt. Polen schlägt die ganz großen Kriegstrommeln und wird in Amerika dafür gefeiert. Deutschland wird nun das erleben, was die ehemalige DDR einst bitter feststellen musste, nachdem das Westgeld ausgegeben war. Deutschland wird für die USA keine Rolle mehr spielen.

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